
LESERMEINUNG zu „Zündeln, zelten und Wasserspiele“ (Ausgabe vom 21. Juni):
Am Fronleichnamsmorgen klingelte der besagte Jugendfeuerwehrmann bei der ortsansässigen Organistin, stellte sich vor (Marlon Esenkan, 16 Jahre alt, Mitglied der Jugendfeuerwehr Villmar, Orgelschüler beim Limburger Domorganisten, Mitglied des Villmarer Chors) und bat darum, einmal auf der Thalheimer Orgel spielen zu dürfen. Die Organistin willigte sofort ein, und es wurde als Termin der Samstagvormittag um 9 Uhr vereinbart. Die Thalheimer Organistin sah einen Zusammenhang zwischen dieser Begegnung und dem am nächsten Tag stattfindenden Requiem von Jupp Dillmann: als Vorstandsmitglied des Thalheimer Chores war sie vor ein paar Jahren einmal bei einer Geldübergabe des von Jupp Dillmann gegründeten Bürgerfonds an Thalheimer Vereine und Institutionen dabei gewesen. Und sie erinnerte sich noch gut daran, dass Jupp Dillmann damals sagte, ihm liege viel daran, dass kein Thalheimer Kind auf eine Mitwirkung in einem Verein verzichten müsse, weil es sich die entsprechende Ausstattung nicht leisten könne. Und so dachte die Organistin, dass es doch gut passe, wenn dieser junge Mann als Mitglied eines Jugendvereins, die Jupp Dillmann so gerne gefördert hatte, in seinem Requiem die Orgel spielen würde. Also machte sie sich auf den Weg zum Kreisjugendfeuerwehr-Zeltplatz, ging zur Lagerleitung und ließ den jungen Mann über die Lautsprecheranlage ausrufen. Marlon Esenkan sagte auch spontan zu und spielte zum Schluss des Requiems die Toccata und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach (auswendig). Der spontane und lang anhaltende Applaus brachte dann die Wertschätzung der Kirchenbesucher für das Können dieses Jugendfeuerwehrmanns zum Ausdruck.
Birgit Simon
Dornburg-Dornburg
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.