Wiesbaden/Nassauer Land/Marburg-Cappel. Im jüngsten Bericht des Landesrechnungshofs wurden die Pläne für einen Neubau des Jugendfeuerwehrausbildungszentrums in Marburg-Cappel als unnötige Ausgabe kritisiert, da bislang nur eine Auslastung von einem 1/3 Drittel erfolgt ...

 „Dies geht total an der Realität vorbei“, so Norbert Fischer als Vorsitzender des Nassauischen Feuerwehrverbandes (NFV) und Vorsitzender des Kreisfeuerwehverbandes Hochtaunus. „Es wird schlicht und einfach vergessen, dass die Belegung für Lehrgänge, Seminare und Fortbildungen natürlich auch oftmals in Abendstunden und an Wochenenden erfolgen. Unsere zahlreichen Kameradinnen und Kameraden, die in der Jugend- und Kinderfeuerwehrausbildung tätig sind, machen dies ehrenamtlich in Ihrer Freizeit“, so Fischer, der auch Mitglied des Präsidiums des Landesfeuerwehrverbandes Hessen ist.

„Es wird immer vehement die Förderung des Ehrenamtes propagiert und das wir in die Zukunft und Ausbildung investieren sollten und gleichzeitig wird ein solch wichtiges Projekt, dass auch für den Fortbestand unserer Freiwilligen Feuerwehren von großer Bedeutung ist, in Frage gestellt. Das passt nun mal gar nicht“, so Fischer weiter.

Die Feuerwehren sind sich einig: Die Landesregierung hat hier in Absprache mit dem Landesfeuerwehrverband mit der Entscheidung für einen Neubau absolut richtig gehandelt und ein wirksames Zeichen für die Unterstützung des Freiwilligen Feuerwehrwesens und vor allem für unseren Jugendfeuerwehrnachwuchs, ohne den es die Freiwilligen Feuerwehren nicht gäbe, gesetzt.

„Einerseits sind wir alle Stolz auf unser System des flächendeckenden Brandschutzes vorwiegend durch freiwilliges und ehrenamtliches Engagement und einer absoluten Vorreiterrolle auch international, dem mehr und mehr Länder folgen wollen, andererseits konterkarieren wir dieses, durch solche Feststellungen. Durch die öffentliche Darstellung wirkt dies zudem noch kontraproduktiv auf Motivation und Engagement unserer Feuerwehren“, ergänzend Fischer abschließend.