Mittelhessen.deSelters-Münster (aw). Rauchmelder sind beim Tag der offenen Tür im Feuerwehrhaus Münster aus aktuellem Anlass ein großes Thema gewesen. Außerdem führten die Rettungskräfte am Samstag vor, wie sie bei einem Unfall eingeklemmte Opfer mit schwerem Gerät aus dem Auto schneiden ...

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Beim Tag der offenen Tür zeigen Einsatzkräfte, wie Unfallopfer geborgen werden

Mit Unterstützung einiger Freiwilliger aus dem Publikum machten sich die Rettungskräfte daran, das "eingeklemmte Opfer" Silke König aus dem Auto zu befreien.
Bild: Mit Unterstützung einiger Freiwilliger aus dem Publikum machten sich die Rettungskräfte daran, das "eingeklemmte Opfer" Silke König aus dem Auto zu befreien.

"Das Brandunglück von Dietkirchen ist ein tragisches Beispiel dafür, wie wichtig Rauchmelder sind", sagte Reinhard Steinhauer, stellvertretender Wehrführer von Münster. In Dietkirchen waren in der Nacht zum 20. Juli sechs Menschen bei einem Brand auf einem Aussiedlerhof ums Leben gekommen. Rauchmelder hätten die Brandgase rechtzeitig melden können, ist Steinhauer überzeugt. "Da langen drei Atemzüge und man ist erstickt", erklärte er.

Mit einer Zigarette konnte die Feuerwehr einfach demonstrieren, wie empfindlich die Geräte sind. "Bis zum 31. Dezember 2014 muss jeder Haushalt in Fluren und Schlafzimmern mit Rauchmeldern ausgestattet sein, schreibt der Gesetzgeber vor", betonte Wehrführer Thorsten Pfaffe. Sinnvoll seien sie in jedem Raum außer dem Badezimmer, wo der Wasserdunst allein einen Alarm auslösen kann. Deshalb bieten die Brandschützer ab September in Münster an, zu jedem interessierten Bürger nach Hause zu kommen und vor Ort zu beraten: Wo sind Rauch- oder auch Gasmelder sinnvoll? Wie kann ein Wasserschaden rechtzeitig entdeckt werden? Wie viele Feuerlöscher sollten an wichtigen Punkten des Hauses platziert sein? Wer einen Termin vereinbaren will, kann Wehrführer Pfaffe unter (06483) 1302 erreichen.

Wehr nimmt Auto auseinander


Neben den Informationen zum Thema Rauchmelder konnten sich die Besucher im Gerätehaus die Ausrüstung der Feuerwehr näher ansehen. Kinder durften an einer Handpumpe und an einem Hydranten das Löschen spielerisch ausprobieren. Höhepunkt war eine Vorführung der Einsatzabteilung, die mit hydraulischen Spreizern und Scheren ein Schrottauto auseinander nahmen, um das Bergen von Unfallopfern zu demonstrieren. Dafür holten sie sich Freiwillige aus dem Publikum, die die Eingeklemmten spielten und den Feuerwehrleuten zur Hand gingen. "Das ist ganz schön komisch", meinte der elfjährige Lukas Bautz, nachdem die Männer die hintere Seitenscheibe eingeschlagen, die Tür aufgestemmt und ihn "befreit" hatten. "Da splittert die Scheibe, ein paar Scherben sind mir auf die Hose geflogen." Das Mitglied der Jugendfeuerwehr hatte deshalb den Schutzanzug an und das Visier des Helms geschlossen. Er freue sich darauf, das Freischneiden zu lernen, meinte Lukas.

Wehrführer Pfaffe forderte die Zuschauer auf, sich eine so genannte "Rettungskarte" zu besorgen und unter die Sonnenblende auf der Fahrerseite zu klemmen. Dort könnten die Einsatzkräfte im Notfall nachsehen, wo bei den verschiedenen Autotypen Kabel und Seitenairbags verlaufen. Das verhindere, dass sie beim Schneiden Explosionen auslösten. Der ADAC bietet unter www.adac.de für manche Neuwagen die Rettungskarte zum Herunterladen an.

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