Waldbrunn-Fussingen. In Eigenregie baut Georg Höhler ein Feuerwehrmuseum. Er möchte damit Werbung machen für die Sache der Feuerwehr, Nachwuchs gewinnen, Brandschutzerziehung durchführen und einen Blick in die Vergangenheit werfen. Kein einfaches Unterfangen ...

Georg Höhler inmitten seiner Ausstellungsstücke. Im Vordergrund eine Rarität, der VW 412 Variant von 1972, und im Hintergrund ein alter Spritzenwagen von 1891 - Foto: Heike LachnitBild: Georg Höhler inmitten seiner Ausstellungsstücke. Im Vordergrund eine Rarität, der VW 412 Variant von 1972, und im Hintergrund ein alter Spritzenwagen von 1891 - Foto: Heike Lachnit

 

Sammlerstücke

Von HEIKE LACHNIT

Die Idee eines Feuerwehrmuseums hat Georg Höhler (52) schon einige Jahre. Seine Sammlerstücke haben in der großen Halle in der Kirchstraße in Fussingen nicht mehr genügend Platz, um sie dem Publikum ordentlich zeigen zu können. Damit dies besser möglich ist, möchte er ein Feuerwehrmuseum bauen. Bereits 2014 sprach er von einem solchen Museum. Doch es vergingen drei Jahre, bis die Baugenehmigung vorlag. „Es war enorm kompliziert und wurde immer wieder geplant und umgeplant“; erzählt Höhler, „es hat bis Juli dieses Jahres gedauert, bis ich die Baugenehmigung hatte.“ Nun kann er sich daranmachen, auf den drei nebeneinanderliegenden Grundstücken mit einem 50 Meter langen Gebäudekomplex in Form einer alten Scheune sein Feuerwehrmuseum zu errichten. Dafür investiert er eine sechsstellige Summe, den genauen Betrag möchte er nicht nennen. Neben dem Museum entstehe auch neuer attraktiver Wohnraum, der das gesamte Projekt wirtschaftlich attraktiv mache, so der Waldbrunner. Für das Museum selbst werden hinterher rund 650 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Mit dem Horn geblasen

Die Feuerwehr bekam Georg Höhler in die Wiege gelegt. Sein Vater selbst war zwar nicht aktiv, dafür aber beide Großväter. „Mein Großvater mütterlicherseits war viele Jahre Hornist“, so Höhler. Als es noch keine Sirenen gab, habe sein Großvater noch mit dem Horn Alarm geblasen. In Hausen war Höhler mit daran beteiligt die Kinderfeuerwehr zu gründen und ist auch selbst in der Einsatzabteilung aktiv. Das alleine reicht jedoch nicht aus, dass zuerst eine Sammelleidenschaft in ihm entbrannte und dann der Wunsch nach einem Feuerwehrmuseum entstand.

Eng ist es in der großen Halle, so dass die ganzen Ausstellungsstücke keinen Platz mehr haben - Foto: Heike LachnitBild: Eng ist es in der großen Halle, so dass die ganzen Ausstellungsstücke keinen Platz mehr haben - Foto: Heike Lachnit

Seine Leidenschaft begann mit dem Buch „Der Volkswagen im Dienst der Feuerwehr“. Das faszinierte ihn so sehr, dass er 1997 einen VW Bulli von einer Feuerwehr kaufte. Vor 15 Jahren erfuhr er, dass eine historische Betriebsfeuerwehr aufgelöst werden sollte. Er nahm sich dieser an, damit sie nicht verschrottet wird. Mit diesen Stücken begann der museale Gedanke in ihm zu reifen. Als seine Söhne im Kindergarten Brandschutzerziehung hatten, bot Höhler an, seine Autos zu zeigen. „Ich möchte mit meiner Sammlung Werbung machen für die Sache der Feuerwehr, Nachwuchs gewinnen und Brandschutzerziehung durchführen.

Ausstellungen geplant

Das Herzstück des Museums soll ein Multifunktionsraum werden, in dem wechselnde Ausstellungen zu sehen sein werden, wo Filme zum Thema Feuerwehr gezeigt werden, wo aber auch Feiern stattfinden können. In einem gesonderten Raum möchte er das historische Löschen zeigen. Die Besucher sollen erfahren, welche Kraft aufgewendet werden musste, um mit Manneskraft ohne Motorunterstützung ein Feuer zu löschen. Er könne sich vorstellen, dass der alte Spritzwagen aus 1891 so umfunktioniert werden könnte, dass die Besucher selbst mal pumpen können. „Ich möchte kein steriles Museum“, so der 52-jährige, „hier soll ein Erlebnismuseum entstehen.“

Georg Höhler besitzt auch Wagen, die Einblicke in das Löschen vor dem Einsatz von Motoren zeigenBild: Georg Höhler besitzt auch Wagen, die Einblicke in das Löschen vor dem Einsatz von Motoren zeigen - Foto: Heike Lachnit

Unter den 28 Fahrzeugen und Gerätewagen, die Höhler als Eigentum oder als Leihgabe besitzt, befinden sich auch zwei echte Raritäten. Vom VW 412 Variant aus 1972 und dem VW 1600 Variant aus 1973 gibt es keine Handvoll an Fahrzeugen mehr. Den einzigen VW 412 Variant den Höhler noch kenne, steht im VW Museum. Auf seinen Bestand ist er sichtlich stolz. Auf die VW-Transporter gibt es einen unwahrscheinlichen Run in den letzten Jahren. „Jetzt nochmal eine solche Sammlung zusammenzukaufen, wäre illusorisch.“

Alles, was Georg Höhler in Eigenleistung bewerkstelligen kann, macht er alleine. So lieh er sich einen Bagger für den Erdaushub, er könne schweißen und mauern. Als gelernter Elektroinstallateur kümmert er sich auch selbst um diese Arbeiten. Ideelle wie auch personelle Unterstützung erhalte er dabei von seinen Feuerwehrkameraden. Dennoch gehe er davon aus, dass es bis 2019 dauern wird, bis das Museum eröffnet werden kann. Es wäre dann das einzige Feuerwehrmuseum im Landkreis.

Weitere Infos (KFV)

Weitere Infos zum Feuerwehrmuseum findet man in folgenden Veröffentlichungen:

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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