Mittelhessen.deWeilburg (red). Über eines kann sich die Freiwillige Feuerwehr Weilburg nicht beklagen: über Arbeit. Zwar ist die Zahl der Einsätze im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen, aber 120 Einsätze waren es dann doch, zu denen die Wehr ausrücken musste ...

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Einsatzabteilung leistet 7757 Stunden ehrenamtliche Arbeit
Beförderungen bei der Weilburger Feuerwehr (von links): der stellvertretende Wehrführer Michael Kühn, Stadtbrandinspektor Armin Heberling, Claudio Grosser, Björn Peter, Tim Dragässer und Wehrführer und Vorsitzender Wolfgang Bocian. (Foto: privat) | mittelhessen.deBild: Beförderungen bei der Weilburger Feuerwehr (von links): der stellvertretende Wehrführer Michael Kühn, Stadtbrandinspektor Armin Heberling, Claudio Grosser, Björn Peter, Tim Dragässer und Wehrführer und Vorsitzender Wolfgang Bocian. (Foto: privat) | mittelhessen.de

In seinem Jahresbericht wies der Weilburger Wehrführer Wolfgang Bocian in der Hauptversammlung darauf hin, dass von der "freiwilligen Hilfstruppe" Feuerwehr die gleiche Professionalität erwartet werde wie von hauptamtlichen Kräften. "Mit Stolz behaupten wir, diesem Anspruch gerecht zu werden", sagte Bocian. Und das heißt vor allem: viele hundert Ausbildungs- und Übungsstunden.

Das lässt sich auch in konkreten Zahlen ausdrücken: 1456 Stunden waren die Wehrleute im vergangenen Jahr im Einsatz, 2803 Stunden verwendeten sie für Aus- und Fortbildung am Standort und weitere 1019 Stunden auf Lehrgänge und Seminare.

Zusammen mit Brand-Sicherheitsdiensten, der Arbeit in der Atemschutzwerkstatt oder bei der Gerätewartung ergibt das 7757 Stunden ehrenamtlicher Arbeit oder - umgerechnet aufeinen Acht-Stunden-Tag - 970 Arbeitstage.

Stadt spart 2,175 Millionen Euro

Veranschlagt man für diese geleisteten Stunden einen Personal-Kostensatz von 35 Euro pro Stunde, ergibt sich nach Wolfgang Bocians Rechnung die stolze Summe von 2,715 Millionen Euro, die die Stadt Weilburg in diesem Bereich durch ehrenamtliches Personal eingespart hat.

Im einzelnen rückte die Weilburger Wehr im vergangenen Jahr zu 16 Brandeinsätzen aus, 13 Mal waren es "ärgerliche Fehlalarme" (Bocian: "13 Einsätze zu viel") und sechs Brandsicherheitsdienste. Den Löwenanteil mit 85 Einsätzen (70,9 Prozent) machten im Jahr 2010 so genannte "technische Hilfeleistungen" aus: Sturm- und Unwetterschäden, Verkehrsunfälle, ein Gefahrgutunfall auf der B 49 oder Unterstützung des Notarztes und der Rettungsdienste.

Außerdem "ärgert" der Personenaufzug am Weilburger Bahnhof die Wehr: Obwohl eine Firma von der Bahn beauftragt ist, Personen aus steckengeblieben Kabinen zu befreien, sei diese oft nicht in der Lage, rechtzeitig Hilfe zu leisten. Also muss die Feuerwehr ran.

In Zusammenhang mit den Hilfeleistungen kritisierte der Wehrführer ein "neues Gesellschaftsverhalten": Früher sei ein Hausbesitzer gar nicht auf die Idee gekommen, die Feuerwehr wegen einer undichten Wasserleitung zu rufen; und früher hätten Autofahrer dünne Ästchen selbst von Fahrbahnen geräumt. Heutzutage müsse dazu die Wehr ausrücken. Den Anspruch "da kommt jemand von der Stadt, der das schon macht" könne sich die Gesellschaft aber auf Dauer nicht leisten, da so die Ehrenamtlichkeit massiv überstrapaziert werde.

Derzeit hat die Freiwillige Feuerwehr Weilburg 55 Aktive in der Einsatzabteilung, darunter vier Frauen. Tagsüber stehen 18 Wehrleute zur Verfügung, bei größeren Einsätzen sei also schnell die Grenze der Belastbarkeit erreicht. Deswegen schlägt Bocian vor, Aktive aus anderen Gemeinden, die in Weilburg arbeiten, in die Weilburger Wehr einzubinden und appelliert auch an die Arbeitgeber, dabei "mitzuspielen".

Fällig waren in der Hauptversammlung auch Wahlen zum stellvertretenden Wehrführer sowie zum zweiten Vorsitzenden. Als stellvertretender Wehrführer der Weilburger Feuerwehr wurde Michael Kühn mit 27 Ja-Stimmen bei 15 Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Einstimmig wurde Michel Kühn dann in seinem Amt als zweiter Vorsitzender wiedergewählt.

Auf der Tagesordnung standen auch Ehrungen: Für 25-jährige Vereinsmitgliedschaft wurden Manfred Langner, Armin Daniel und Michael Kühn geehrt. Seit 40 Jahren sind Karl Both, Edgar Kissel, Walter Steinhauer, Friedhelm Waltmann, Hans Ebelt und Hans Dobranz Mitglieder bei der Weilburger Feuerwehr.

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Dokument erstellt am 22.03.2011 um 17:32:09 Uhr

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