Selters/Ts. Bei drei Gegen-Stimmen der Freien Wähler Selters (FWS) ist der Beschlussvorschlag für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Eisenbach mehrheitlich von der Gemeindevertretung auf den Weg gebracht worden ...

Bild: Evelyn Schütz (FWS)FOTO: PRIVAT

Selters -

Ein in der Sitzung eingebrachter Änderungsantrag der FWS, den Planungsbeschluss zu verschieben, bis über das Feuerwehr-Dienstleistungszentrum für die Kommunen Bad Camberg, Brechen, Hünfelden, Selters (Taunus) und Weilrod entschieden ist, wurde vorher mit 19 Gegenstimmen bei acht Ja-Stimmen abgelehnt.

Damit haben die Gemeindevertreter beschlossen, die Planungen für das neue Gerätehaus für die Einreichung des Bauantrages freizugeben. Die Pläne seien mit dem Kreisbrandinspektor, dem TÜV, der Unfallkasse Hessen, dem Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung als Zuschussgeber und weiteren Behörden abgestimmt worden. Die Installation einer Schlauchpflege- und Reinigungsanlage, eines Feuerwehrübungsturmes im Außenbereich und eines Fitnessraumes sollen nach Vorlage der Baugenehmigung separat beraten werden. Auch soll eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden.

David Liesering (CDU) begrüßte die Entscheidung, dass nach intensiver Beratung nun mit der Freigabe der Planungen der Bauantrag auf den Weg gebracht werden könne. Punkte, in denen noch Beratungsbedarf bestehe, beispielsweise über einzelne Gewerke, könnten nach Erteilung der Baugenehmigung abschließend beraten werden.

Zwar seien sich alle einig, dass die Eisenbacher Feuerwehr ein neues Gerätehaus brauche, die Gemeindevertretung sei aber nicht hinreichend in die Planungen eingebunden worden, kritisierte Rüdiger Weil (SPD).

Kostenschätzung angewachsen

Evelyn Schütz (FWS) machte deutlich, dass die ursprüngliche Kostenschätzung von etwa 2,1 Millionen Euro mittlerweile auf rund 2,7 Millionen Euro angewachsen sei. Selbst bei Wegfall oder Zurückstellung einzelner Maßnahmen werde die Gemeinde rund 1,4 Millionen Euro selbst tragen müssen. "Wie hoch das Investitionsvolumen letztendlich wirklich sein wird, steht noch in den Sternen", führte sie aus.

Der Änderungsantrag der FWS beinhaltete, das Projekt vorerst ruhen zu lassen, um weitere Möglichkeiten auszuloten und den tatsächlichen Bedarf besser feststellen zu können. Damit spielte Evelyn Schütz auch auf die noch ausstehende Entscheidung für ein interkommunales Feuerwehr-Dienstleistungszentrum an.

Christian Triebel von den Unabhängigen Wählern Eisenbach (UWE) griff ebenfalls die gestiegenen Kosten in Höhe von nunmehr 2,7 Millionen Euro auf, appellierte aber: "Wenn wir jetzt nicht handeln, könnte es noch teurer werden."

Namentliche Abstimmung

Peter Schnierer (Grüne) stellte fest, dass alle Punkte schon mehrfach diskutiert worden seien. Im Hinblick auf den geplanten Standort wies er auf die einzuhaltenden Einsatzzeiten hin. "Wir können aber auch Details noch fünfmal diskutieren", meinte er ironisch.

Wolfgang Sandner (Selters Union) machte deutlich, dass es aktuell nur um die Planung gehe. "Wir können noch lange rumreden, sollten aber jetzt zustimmen", sagte er. Lothar Siegmund (UWE) beantragte sowohl für den Änderungsantrag der FWS als auch den ursprünglichen Beschlussvorschlag eine namentliche Abstimmung.

andreas E. müller

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.