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Nicht an der falschen Stelle sparen 35. Kreisfeuerwehrverbandstag in Weilmünster

Bild: Hohe Auszeichnungen für langjährige und verdiente Aktive gab es beim Kreisfeuerwehrverbandstag in Weilmünster, die Vorsitzender Franz-Josef Sehr (links), der Erste Kreisbeigeordneter Helmut Jung (2. von rechts) und Kreisbrandinspektor Georg Hauch (4. von rechts) überreichten.
Eine Verschiebung oder gar ein Verzicht auf die Einführung des Digitalfunks sei unverantwortlich, betonte Sehr. Seit 20 Jahren werde dieser wegen der Anfälligkeit und Kapazitätsgrenzen des analogen Funks gefordert und für die Bewältigung von Großschadenslagen oder Katastrophenfällen dringend benötigt.
"Wer will hier persönlich die Verantwortung für die Fortführung dieser Hilfe behindernden und verzögernden Situation im Schadensfall übernehmen?", so seine Frage.
Auch die Forderung nach Schließung von Feuerwehrstandorten und die damit verbundene Verlängerung der Hilfsfrist bedeute mehr Schäden, Verschlimmerung des Zustands von verletzten oder gefährdeten Personen bis hin zu vermeidbaren Todesfällen.
Hilfsfrist von zehn Minuten darf auf keinen Fall angetastet werden
Mit der jetzt geltenden Hilfsfrist von zehn Minuten bewege man sich im Brandfall bereits an der Grenze der Rettung von eingeschlossenen Menschen.
Die Feuerwehren im Kreisgebiet wollen weiterhin auf hohem Niveau die Einsatzbereitschaft in den 110 öffentlichen Freiwilligen Feuerwehren und einer Werkfeuerwehr mit insgesamt 2872 Einsatzkräften gewährleisten, die sich im vergangenen Jahr in 1 260 Alarmierungen niedergeschlagen hat.
Das Engagement in den 105 Jugendfeuerwehren mit ihren 1340 Mitgliedern sei nach wie vor hoch und sorge einschließlich der mittlerweile 13 Kinderfeuerwehren mit 118 Kindern für die Zukunft des beispielhaften Systems ehrenamtlichen Wirkens, so Sehr weiter.
Dessen ungeachtet beschäftige das Thema "Gewinnung und Stärkung von Freiwilligen in den Feuerwehren" die Verbandsführung und die Brandschutzaufsicht immer häufiger. Aufgrund der demografischen Entwicklung und eines nachlassenden bürgerschaftlichen Engagements würde dieses Anliegen zu einer existenziellen Aufgabe für den Erhalt der flächendeckenden Gefahrenabwehr im Feuerwehrwesen, so Sehr abschließend.
Die Öffentlichkeit müsse erkennen, dass die Freiwilligen Feuerwehren keine Bittsteller seien, sondern sich lediglich um die notwendige Ausrüstung bemühten, um im Schadensfall für die Bevölkerung einsatzbereit zu sein, erklärte Kreisbrandinspektor Georg Hauch mit Blick auf den Bedarfsentwicklungsplan und die Finanzen der Kommunen.
Welch hohen Stellenwert die Feuerwehren im Kreis Limburg-Weilburg genießen, unterstrich auch die große Zahl an Ehrengästen, die der Einladung nach Weilmünster gefolgt waren.
"Ihre Arbeit geht uns alle an", bescheinigte Bürgermeister Manfred Heep (parteilos) in seinem Grußwort den Brandschützern, als zuverlässiger Partner der Städte und Gemeinden den Menschen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Die Feuerwehr sei die am besten organisierte Einrichtung, die es im Ehrenamt gebe, zollte der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD) den Wehren ein großes Lob für ihre Arbeit. Mit Blick auf die Zukunft riet Jung, neue Akzente zu setzen und Kreativität zu entwickeln, um der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken.
Grüße an die Versammlung überbrachten auch der Bundestagsabgeordnete Holger Haibach, der Landtagsabgeordnete Helmut Peuser (beide CDU), Thomas Stumpf vom Regierungspräsidium Gießen, die Vertreter von Polizei, DRK, DLRG, THW und der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg sowie der benachbarten Kreisfeuerwehrverbände.
Den Abschluss des Verbandstages bildete die Ehrung aktiver Feuerwehrleute.