Hadamar. Was tun, wenn die Schule brennt? Natürlich löschen! 80 Mitglieder der Hadamarer Jugendfeuerwehren haben das am Samstag an der Fürst-Johann-Ludwig-Schule geübt ...

Feuerwehr testet den Nachwuchs: 80 Jugendliche aus dem ganzen Stadtgebiet proben zusammen den Ernstfall

So sind die Jugendlichen vermutlich noch nie zur Schule gefahren: Mit Blaulicht und in voller Dienstkleidung rückten die Zwölf- bis 17-Jährigen am Samstagnachmittag aus zur Gesamtschule, mit Helm und Handschuhen, statt Büchern und Heften. Die Feuerwehr testete ihren Nachwuchs: Haben die Jugendfeuerwehrleute ihre Lektionen gelernt? Kennen sie ihre Kommandos, beherrschen sie die nötigen Handgriffe?

Kurz nach 14 Uhr rollen die schweren, roten Einsatzfahrzeuge die Freiherr-von-Stein-Straße hoch und verteilen sich auf dem Gelände vor der Fürst-Johann-Ludwig-Schule. Die soll, so die Übungslage, in Flammen stehen. Verletzte sollen irgendwo im Gebäude liegen. Am linken Flügel der Schule springen die Oberzeuzheimer aus dem Auto. Jugendwart Steffen Kremer gibt die Kommandos. Die Jugendlichen sollen Schläuche zu den Einsatzfahrzeugen aus Hadamar und Niederhadamar verlegen und dann mit dem Löschen beginnen. Nach einigen Minuten ist Druck auf der Leitung.

80 Jugendliche aus den Jugendwehren aus Hadamar, Niederhadamar, Oberzeuzheim, Steinbach und Oberweyer schwitzen in ihren blauen Schutzanzügen, statt sich in Badehose oder Bikini im Freibad abzukühlen. Die Jugendfeuerwehr aus Niederzeuzheim hatte kurzfristig wegen anderer Termine abgesagt.

Rund zwei Monate Vorbereitungen stecken in so einem Einsatz, verrät Tobias Endres, Jugendwart von Hadamar. Er hat alles mit der Schule abgeklärt. Und er musste das Szenario so gestalten, dass alle Beteiligten etwas zu tun haben. Und zwar etwas, dass sie zumindest theoretisch beherrschen sollten.

Den Nachwuchs-Rettern geht es an diesem Tag nicht anders als ihren großen Vorbildern: Es ist zu wenig Wasser im Tank des Löschfahrzeugs. Das reicht nicht, um eine brennende Schule zu löschen. Also schrauben die behelmten Helfer weitere Löschschläuche zusammen. „Anheben, Drehen, Ablegen“, tönt es über die Rasenflächen. Eine Pumpe befördert das Löschmittel aus der Zisterne nach oben.

Der Angriffstrupp am rechten Flügel hat es einfacher: Die Jugendwehren aus Oberweyer und Steinbach können das Wasser aus einem Hydranten holen. Während die Kameraden das Wasser in die Luft schießen (weil die Schule ja eigentlich nicht brennt), machen sich andere auf die Suche nach vermissten Schülern. Nach einigen Minuten schleppen sie Personen auf Tragen aus dem Gebäude.

Obwohl die Sonne vom Himmel brennt, tragen alle ihre langärmeligen Blaumänner und Helme auf dem Kopf. Der Schweiß fließt in Strömen. Doch alle packen an, bis das Kommando zum Aufräumen kommt. Auch das gehört zum Dienst eines Feuerwehrmannes oder einer Feuerwehrfrau: Das Aufräumen nach dem Einsatz, das pingelig genaue Verpacken von Kupplungen und Strahlrohren.

Am Ende der Übung zeigen sich alle Jugendwarte zufrieden mit ihren Schützlingen. „Es ist sehr gut gelaufen“, so Steffen Kremer aus Oberzeuzheim. Was im Vorfeld besprochen wurde, habe reibungslos funktioniert. Florian Müller, Niederhadamar, würde sich wünschen, dass solche Großübungen nicht nur einmal im Jahr stattfinden, sondern gerne auch mehrmals. Müller und Endres sind sich einig: Die größte Herausforderung ist es, dass Szenario so zu gestalten, dass jeder etwas zu tun hat. „Die Jugendlichen langweilen sich schnell“, so Müller.

Florian Müller war besonders gespannt, wie sich die Dienstjüngsten machen würden, die vielleicht erst seit sechs Monaten dabei sind. „Ich bin sehr zufrieden mit den Jugendlichen“, so Müller.

Ähnlich lautete das Fazit Stadtbrandinspektor Jürgen Horn und seinem Stellvertreter Marcus Reich, die den ganzen Löschangriff aufmerksam verfolgt hatten. Horn bedankte sich bei allen Beteiligten und den Betreuern. „Dankeschön, dass ihr bei diesen Temperaturen an der Übung teilgenommen habt“, so Horn. „Ihr seid die Hoffnung für die Zukunft und für die Einsatzabteilungen.“lh

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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