Mittelhessen.deLimburg-Weilburg. Das 320 Seiten starke Jahrbuch 2012 des Landkreises Limburg-Weilburg ist ein Gemeinschaftswerk von 66 Autoren und der Kreisheimatstelle, die in 89 Beiträgen viel Interessantes, Amüsantes und Schönes zusammengetragen haben ...


Hinweis:
Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung
von Mittelhessen.de

Das Jahrbuch macht die Geschichte lebendig und die Gegenwart lebenswert


Landrat Manfred Michel (CDU) stellte es beim Treffen der Kreisheimatkundler in Rohnstadt vor.

Landrat Manfred Michel hält bereits eine Ausgabe des Jahrbuchs 2012 in der Hand. Den Leser erwarten 89 Beiträge. (Foto: Horz) | mittelhessen.deBild: Landrat Manfred Michel hält bereits eine Ausgabe des Jahrbuchs 2012 in der Hand. Den Leser erwarten 89 Beiträge. (Foto: Horz) | mittelhessen.de

Die Verfasser warten mit der Kreischronik 2010/2011 auf, steuern 26 Beiträge aus Zeitgeschehen und Heimatgeschichte bei, versammeln 29 Gedichte und Geschichten und tischen dem Leser zehn Rezepte auf. Lebensbeschreibungen von fünf Persönlichkeiten finden sich in der Rubrik "Menschen", ebenso gibt es fünf Beiträge aus dem Bereich Kunst und Kultur und acht aus Natur, Umwelt und Technik. Auch das Jahrbuch-Quiz widmet sich der Natur, nämlich den Bächen im Landkreis Limburg-Weilburg.

Das Titelbild ziert ein Blick in das 1905 erbaute alte Gymnasium in Limburg, dessen vorbildliche Sanierung und sinnvolle Wiedernutzung mit dem Denkmalschutzpreis 2011 des Landes Hessen belohnt wurde. In der Rubrik "Zeitgeschehen" stellen Mitarbeiter des Landkreises und Vereine Aktivitäten vor.

Im Bereich Kunst widmet sich Lydia Aumüller aus Villmar der Stein- und Bildhauerfamilie Leonhard aus Villmar und einem ihrer großartigen Werke, der Ausstattung der russisch-orthodoxen Kirche auf dem Neroberg in Wiesbaden. Einer wesentlich kleineren Kirche, dem Gotteshaus in Haintchen, nimmt sich Rüdiger Fluck an und erinnert an Handwerker und Künstler, die an Bau und Ausstattung beteiligt waren. Wilma Rücker (Limburg) zeichnet das Leben von Willy Bungarten, Maler, Zeichner, Graphiker und Architekt nach, der nach dem ersten Weltkrieg seinen Wohnsitz in Runkel hatte. Bernd Kexel lässt die Ausstellungen "Kunst im Kreishaus" Revue passieren.

In der Rubrik "Erzähltes" findet der Leser Geschichtchen und Gedichte zum Schmunzeln und Nachdenken sowie Rezepte. Die Berichte aus dem Bereich Heimatkunde unterstreichen die große Bedeutung des Lahngebiets. Seine frühe Besiedelung bezeugen Funde im Karner von St. Lubentius in Dietkirchen, die Marianne Rompel (Lindenholzhausen) vorstellt. Und Herbert Steinmann aus Ahlbach berichtet über den Fund einer byzantinischen Münze in seinem Wohnort, die den Handel im Frühmittelalter dokumentiert.

Marie-Luise Crone beschreibt eine diplomatische Mission, die Hartrad von Merenberg 1294 im Auftrag von König Adolf am englischen Hof ausführte.

Falsche Prinzen, Schmetterlinge, Bahnlinien und Grabinschriften

Eugen Caspary (Niederselters) beschäftigt sich mit Kurgästen am Niederselterser Brunnen und richtet sein besonderes Augenmerk auf Charlotte Kestner, geborene Buff, die aus Goethes "Leiden des jungen Werther" bekannt ist.

Michael Ruoff schildert die Wege der Alarmierung der Feuerwehr von Niederhadamar vom 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit.

Die Rubrik Menschen ist besonders für Lindenholzhausener interessant. Heinz-Kurt Rompel (Netzbach) hat eine Einwohnerliste aus dem Jahr 1694 ausgewertet, die erstaunliche Erkenntnisse für den Limburger Stadtteil liefert. Emotionaler gestaltet sich die Darlegung von Josef Jung, der an Hand von barocken Grabinschriften Menschen und Leben in Lindenholzhausen im 18. Jahrhundert nachzeichnet.

Ein wenig nach Boulevard klingt der Titel eines weiteren Beitrags, "Skandal um falsche Prinzen von Nassau-Hadamar" von Christian Brachthäuser (Siegen). In der Rubrik "Natur, Umwelt und Technik" streift Erich Becker (Hadamar) durch die Welt der Schmetterlinge und zeigt Aufnahmen von Faltern. Von zwei geplanten, aber nicht realisierten Projekten berichten Arnold Streiter (Mengerskirchen), "Franz Killer wollte Knotengebiet zum Skiparadies machen", und Erwin Schön (Probbach), "Der geplante Bau einer normalspurigen Kleinbahn", die von Löhnberg über Mengerskirchen nach Mittellosen führen sollte.

Da das Jahrbuch beliebt ist und eine große Leserschaft hat, wurde es in einer Auflage von 4000 Stück herausgebracht. Es kostet 7,90 Euro.

Dokumenten Information
Copyright © mittelhessen.de 2011
Dokument erstellt am 27.10.2011 um 16:06:24 Uhr

Zurück