News der Nassauischen Neue PresseRunkel-Dehrn. Die Freiwillige Feuerwehr Dehrn hat fünf Jahre nach der Beantragung endlich ihr heiß ersehntes neues Feuerwehrauto, ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) 20/16 mit 2000 Liter Löschwasser an Bord ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


Nach 29 Jahren geht altes Fahrzeug in „Rente“ – Wappenstreit gütlich beigelegt

Wehrführer Matthias Sehr, Bürgermeister Friedhelm Bender und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld (v. li.) bei der Fahrzeugübergabe.

Bild: Wehrführer Matthias Sehr, Bürgermeister Friedhelm Bender und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld (v. li.) bei der Fahrzeugübergabe.

Die Wehr setzte darüber hinaus ihren Willen durch, neben dem eigentlich laut den Vorschriften üblichen Runkeler Stadtwappen auch noch das Dehrner Wappen auf das Fahrzeug zu bekommen.

Über die Frage des Wappens hatte es hinter den Kulissen monatelang heiße Diskussionen gegeben. Nachdem Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld dem Druck der Dehrner nachgegeben und sich auf den Kompromiss mit zwei Wappen auf dem Fahrzeug eingelassen hatten, waren bei der Übergabe nur noch fröhliche Gesichter zu sehen. Wehrführer Matthias Sehr schätzte sich glücklich darüber, dass nun das alte Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 nach 29 Jahren, 600 Einsätzen und 1200 Übungen in Rente geschickt werden könne. Die Einsatzbereiche der Wehren hätten doch die letzten Jahrzehnte stark zugenommen, und folglich brauche man an Bord der Fahrzeuge bessere Technik und höhere Sicherheitsstandards, meinte Sehr. Die Dehrner Aktiven hätten aber auch ihre Hausaufgaben gemacht und sich kontinuierlich fortgebildet.

Bürgermeister Bender zeigte sich erleichtert, dass mit der Auslieferung des neuen Fahrzeuges ein langer Weg endlich zu Ende sei. Es gehöre zu den negativen Erfahrungen seiner Amtszeit, dass es mehrere Jahre von der Bestellung bis zur Übergabe des Fahrzeuges gedauert habe. Diese bedeute aber einen großen Schritt nach vorne. Bender sagte, der Fall jüngst in Dietkirchen habe gezeigt, wie sehr Wehren vor Ort mit optimaler Ausrüstung gebraucht würden. Das Stadtoberhaupt zollte den Ehrenamtlern für ihre Arbeit hohen Respekt, denn bei Einsätzen mit Toten oder Schwerverletzten könne man die Erlebnisse nicht einfach so aus den Ärmeln schütteln. Zum Wappenstreit meinte Bender, dass er vorher nicht gedacht hätte, dass die Identifikation der Dehrner Aktiven mit dem Fahrzeug so groß sei. Die Dehrner könnten sich jetzt auf dem Fahrzeug wiederfinden, «aber wir sind auch alle Runkeler und das ist ein Fahrzeug der Feuerwehr Runkel». 280 000 Euro hat es laut Bender gekostet, wovon 70 000 Euro über einen Landeszuschuss abgedeckt waren. Bender versprach der Dehrner Feuerwehr auch noch, dass der Platz vor dem Feuerwehrhaus neben dem Dorfplatz ebenfalls neu gestaltet werde. Guter Dinge sei er, dass dieses Jahr noch mit dem Bau des geplanten Gemeinschaftsfeuerwehrhauses für Runkel und Schadeck mit Kosten von 2,5 Millionen Euro begonnen wird, meinte der Bürgermeister.

Stadtbrandinspektor Schuld dankte der Stadt für die Bereitstellung des Geldes für das Fahrzeug. Die beste Sicherheit der Einsatzkräfte dürfe aber ohnehin keine Geldfrage sein. Ortsvorsteher Bernd Polomski sagte, es sei wichtig, eine funktionierende Wehr im Ort zu haben, so dass die Bürger ruhig schlafen könnten. Dank gebühre nicht nur den Aktiven, sondern ebenfalls den Familien, die diese Belastungen mitzutragen hätten. Den Zusammenhalt der Dehrner habe man auch beim Dorfplatzbau gespürt, der bald mit der Einrichtung eines neuen Spielplatzes abgeschlossen werden solle.

Bürger zahlen selbst

Erfreulich sei, dass die Stadt Runkel voll hinter ihren Wehren stehe, betonte Kreisbrandinspektor Georg Hauch. Die Ausstattung sei dem heutigen Risiko angepasst. So sei die Dehrner freiwillige Feuerwehr beispielsweise im Gefahrstoffbereich auch überörtlich im Einsatz. Hauch stellte aber klar, dass die Bürger ihre eigene Sicherheit im Grunde selbst bezahlten. Denn der Landeszuschuss werde aus der Brandschutzversicherung finanziert, und eine Stadt bewältige ihre Ausgaben ja genauso aus Steuergeldern.

Nicht aus diesen bezahlt wurde freilich der Schmuck für den Dorfplatz für das sich anschließende Lampionfest. Die Feuerwehr-Frauen hatten sich mit der Dekoration wirklich Mühe gegeben, und in gemütlicher Runde hielten es viele Gäste bei schönem Wetter bis in die späten Abendstunden aus. Es gab Würstchen und Steaks vom Grill, Wein und Bier, und an einer Obstlerhütte auch schmackhafte Drinks von Batida de Coco bis Blue Curacao. rok rok

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