Limburg. Wenn Andreas Schilling nach Kapstadt fliegt, ist sein Koffer voll mit Medikamenten, Schulbüchern und Malstiften. Denn der Limburger Schwimmmeister hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Armen in Südafrika zu helfen ...
Bild: Doch wenn Andreas Schilling (links, hier mit Kevin September) nach Kapstadt fliegt, tut er noch viel mehr, als sich zu entspannen.
Andreas Schilling hilft Armen in Kapstadt
Von CHRISTOF HÜLS
Seit 23 Jahren macht Andreas Schilling alle Jahre wieder Urlaub in Kapstadt. Im Koffer stecken dann allerdings nicht Badeklamotten und Urlaubslektüre, sondern Medikamente und Schulbücher. Der 44-jährige Elzer unterstützt die Feuerwehr in Kapstadt und eine private Hilfsinitiative.
Der gelernte Metzger arbeitet als Schwimmmeister im Limburger Freibad. Viele Kinder kennen ihn als Schwimmlehrer, Erwachsene vom Aqua-Fitness-Kurs. Vor 23 Jahren flog Andreas Schilling erstmals in die südafrikanische Hauptstadt, um Freunde zu besuchen, die nach Kapstadt übergesiedelt waren. Das Ehepaar lud ihn ein, wiederzukommen. Es bat ihn, ein paar Medikamente mitzubringen, die in Südafrika extrem teuer seien, um sie an Arme weiterzugeben. Der Mann betreibt in Kapstadt eine Karateschule und versorgt dort Kinder und Jugendliche. Er braucht Hustensaft, Sportsalben oder CC-Tabletten.
Das „reiche Zentrum“ der Stadt sei nur wenige Quadratkilometer groß. Doch nur wenige Meter jenseits der von Touristen gerne besuchten Ecken beginne die Armut: Überall gebe es Bettler und Menschen, die den Müll auf der Suche nach etwas Essbarem durchsuchten.
Seit dem Jahr 2002 reist Andreas Schilling immer wieder im Januar oder Februar nach Kapstadt. Und die eigenen Reise-Utensilien nehmen immer weniger Platz ein. Stattdessen steckt zum Beispiel Kinderkleidung im Gepäck. „Meine Freunde lachen schon immer über meinen Koffer.“ Probleme am Zoll habe er noch nie bekommen.
Andreas Schilling hat viele Interessen und ist auch Oberfeuerwehrmann. Als Firefighter knüpfte er Kontakte zur Feuerwehr von Sea Point. Das ist der am dichtesten besiedelte Stadtteil in Kapstadt außerhalb der Townships. Auch dort liefert er nun seit vielen Jahren Hilfsgüter ab. In seinem Reisekoffer steckten in diesem Jahr Kinderkleidung, Schulbücher und „Malstifte ohne Ende“. Die übergab er Kevin September, dem Dienstältesten der Feuerwehr von Sea Point. Die Feuerwehrleute verteilen die Spenden vor Ort an arme Menschen.
Die Spenden bekommt Schilling von Limburger Geschäftsleuten, ab und zu kauft er Sonderangebote. Für sein Engagement überreichte ihm Kevin September in diesem Jahr ein Bild mit Orden und eine Original-Feuerwehr-Uniform. Einen richtigen südafrikanischen Feuerwehrhelm hatte er schon früher bekommen.
Mit im Schlepptau hatte Schilling diesmal eine Reisegruppe aus Elz. Andreas Schilling erzählt lachend: „Inzwischen kenne ich mich in Kapstadt besser aus als viele Taxifahrer.“ So konnte er den Elzern auch viele Tipps geben. Beispielsweise empfiehlt er die neuen Busse, die auch an die berühmten Strände von Camps Bay und Clifton führen. Eine aufladbare Karte ermögliche die bargeldfreie Fahrt. Abends solle man lieber mit Taxis fahren, die ihren Fahrgast für umgerechnet etwas über fünf Euro bis an das Ende der Stadt brächten.
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