Hadamar. Bei den Hadamarer Wehren macht sich ein leichter Rückgang bei den Jugendfeuerwehren bemerkbar ...


Bild:  Landrat Manfred Michel (Fünfter von rechts) sowie der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Thomas Schmidt (Vierter von rechts), konnten im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Hadamarer Feuerwehren verdiente Einsatzkräfte und Feuerwehrmusiker auszeichnen. Foto: Häring

Hadamarer Wehren waren im vergangenen Jahr wieder gefordert

Weniger Einsätze, ein leichter Rückgang an Einsatzkräften in den Einsatzabteilungen und im Jugendbereich – das waren die wichtigsten Nachrichten, die aus dem Rechenschaftsbericht von Stadtbrandinspektor Jürgen Horn in der Mehrzweckhalle von Oberzeuzheim zu entnehmen waren.

Eingefunden hatten sich die Mitglieder der Einsatzabteilungen aller Hadamarer Feuerwehren sowie Mitglieder aus den Alters- und Ehrenabteilungen, die alle von Jürgen Horn nach dem musikalischen Einstieg des Feuerwehrorchesters aus Oberzeuzheim begrüßt wurden. Es wurde ein kurzweiliger Abend mit kurzen und knappen Berichten sowie mit verdienten Ehrungen und Beförderungen.

Den statistischen Zahlen Jürgen Horns war zu entnehmen, dass die Personalstärke derzeit bei 193 Einsatzkräften, 178 Männer und 15 Frauen, liegt, gegenüber dem Vorjahr mit 191 Einsatzkräften. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Thomas Schmidt machte zum Thema Mitgliederwerbung den Vorschlag, sich um Quereinsteiger zu kümmern. Dem setzte Jürgen Horn die enorme Belastung für Quereinsteiger entgegen. Allein die Ausbildung setzt ein ehrenamtliches Engagement über mehrere Wochenenden über die Zeit von zwei Jahren für Schulungen und Lehrgänge voraus. Hier solle man sich vonseiten der Verantwortlichen Gedanken machen, wofür Jürgen Horn von der Versammlung einen langanhaltenden Applaus bekam.

Weitere Zahlen belegten trotz Rückgang einen enormen Arbeitsaufwand. So mussten die Hadamarer Wehren zu 125 Einsätzen ausrücken, in 2010 waren es 148 Einsätze. Aufgegliedert waren dies 39 Brandeinsätze und 36 Hilfeleistungen. Die Brandeinsätze teilten sich auf in 10 Kleinbrände (Klasse A), 15 Kleinbrände (Klasse B) und acht Mittelbrände. Bei den Hilfeleistungen wurden an erster Stelle Verkehrsunfälle (5) und Hochwassereinsätze (8) sowie drei Sturm- und Unwettereinsätze genannt. Was am Ende des Berichts von Jürgen Horn am wichtigsten war, dass "insgesamt 19 Menschen in ihrer bedrohlichen Lage geholfen werden konnte". Erschreckend hoch die Zahl von 50 Fehlalarmierungen, die fast ausnahmslos auf die Brandmeldeanlage in der Vitos-Klinik zurück zuführen sind.

Drei Wehren aus benachbarten Kommunen konnten dazu noch bei Einsätzen unterstützt werden. Erwähnung fand auch die große Katastrophenschutzübung in Niederzeuzheim auf dem Gelände der Firma Tyczka Gas, bei der 400 Einsatzkräfte eingesetzt wurden, die einen "Super-GAU" zu bewältigen hatten.

Weniger Nachwuchs

Stadtjugendfeuerwehrwart Hartmut Will zeigte sich nachdenklich über den Rückgang von Jugendlichen in den sechs Jugendfeuerwehren. Demnach sind derzeit 75 Jugendliche, 62 Jungen und 11 Mädchen, in den Jugendwehren eingetragen. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 16 Jugendlichen. Für den Musikbereich gaben Werner Kremer, für das Feuerwehrorchester Oberzeuzheim, und für die Brandschutzerziehung Christoph Habel ihre Berichte ab bevor dann Landrat Manfred Michel den Part der Ehrengäste eröffnete. "Ihre Arbeit wird in der Gesellschaft zu wenig war genommen" gab der Kreischef zu bedenken und lobte gleichzeitig die Arbeit der Einsatzkräfte. Auch er nahm das Thema Nachwuchsförderung auf. Er sprach von Feuerwehr AG und den Weg in die Schulen. Demnach müsse man sich dem demografischen Wandel, mit mehr Ganztagsschulen, öffnen. "Wir müssen mehr in die Schulen gehen" so Manfred Michel der im Anschluss die ersten Ehrungen übernahm. Das Silberne Brandschutzehrenzeichen ging an Kurt Schneider (Niederhadamar) und das Goldene Brandschutzehrenzeichen an Gilbert Weyand (Niederhadamar). Weitere Ehrungen gingen an Christian Bill (Niederzeuzheim) und Thomas Schmidkunz (Hadamar) mit der Bronzenen Katastrophenschutz-Medaille.

Das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes in Bronze für 5 Jahre Kreisausbilder ging an Matthias Dietz, und für 5 Jahre Brandschutzerziehung an Christoph Habel. Die Verdienstmedaille in Gold mit Diamant für 25 Jahre Förderung der Musik ging an Jochen Wagner und die Dirigentennadel in Gold mit Diamant für 40 Jahre musikalische Leitung an Wolfgang Enk und Werner Kremer (alle Oberzeuzheim). Das Leistungsabzeichen in Eisen ging an Christina Sontowski (Niederhadamar), in Bronze an Milko Dobs, Johannes Mink, Florian Müller, Andreas Riedel, Miriam Weimer, Christian Weyand und in Silber an Matthias Dietz (alle Niederhadamar).

Bürgermeister Michael Ruoff sprach auch Beförderungen aus. Zum Feuerwehrmannanwärter wurde Daniel Haßenplug (Oberweyer), zum Feuerwehrmann Tobias Cramer (Niederzeuzheim), Stephan Enk (Oberzeuzheim), Maximilian Heep (Hadamar), zum Oberfeuerwehrmann Lukas Jung (Oberzeuzheim), zum Hauptfeuerwehrmann Dirk Krekel (Hadamar) und zum Löschmeister Steffen Kremer (Hadamar) ernannt. kdh (kdh)

Artikel vom 16. April 2012, 03.24 Uhr (letzte Änderung 16. April 2012, 05.01 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.