Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Krisenmanagement bei Terroranschlägen mit radioaktiven und chemischen Stoffen in Deutschland soll von heute an 36 Stunden lang getestet werden ...Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
... An der Übung «LÜKEX 09/10» (Länder übergreifende Krisenmanagement-Übung/Exercise) sind neben 25 Ministerien und Behörden des Bundes auch alle Länder sowie Hilfsorganisationen, Verbände und Firmen mit insgesamt 3500 Menschen beteiligt. Das teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am Dienstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit. Regionale Schwerpunkte liegen laut Bundesinnenministerium in Berlin, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.
«Uns geht es um die gesamtstaatliche Sicherheit», sagte BBK- Präsident Christoph Unger. Seit 2004 wird in den Übungen mit wechselnden Gefahrenlagen der Krisenfall am Schreibtisch durchgespielt. «Es geht um technische Maßnahmen zur Bewältigung dieser Situationen», sagte Unger. Beispiele seien etwa Evakuierungen oder Krisenkommunikation. In der Übungszentrale in Bad Neuenahr- Ahrweiler würden rund 200 BBK-Mitarbeiter aus einem Fundus von 974 Übungseinlagen immer wieder neue Herausforderungen für die Krisenstäbe über ein Netz einspielen.
Erstmals nehmen in diesem Jahr alle Bundesländer an der LÜKEX teil. In Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Schleswig-Holstein kämen zudem auch hunderte Rettungskräfte zum Einsatz. Dabei gehe es unter anderem um Notlagen auf Flughäfen und bei Großveranstaltungen. Auch die Deutsche Bahn, einige Großbanken und die Berliner Verkehrsbetriebe probten die Bewältigung von Krisenlagen im Zusammenspiel mit den Behörden. Danach werde der Test auch vom Bundesamt bis Mai ausgewertet. Bei der nächsten LÜKEX Ende 2011 soll ein Angriff auf das Internet simuliert werden, 2013 geht es um Lebensmittelsicherheit.
Die Zusammenarbeit der Krisenstäbe von Bund und Ländern bei Terroranschlägen soll getestet werden.
