Selters/Ts. Der Aufbau des Hochwasserschutzsystems wurde von der Katastrophenschutz-Einheit der Feuerwehren Selters wieder einmal geübt ...
Bild: Das Hochwasserschutzsystem „Aquariwa“ besteht aus 54 glasfaserverstärkten Platten.
Zum Hintergrund: Das Schutzsystem, seit 2017 im Einsatz, hat eine Länge von 54Metern und wurde zur Übung an dem Fußweg zum Schwimmbad aufgebaut. Das System „Aquariwa“ besteht aus 54 Stück glasfaserverstärkten Platten 120 mal 410 Zentimetern, die zu einem Zylinder zusammengerollt werden. Beschwert werden die mit Foliensäcke abgedichteten Zylinder mit Wasser und einer Folie davor, die mit Kiessäcken wiederum beschwert wird.
Im Falle eines Hochwassers werden die Platten in Zusammenarbeit zwischen dem gemeindlichen Bauhof und der Freiwilligen Feuerwehr an die Einsatzorte transportiert und aufgebaut. Zeitlich ist eine sogenannte Rüstzeit von zwei bis drei Stunden vorgesehen, bis das System durch die Freiwillige Feuerwehr einsatzbereit aufgebaut ist. Daher wird das System eher für ein langsam ansteigendes Hochwasser eingesetzt. Da Starkregen-Ereignisse meist unvorhersehbar und punktuell auftreten, können hierfür keine Vorkehrungen getroffen werden.
Bei dem Hochwasserschutzsystem handelt es sich jedoch um keinen 100-prozentigen Schutz. Sollte das Schutzsystem hinter spült werden, so könnte das Wasser beispielsweise im Übungsfall auch an anderen Stellen in den alten Ortskern einlaufen.
Um das Einfließen des Wassers an kleinen Stellen zu verhindern, lagern hier etwa ca. 400 vorgefüllte Sandsäcke mit trockenem Sand. Zudem werden ca. 3000 bis 4000 ungefüllte Sandsäcke vorgehalten.
Im Bereich des Emsbaches gibt es nur eine vom Land Hessen betriebene Messstelle, die in Niederbrechen liegt. Eine Frühwarnung für den Bereich Niederselters wird zurzeit geprüft. Beispielsweise durch eine Messstelle zwischen Waldems-Esch und Bad Camberg könnten die Freiwilligen Feuerwehr eine Vorlaufzeit von ca. zwei bis drei Stunden für den Aufbau des Hochwasserschutzsystems gewinnen. red
Bild: Die Kameraden der Feuerwehren Selters nach der gelungenen Übung. FOTOS: FEUERWEHR SELTERS
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
