
Hinweis: Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de.
Im Landkreis Limburg-Weilburg sind die meisten Funkstationen des neuen digitalen BOS-Netzes bereits vorhanden. Nun werden verstärkt die Menschen geschult, die dann vor Ort die Funker im Umgang mit den neuen Geräten die Ausbildung unterstützen sollen.

Die Brandschutzaufsicht des Landkreises und der Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg beginnen nun mit der Ausbildung dieser Ausbildungshelfer, die im Verwaltungsjargon als "Migrationsbeauftragte" bezeichnet werden. Abweichend von der landläufigen Bedeutung des Begriffs sollen sie nicht den Übergang von Menschen mit ausländischem Hintergrund in die deutsche Gesellschaft betreuen, sondern den Übergang von alter analoger zu neuer digitaler Funktechnik gestalten, indem sie quasi die Funker "migrieren".

Die Einführung des Digitalfunks hängt mit der Vereinigung Europas zusammen. Mit dem Schengener Abkommen wurde die Öffnung der Grenzen zwischen den europäischen Staaten vereinbart. Bedingt dadurch mussten Vorkehrungen getroffen werden, dass die Sicherheitskräfte miteinander kommunizieren können. Dass betrifft nicht nur das Funknetz der Polizei, sondern auch die Feuerwehren und den Katastrophenschutz sowie sämtliche weitere Hilfsorganisationen: DRK, Malteser, Arbeitersamariterbund, Johanniter, Technisches Hilfswerk, Malteser, DLRG, Bergwacht, Rettungshubschrauber.
Feuerwehren müssen 1600 Funker für die neue Technik "fit" machen
Das bisherige Analog-Funknetz funktioniert zwar noch, aber die meisten Geräte sind schon viele Jahre in Gebrauch. Insbesondere die Feuerwehren müssen mit zum Teil sehr alten Geräten funken, die dringend ausgetauscht werden müssten. Mit der Inbetriebnahme des deutschen BOS-TETRA-Netzes mit weit über 500 000 Nutzern entsteht nun das weltweit größte Digitalfunknetz.
In Hessen begann der Netzaufbau im Jahr 2010. Im laufenden Jahr und im nächsten Jahr soll es flächendeckend zur Verfügung gestellt werden. Darauf bereitet sich der Brandschutz nun mit der Schulung der Anwender vor.
Um einen geordneten Ablauf im Landkreis sicherzustellen, wurden für die Einführungsphase "Service-Points" eingerichtet im Kreis, bei den Städten und Gemeinden sowie bei den Organisationen eingerichtet. Auf kommunaler Ebene und bei den Hilfsorganisationen sollen dafür jeweils zwei "Migrationsbeauftragte" zur Verfügung stehen. Sie sollen die Verwaltung der Geräte und der BOS-Karten organisieren und kleinere Probleme vor Ort lösen oder dem jeweils übergeordneten Service-Point melden. Zudem müssen die noch für die Analogtechnik ausgebildeten Sprechfunker für die neue Technik ausgebildet werden.
Als erste Maßnahme wurden nun 52 Migrationsbeauftragte aus allen im Landkreis tätigen Hilfsorganisationen in die TETRA-Digitalfunktechnik eingewiesen und für die Bedienung der neuen Endgeräte "fit" gemacht. Dazu gehörte auch die praktische Ausbildung an den Geräten.
Mit der größte Schulungsaufwand wird bei den Feuerwehren entstehen, denn der Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg ist die größte Hilfeleistungsorganisation im Kreis. Wie der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Thomas Schmidt (Merenberg), berichtet, tun bei den Wehren im Landkreis rund 1600 Menschen Dienst, die für die Bedienung von Funkgeräten ausgebildet sind. 113 Wehren mit etwa 2800 aktiven Mitgliedern gehören zum Verband. Sie rücken jährlich im Schnitt zu rund 1000 Einsätzen aus. Hinzu kommen über 24 500 fördernde Mitglieder in den Feuerwehrvereinen.
Dokumenten Information
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Dokument erstellt am 08.02.2012 um 18:42:36 Uhr
KFV:
Zum Thema haben wir auch einen eigenen Artikel online:
Erste Einweisung von Migrationsbeauftragten für den Digitalfunk