Aus Wiesbaden schallt ein Ruf durchs Hessenland: «Konjunkturpaket II. Es gibt Geld!» Unruhiges Füßescharren ist die Folge. Nicht nur in Landratsämtern und Rathäusern, sondern auch in Verbänden und Vereinen. Sportfunktionäre, Feuerwehrkommandanten und Elternvertreter belagern die Rathäuser ...

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

Konjunktur in den Kommunen

Jeder hat die geniale Idee, dass das Geld vom Staat genau in seinen Sportplatz, in sein Gerätehaus, in seine Betreuungsräume am besten investiert wäre. Unverantwortlicherweise hat sich auch Landesinnenminister Volker Bouffier (CDU) schriftlich in den Rathäusern zu Wort gemeldet und die Investition in Sportanlagen gefordert.

Und was ist die Folge? Jeder Neu- und Ausbau zieht Kosten nach sich: Heizung, Betrieb und in einigen Jahren Reparaturen. Solche Haushaltsposten schnüren den Kommunen schon jetzt die Luft ab. Wenn die Bürgermeister und Kommunalparlamente sich von Interessenvertretern weitere Umbauten oder kunstberasten Raum aufdrängen lassen, wird sich die Lage weiter verschärfen.

Eine verantwortliche Strategie kann deshalb nur so aussehen: Wo Gebäudereparaturen und Straßensanierungen unumgänglich sind, soll das Geld aus dem Konjunkturpaket dafür verwendet werden.

Noch besser ist es aber dort eingesetzt, wenn es Betriebs- und Folgekosten verringert, beispielsweise für die Wärmedämmung öffentlicher Gebäude.