... Untrennbar mit der Feuerwehr verbunden ist der Name von Herbert Muth. Über vier Jahrzehnte, bis zu seinem Tod im Jahre 1995, war er in der freiwilligen Feuerwehr aktiv und setzte sich wie kaum ein anderer für das Wohl seiner Mitmenschen und für deren Schutz ein. Sichtbaren Ausdruck fand die hohe Wertschätzung, die er bis heute genießt, in der Benennung des Platzes vor dem Feuerwehrgerätehaus in der Flußet, das auch sein Werk ist, nach dem früheren langjährigen Kreisbrandinspektor und Vorsitzenden des Nassauischen Feuerwehrverbandes.

In einer Feierstunde im Rahmen der Festlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der Wehr enthüllten Muths Ehefrau Anni eine Gedenktafel am Gerätehaus und seine Söhne Klaus und Dieter das Straßenschild mit der Aufschrift «Herbert-Muth-Platz». Bewusst sei der Jahrestag der Gründung der Wehr für diese Ehrung gewählt worden, sagte Bürgermeister Dr. Norbert Zabel (CDU).

Nachdem im Jahre 1875 ein Versuch, anstelle der bestehenden Pflichtfeuerwehr eine freiwillige Wehr zu gründen, gescheitert sei, habe der damalige Bürgermeister Franz Keul mit Unterstützung des Brunnenverwalters und ehemaligen Majors Karl-Heinrich Kroeck gemeinsam mit 16 jungen Männern im Schützenhof die freiwillige Feuerwehr gegründet.

Dr. Zabel erinnerte an alle Wehrführer

Die Feuerwehr sei eine Erfolgsgeschichte, stellte Dr. Zabel fest, der die Namen der Gründungsmitglieder verlas und auch an die Wehrführer erinnerte. Einen von ihnen, Herbert Muth, der in den letzten Jahrzehnten Feuerwehrgeschichte geschrieben habe, gelte es, mit der Benennung des Platzes besonders zu ehren. Die Gemeinde sei stolz auf ihn und auf ihre Feuerwehr. Herbert Muths früher Tod im Alter von 63 Jahren sei ein schwerer Verlust für die Feuerwehren seiner Heimatgemeinde, des Kreises und des ganzen Nassauer Landes gewesen, führte Eugen Caspary aus, der Muths Lebensweg nachzeichnete. 1931 als Sohn des Niederselterser Bauunternehmers Georg Muth geboren, trat Herbert Muth, Ingenieur für Hochbau, in die väterliche Firma ein, die er von 1971 bis zu seinem Tod führte.

Genauso lange gehörte er als Schöffe dem Ortsgericht Niederselters an. Am 1. Februar 1943 trat er in die Feuerwehr seiner Heimatgemeinde ein, in deren Vorstand er von 1958 an mitarbeitete. 1971 wurde er zum Kommandanten der Wehr und Ortsbrandmeister gewählt, 1980 zum Kreisbrandinspektor und Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, 1993 zum Vorsitzenden des Nassauischen Feuerwehrverbands.

Er arbeitete im geschäftsführenden Vorstand des Landesfeuerwehrverbands Hessen und in mehreren hessischen Fachausschüssen mit, darunter dem Ausschuss für vorbeugenden Brandschutz, und im April 1989 wurde er in das Präsidium des deutschen Feuerwehrverbands gewählt. Seine Kinder und inzwischen auch Enkelkinder sind Herbert Muths Vorbild gefolgt und engagieren sich ebenfalls in der Feuerwehr.

Hier ist insbesondere sein Sohn Dieter zu nennen, der 18 Jahre lang Wehrführer von Niederselters war und seit 1992 Gemeindebrandinspektor von Selters ist.uk