Limburg-Dietkirchen. Um Nachwuchs zu gewinnen, hat die Freiwillige Feuerwehr Dietkirchen zum Tag der offenen Tür eingeladen. Mit viel Spiel und Spaß, aber auch praktischen Tipps warteten die ehrenamtlichen Retter auf ...

Rettungskräfte such Nachwuchs und präsentieren sich erfolgreich beim Tag der offenen Tür

VON HEIKE LACHNIT

Ein Höhepunkt am Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr Dietkirchen war mit Sicherheit die Fahrt mit dem Rettungsboot der Feuerwehr auf der Lahn. Den das gibt es nicht bei jeder Feuerwehr. Neben Dietkirchen haben noch die Kernstadt, Eschhofen und Staffel ein Boot. Oft müssen sie zum Glück mit dem Boot nicht raus - mal eine Kuh retten oder einen Schwan, auch zur Vermisstensuche wurden sie schon gerufen.

Doch neben der Bootsfahrt gab es noch mehr für die Besucher zu erleben. Von den Erwachsenen wurde die Gelegenheit gern genutzt, den Feuerlöscher auszuprobieren. Die Feuerwehr demonstrierte einen Fettbrand sowie eine Spraydosenexplosion. Die Kinder konnten sich derweil im Kistenklettern üben und sich neben einem Feuerwehrmann in voller Montur fotografieren lassen.

Immer weniger Aktive

Den Tag der offenen Tür gestaltet die Feuerwehr in der Hoffnung, neue Jugendliche zu gewinnen oder auch mal einen Quereinsteiger zu bekommen, so Wehrführer Thomas Keuter. Derzeit haben sie noch 22 Mann in der Einsatzabteilung, doch in sechs Jahren wird es langsam eng, da altersbedingt einige aufhören werden. Deshalb setzt die Feuerwehr auf Nachwuchsförderung. In der Jugendabteilung gibt es derzeit acht Jugendliche, im Schnitt sind sie 12 Jahre alt. Im vergangenen Jahr konnte aus der Jugendfeuerwehr ein Jugendlicher in die Einsatzabteilung übernommen werden. Wehrführer Keuter weiß aber auch, dass mit 16 oder 17 Jahren ein Teil wegbricht, wenn andere Interessen kommen oder die Jugendlichen in die Ausbildung oder zum Studium gehen.

Die geforderte Tageseinsatzstärke erreichen die Retter aus Dietkirchen schon lange nicht mehr, so Keuter, dafür würden zu viele Kameraden auswärts arbeiten. Bei größeren Ereignissen wie einem Zimmerbrand, wird inzwischen die Kernstadt und zwei Ortsteile alarmiert. Das führte auch dazu, dass die Zahl der Einsätze in den vergangenen Jahren angestiegen ist. "Früher hatten wir 25 bis 30 Einsätze", so Keuter, "doch in den vergangenen zwei Jahren waren es über 40 Einsätze." Doch zum Glück seien es nur wenige echte Schadensereignisse, betont Keuter. Die meisten Alarmierungen führen die Einsatzkräfte ins Gewerbegebiet, wenn wieder eine Brandmeldeanlage Alarm auslöst.

Der Tag der offenen Tür habe sich als erfolgreich erwiesen, um Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern. Neben den Vorführungen durften sie auch selbst basteln und die Ergebnisse mit nach Hause nehmen. Der Renner war ein "Atemluftgerät" - gebaut aus einer PET-Flasche, die die Kinder auf ihrem Rücken trugen. Auch die Rauchmelder wurden mit großem Interesse ausprobiert. Die Feuerwehr würde sich sehr freuen, wenn auch diesmal Interessierte den Weg zu den regelmäßigen Treffen finden.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.