Brechen-Niederbrechen. Die Gemeindevertretung unterstützt den Antrag der Feuerwehren Brechen, die Zuständigkeit bei Unfall- und Katastrophenfällen auf dem Autobahnabschnitt zwischen Bad Camberg und Limburg-Süd zu erhalten ...

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

... Bei einer Enthaltung beauftragte das Gremium den Gemeindevorstand, beim Regierungspräsidium Gießen einen Antrag auf Zuteilung dieses Zuständigkeitsabschnitts für die Einsatzkräfte der Feuerwehren der Gemeinde Brechen als Autobahnfeuerwehr zu beantragen. Intention des Vorhabens ist die Tatsache, dass die Brechener Feuerwehrleute durch ihre Notzufahrten links und rechts der A 3 mögliche Unfallstellen innerhalb des genannten Abschnitt sehr viel schneller erreichen können als ihre Limburger oder Bad Camberger Kollegen (wir berichteten am 24. Januar).

Bürgermeister Werner Schlenz (parteilos) machte deutlich, dass der Vorstoß der Feuerwehren sinnvoll und begrüßenswert ist, denn in Notsituationen komme es bekanntlich auf jede Minute an. In diesem Sinne habe der Gemeindevorstand entschieden, den Antrag der Feuerwehren zu unterstützen. Allerdings sei darin darauf hinzuweisen, dass die gesetzliche Hilfefrist von zehn Minuten möglicherweise nicht in jedem Falle eingehalten werden könne. Mit Sicherheit komme es aber bei einem Einsatz der Feuerwehren Brechen zu einer deutlichen Verkürzung der Zeiten, in denen die Hilfskräfte an den Unfallorten eintreffen können. Für die Gemeinde entstehende Kosten seien nicht exakt zu beziffern. Einerseits seien für die Einsätze Anschaffungen für zusätzliches Absperr- und Sicherheitsmaterial im Volumen von 2000 bis 3000 Euro erforderlich, andererseits hingen die tatsächlichen Kosten mit der Zahl der künftigen Einsätze und der Realisierung von Ansprüchen aus der Feuerwehrgebührensatzung ab, die nicht abschätzbar seien. Diesen finanziellen Nachteilen stehe eine Verbesserung bei der Zuteilung der Lehrgangsplätze und eine nach derzeitigem Sachstand erhöhte Bezuschussung bei der Anschaffung von Feuerwehreinsatzfahrzeugen gegenüber.

Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) hätten sich zunächst kritisch zu den in der Vorlage aufgezeigten Punkten wie Verfügbarkeit und Ausbildung geäußert, so der HFA-Vorsitzende Klaus Hannappel (BWG). Doch seien die relevanten Punkte eingehend geprüft worden, was den Ausschuss mehrheitlich zur Unterstützung des Antrags veranlasse.

Der FWG-Fraktionsvorsitzende Gerd Roos befürchtet, dass die zusätzlichen Kosten tatsächlich höher werden, doch die FWG vertraue dem Wehrführerausschuss, stelle das Gebot schneller Hilfeleistung vor die Kosten und unterstütze deshalb den Antrag.

Für Wolfgang Höhler (CDU) ist es erfreulich, dass die Wehr Brechen bei Bränden und Hilfeleistungen im Bereich der BAB 3 nicht nur tätig werden will, sondern dies personell und technisch auch leisten kann. Doch müssten die angesetzten 2000 bis 3000 Euro im Auge behalten werden, nicht, dass es in den Folgejahren zu weiteren aufzubringenden Mitteln komme. Außerdem müsse durch die Erweiterung des Aufgabengebietes der Brandschutz innerorts gewährleistet bleiben. Gedacht werden sollte auch an eine eventuell notwendige psychologische Betreuung der Einsatzkräfte, die gegebenenfalls über die Kreisfeuerwehr zu leisten sei. Ansonsten werde die CDU das Anliegen der Feuerwehr unterstützen.wu