Waldbrunn. Nach dem Eklat in der Gemeindevertretersitzung Montagabend war die Waldbrunner Löschtruppe für knapp 24 Stunden nicht einsatzbereit. Dank eines Krisengespräches und einem großen Vertrauensvorschuss der Feuerwehr an ihre Gemeinde, ist der Brandschutz wieder gesichert ...

Bild: Knapp 24 Stunden blieben die Tore der fünf Ortsteil-Wehren geschlossen - Foto: Heike Lachnit

Waldbrunner Feuerwehr

Von HEIKE LACHNIT

Am Dienstagabend gegen 22 Uhr meldete Gemeindebrandinspektor Stefan Wingenbach die Waldbrunner Feuerwehr wieder bedingt einsatzbereit. Er hat veranlasst, dass die Leitstelle zusätzlich die Sirenen heulen lässt weil noch nicht alle Einsatzkräfte wieder mit ihrem Melder ausgestattet sind. Wingenbach geht davon aus, dass die volle Einsatzbereitschaft bis Mittwochabend wieder hergestellt ist.

„Ich befand mich in einem Zwiespalt“, so Wingenbach „Die Nacht habe ich ruhiger geschlafen, weil der Brandschutz wieder gesichert war.“ In den 24 Stunden erfolgte keine Alarmierung, so dass der Fall, eine Wehr aus dem Nachbarort zu rufen, zum Glück nicht eintrat.

Nachdem die Feuerwehrkräfte aufgrund der Beschlüsse in der Gemeindevertretersitzung Montagabend in den Streik traten, fand Dienstagabend ein sehr ausführliches Gespräch mit dem Kreisbrandinspektor Georg Hauch, mit Dr. Thomas Orth, Leiter des Amts für öffentliche Ordnung, dem Gemeindebrandinspektor Wingenbach und seinem Stellvertreter Markus Daum, dem Bürgermeister Peter Blum sowie einem Mitglied des Gemeindevorstandes statt. „Wir haben die Situation beleuchtet und darüber geredet“, so Wingenbach. Es kam zu einer konstruktiven Aussprache, wobei der Gemeindevorstand eher das falsche Gremium dafür war, da sich die Kritik der Feuerwehr an die Mitglieder der Gemeindeversammlung richtete, so Wingenbach. Er sitze bei den Beratungen in den Ausschüssen dabei und niemand von den Ausschussmitgliedern würde sich umdrehen und ihn direkt fragen. Stattdessen würden sie eine halbe Stunde diskutieren, eine Sitzungsunterbrechung beantragen und einen Entscheidung fällen, ohne nachzufragen.

„Offenheit“ vereinbart

„Wir haben die Vereinbarung getroffen, dass zukünftig eine bessere Zusammenarbeit stattfinden soll“, erklärt der Gemeindebrandinspektor weiter. Der Gemeindevorstand sei nun in der Verantwortung, dies an die Kommunalpolitiker weiterzugeben.

Auch Bürgermeister Peter Blum spricht von „sehr konstruktiven Gesprächen“. Und weiter: „Wir wollen eine gemeinsame Linie in der Zukunft fahren.“ Zudem sollten die Gespräche über Angelegenheiten der Feuerwehr offener geführt werden, damit in Zukunft getroffene Beschlüsse nicht fehlinterpretiert werden können. Am Mittwochabend fanden noch Gespräche in den Ortsteil-Wehren statt, um die Einsatzkräfte von den Vereinbarungen in Kenntnis zu setzen und das ganzen zu reflektieren. „Es besteht jetzt eine Erwartungshaltung, dass etwas kommt“, so Stefan Wingenbach abschließend.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.