Mittelhessen.de Weilmünster-Laubuseschbach. Er liebt seine Heimat Laubuseschbach und will, dass diese mit Leben erfüllt ist. Deshalb engagiert sich der 23-jährige Stephan Heidl in der Feuerwehr und im Musikverein. Für sein Engagement in der Feuerwehr hat er im März die goldene Ehrennadel der Kreisjugendfeuerwehr Limburg-Weilburg erhalten ...

Kommt aus einer musikalischen Familie: Stephan Heidl. (Foto: Schindler)
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Kommt aus einer musikalischen Familie: Stephan Heidl. (Foto: Schindler)

Junger Laubuseschbacher musiziert und verstärkt die Feuerwehr

Mit elf Jahren trat Stephan Heidl in die Jugendfeuerwehr in Laubuseschbach ein. Er hatte seinen Freunden bei einer Großübung zugesehen und war begeistert. "Die große Gruppe und das Blaulicht haben mich beeindruckt", erinnert sich Heidl.

Heute ist Stephan Heidl Jugendwart in seinem Heimatdorf Laubuseschbach und schätzt die Gruppendynamik in der Feuerwehr. "Man lernt hier nicht nur, einen Schlauch auszuwerfen. Man lernt fürs Leben", sagt der 23-Jährige. Selbstbewusstsein, Zusammenhalt, Teamfähigkeit, Respekt und Mut seien wichtige Eigenschaften, die in der Feuerwehr gefördert würden.

Aufwendiges Hobby bei der Feuerwehr als Ausgleich für beruflichen Stress

Diese Eigenschaften haben Heidl auch bei seinem Amt als Schulsprecher von 2006 bis 2007 an der Weiltalschule geholfen. In seiner Amtszeit hat er sich dort für die Einführung von Stufensprechern eingesetzt und die Bauarbeiten an der Schule dokumentiert sowie den Kreis aufgefordert, die Arbeiten zu beschleunigen.

Seit 2008 ist Stephan Heidl Mitglied der Einsatzabteilung der Laubuseschbacher Feuerwehr. Ein Jahr später wird er Jugendwart. In der Gemeindefeuerwehr ist er außerdem als Schriftführer aktiv und auf Kreisebene wirkt er als Fachgebietsleiter des Jugendforums mit.

Heidl ist es wichtig, in seiner Freizeit etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit zu tun. Vom zeitlichen Aufwand her sei das Hobby Feuerwehr zwar wie ein zweiter Beruf, es schaffe für ihn aber dennoch einen guten Ausgleich zu seiner Arbeit als Disponent bei BMW in Idstein.

Stephan Heidl schätzt Ausflüge und Zeltlager mit den Jugendlichen. Zusammen mit der Kreisjugendfeuerwehr plant er das jährliche Kreisjugendzeltlager, das dieses Jahr in Thalheim statt findet. Die Planungen dauern eineinhalb Jahre. "Fast alle Jugendfeuerwehren aus dem Kreis kommen und erleben fünf spaßige Tage. Es ist einfach schön zu sehen, wenn alles gut läuft", sagt der 23-Jährige.

Auch wenn einmal etwas nicht so gut läuft, versucht Heidl einen kühlen Kopf zu bewahren. "Auf einem Zeltlager haben sich vier Jugendliche beim Schwimmen im See an Glas geschnitten, so dass wir sie ins Krankenhaus bringen mussten."

Ein besonders bewegender Moment sei die Aufnahme von vier Jugendlichen in die Einsatzabteilung gewesen. "Ich kenne die Jugendlichen von klein auf und habe gesehen, wie sie sich entwickeln. Es ist schön zu sehen, dass sie bei uns bleiben", sagt Heidl. Selbstverständlich sei ein solcher Wechsel keineswegs. Gerade im Alter zwischen 14 und 17 würden leider viele Jugendliche das Interesse an der Feuerwehr verlieren. Mit der Aufnahme der vier Jugendlichen erfahre nun auch seine Arbeit als Jugendwart Bestätigung.

Auch der Umweltpreis des Landkreises Limburg-Weilburg bestätigt Heidl in seinem Ehrenamt. Mit seiner Jugendfeuerwehr pflegt er am Ortsausgang von Laubuseschbach in Richtung Weilmünster eine Obstwiese mit 25 Bäumen. "Wir mähen die Wiese, beschneiden die Bäume und ernten Obst", erklärt der Jugendwart.

Für seine Arbeit hat Heidl im März die goldene Ehrennadel erhalten. "Das war wirklich eine Überraschung ich freue mich sehr darüber." Dennoch lege er generell wenig Wert auf Abzeichen und Privilegien.

In Laubuseschbach arbeitet Heidl aktuell mit seinem Team und den Jugendlichen an einer Planübungsplatte, mit welcher seine Jugendfeuerwehr Einsätze simulieren kann. Mit dem Jugendforum der Kreisjugendfeuerwehr dreht Heidl Imagefilme, um Mitglieder für die Feuerwehr zu gewinnen.

Neben dem aufwendigen Hobby liegt dem Feuerwehrmann seine Familie am Herzen. In Laubuseschbach lebt er gemeinsam mit Eltern und Großeltern unter einem Dach. Sie alle verbindet auch die Musik. Seit seiner Kindheit singt Heidl in der Chor- und Musikgemeinschaft "Frohsinn-Eintracht". Auch im Blasorchester ist Heidl aktiv und spielt Querflöte.

Ein Höhepunkt ist das Jahreskonzert am Tag der Deutschen Einheit. "Wir üben immer Stücke ein, die viel von den Musikern abverlangen, zum Beispiel "Phantom der Oper"", berichtet der 23-Jährige. Ein weiterer Höhepunkt ist das vom Orchester organisierte "Äbbelwoifest", das mittlerweile zu einer echten Kultveranstaltung geworden ist. "Früher gab es das Waldfest - ein kleines Grillen für die Vereinsmitglieder", erinnert sich Heidl. Mittlerweile kommen mehrere hundert Besucher zu dem Fest. Für Heidl ist es selbstverständlich, Apfelwein zu zapfen oder Autos zum Parken einzuweisen.

Auch in der Schule brachte Stephan Heidl sein musikalisches Talent ein. Mit dem Schulchor hat er das Musical "König der Löwen" aufgeführt. Nachdem die Leitung des Chores gewechselt hatte, sollte es zunächst kein Musical, sondern nur einzelne Liedvorträge geben, erinnert sich Heidl. Kurz entschlossen griff Heidl nach Papier und Stift und schrieb ein Musical. "Das Publikum war begeistert und es gab mehrere Aufführungen."

Neben der Vereinsarbeit fährt Heidl gerne Motorrad, schmökert in Romanen oder trifft Freunde im Wetzlarer Kletterwald.

Dokumenten Information
Copyright © mittelhessen.de 2014
Dokument erstellt am 26.05.2014 um 17:29:00 Uhr
Letzte Änderung am 26.05.2014 um 17:46:52 Uhr

Hinweis: Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de.

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