Waldbrunn-Fussingen. Die Westerwald-Gemeinde Berod räumt in ihren Gerätehausern auf - und Georg Höhler vom Feuerwehrmuseum in Waldbrunn kann in den Bestand seiner Ausstellung Neues einräumen ...

Bild: Die Feuerwehrspritze, auf der deutlich zu erkennen ist, woher sie kommt, wird bald im neuen Feuerwehrmuseum zu sehen sein. foto: privat

FUSSINGEN - Überbleibsel der ehemaligen Brandbekämpfer in Berod kommt zu neuen Ehren

Gesichtet wurden die alten Gerätschaften der ehemaligen Feuerwehr im Spritzenhaus von Berod. Darunter auch die Feuerwehrspritze von 1892, die die Firma Metz aus Heidelberg gefertigt hat.

Dr. Moritz Jungbluth vom Landschaftsmuseum Westerwald konnte durch Dokumente aus dem Jahre 1892 nachvollziehen, dass in diesem Jahr tatsächlich die Feuerwehrspritze an die Gemeinde Berod ausgeliefert wurde. Zu dieser Zeit wurde nämlich der damalige "Spritzenbezirk Wallmerod" aufgelöst. Infolgedessen schafften sich einige Gemeinden - wie auch Berod - dann eigene Spritzen an, wozu die Nassauische Brandversicherungsanstalt eine Prämie und ein Darlehen gewährte.

In der Garage verstaubt

Seit einigen Jahrzehnten steht das Schmuckstück allerdings ungenutzt im alten Spritzenhaus von Berod, auch ein alter Schlauchwagen gehört noch zu den Überbleibseln einer Feuerwehr, die es in Berod schon seit Jahrzehnten nicht mehr gibt. Da es deshalb keine Alterskameraden von der Feuerwehr oder einen Verein gibt, welcher sich gegebenenfalls um eine Restauration kümmern könnte, entschied sich der Gemeinderat dazu, Museen im Umkreis anzufragen. Denn die Gerätschaften einfach weitere Jahre in der Garage verstauben zu lassen, wäre doch auch zu schade gewesen.

Mit dem Feuerwehrmuseum im nahen Waldbrunn wurde denn auch ein Interessent gefunden, der sich der alten Gerätschaften annehmen würde. Georg Höhler vom Feuerwehrmuseum in Waldbrunn konnte zu der Entstehungsgeschichte und momentanen Situation des Museums einiges berichten. "Mit dem Kauf einer ehemaligen Autowerkstatt in Waldbrunn-Fussingen in 2011 konnte erstmals seine kleine Sammlung historischer Feuerwehrtechnik in vernünftigem Rahmen der Öffentlichkeit präsentiert werden", erzählt er. Durch Zukäufe, Leihgaben und Schenkungen sei die kleine Halle bald aus allen Nähten geplatzt.

Bauernhof zugekauft

Im Jahr 2014 konnte ein benachbarter alter Bauernhof zugekauft werden, in der großen Scheune fanden weitere Fahrzeuge und Geräte Platz. Nach einer langen Planungs- und Genehmigungsphase sei 2018 der erste Spatenstich für ein großes multifunktionales Gebäude erfolgt, welches mit der vorhandenen Halle verbunden worden sei, berichtet Georg Höhler weiter.

Es entstanden drei neue große Ausstellungsräume, in Verbindung mit der ursprünglichen Halle sind rund 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche vorhanden. "Einer der Räume wird die Brandbekämpfung zu Urgroßvaters Zeiten zeigen, hier werden beispielsweise auch die historische Spritze und der Schlauchwagen aus Berod einen würdigen Platz finden", kündigt Höhler an.

Mitten im Museum gelegen, entsteht derzeit ein Ausflugslokal mit einem Multifunktionsraum, welches zu den zukünftigen Öffnungszeiten des Museums für das leibliche Wohl der Besucher sorgen wird.

Für Feiern und Veranstaltungen aller Art können die Räumlichkeiten auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten gebucht werden.

Die Eröffnung des Lokals und des Museums ist für diesen Sommer/Herbst geplant beziehungsweise dann, wenn die Corona-Lage einen Betrieb zu vernünftigen Bedingungen zulässt. "Es ist schön, dass die Sachen weiterhin für interessierte Mitbürger und Mitbürgerinnen zugänglich sind und bald heimatnah besichtigt werden können", freute sich Bürgermeister Collin Schmidt. red

[Hier] findet man mehr Infos über das Feuerwehrmuseum.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.