Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Limburg. Großeinsatz der Feuerwehr am Freitag in Limburg: Auf dem Gelände der Firma Ohl sind Glasflaschen mit der giftigen Chromschwefelsäure auf den Boden gefallen ...
 
Straßensperre in der Blumenröder Straße: Die komplette Straße entlang des ehemaligen Firmengeländes war wegen der ausgetretenen Säure gesperrt. Foto: Laubach
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Straßensperre in der Blumenröder Straße: Die komplette Straße entlang des ehemaligen Firmengeländes war wegen der ausgetretenen Säure gesperrt. Foto: Laubach

Von Johannes Laubach

Es hat drei Verletzte gegeben. Ein Arbeiter der Firma, die das verlassene Betriebsgelände räumen und den Abriss der Hallen, Bürogebäude und Werkstätten vorbereiten soll, hat sich durch die ausgetretene Säure Verätzungen zugezogen. Der Mann wird behandelt und muss ins Krankenhaus. Zwei seiner Kollegen klagten nach dem Einatmen der entstandenen Gase über Kopfschmerzen und Atemwegsreizungen.

Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr gegen 13.45 Uhr vor dem Werktor eintreffen, ist schon deutlich ein fremder Geruch wahrzunehmen. Allerdings ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, um was es sich bei der ausgetretenen Flüssigkeit handelt. Auf das Gelände selbst dürfen nur zwei Einsatzkräfte mit Atemschutz zur Erkundung. Die Einsatzleitung um Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann entscheidet, die Blumenröder Straße zu sperren. Die erste Sperre ist gleich am Fuße der Straße. Abgesperrt wird auch der Abzweig zur Wiesenstraße, die fast in Höhe des Eingangstors liegt.

Es sammeln sich Neugierige hinter der Absperrung. Sie wollen wissen, was passiert ist. Oder fragen, ob sie in ihre Häuser oder zu ihren geparkten Wagen können. Der Besuch der Moschee in der Blumenröder Straße ist zu dieser Zeit nicht möglich.

Es dauert nicht lange und die Feuerwehr vergrößert den abgesperrten Bereich. Die Wiesenstraße wird am Abzweig zur Hochstraße abgesperrt, im oberen Bereich wird die Blumenröder Straße in Höhe der Galmerstraße zur Sperrzone. Die Gartenstraße, die auf der rückliegenden Seite des Firmengeländes entlang führt, bleibt offen. Die Anwohner in den umliegenden Straßen werden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Nach Angaben von Thomas Schmidt, stellvertretender Kreisbrandinspektor, sind insgesamt drei Glasflaschen zu Bruch gegangen. Zumindest auf einer war noch ein Zettel mit dem Hinweis auf den Inhalt: Chromschwefelsäure. Zu dem Einsatz wurde auch ein Mitarbeiter von der in Hadamar ansässigen Arbeitsschutz-Abteilung des Regierungspräsidiums hinzugerufen. Die Entsorgung mehrerer noch unbeschädigter Glasflaschen übernahmen am Nachmittag Einsatzkräfte in Schutzanzügen, die die Flaschen zu einem Fahrzeug eines Entsorgungsunternehmens trugen. Die auf dem Boden ausgelaufene Flüssigkeit wurde mit Kalk gebunden und anschließend ebenfalls entsorgt. Am Abend wurde die Straße wieder freigegeben.

Die Einsatzkräfte der Limburger Feuerwehr erhielten noch Verstärkung aus Linter und Lindenholzhausen, zudem kam das Gefahrguterkundungsfahrzeug aus Weilburg. Insgesamt waren es rund 60 Einsatzkräfte, die sich einfanden.

Das Gelände in den Innenstadt zwischen Blumenröder Straße und Gartenstraße wurde rund 150 Jahre von der Firma Ohl als Industriestandort genutzt. Seit diesem Sommer steht das Areal leer, was von Ohl noch übrig ist, befindet sich am neuen Standort auf der Dietkircher Höhe. Bis zum 31. Januar, dann ist Schluss mit Ohl, das inzwischen zur Barlage-Gruppe im Emsland gehört. Seit einigen Wochen wird nun das verlassene Betriebsgelände geräumt und der Abriss der Hallen, Bürogebäude und Werkstätten vorbereitet. Wie in der NNP berichtet, wird die Firma Abid das über 20 000 Qudratmeter große Areal bebauen und dort Häuser und Wohnungen errichten.

Nur mit Schutzanzügen und mit Atemschutzgeräten näherten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr der ausgetretenen Chromschwefelsäure auf dem ehemaligen Ohl-Gelände. Foto: Ditscher
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Nur mit Schutzanzügen und mit Atemschutzgeräten näherten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr der ausgetretenen Chromschwefelsäure auf dem ehemaligen Ohl-Gelände. Foto: Ditscher

Artikel vom 11.01.2014, 03:30 Uhr (letzte Änderung 11.01.2014, 09:57 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

[Hier] finden Sie den Einsatzbericht.

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