News der Nassauischen Neue Presse
Villmar-Falkenbach. Die Freiwillige Feuerwehr Falkenbach hat im Bürgerhaus ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

Festkommers zum Jubiläum 75 Jahre Falkenbacher Feuerwehr

... Eine Feuerwehr sei kein normaler Ortsverein, meinte Vorsitzender Jürgen Bautz. Hier gehe es nicht nur um geselliges Beisamensein, sondern auch um den Dienst zum Wohle der Allgemeinheit. «Während sich die Aufgabe der Feuerwehr früher in einer reinen Brandbekämpfung erschöpfte, hat sich diese heute zu einer Allround-Hilfseinrichtung gewandelt», so Bautz.

Schon lange vor der freiwilligen Feuerwehr müsse es aber eine Pflichtfeuerwehr im Dorf gegeben haben. Denn bereits in einem Dokument von 1886 werde von einem Löscheinsatz der «Falkenbach Spritze» im Nachbarort Wirbelau berichtet. 1934 sei die Gründung der «Freiwilligen» Wehr im Dritten Reich praktisch erzwungen worden. Selbst nach Kriegsende war die Tätigkeit in der Wehr aber keineswegs ganz freiwillig. Denn die Besatzungsmächte ordneten im April 1945 an, dass der Feuerschutz durch die bisherigen Kräfte weiterhin auszuführen sei, wie der Falkenbacher Vorsitzende berichtete.

Mittlerweile machten technische Hilfeleistungen den Schwerpunkt der täglichen Arbeit aus, worauf mit veränderter Ausbildung und Ausstattung reagiert worden sei. Auch in Falkenbach werde nach wie vor eine eigene Einsatzabteilung gebraucht. Das habe man bei Orkanschäden, schweren Unfällen bei Kanalbauarbeiten oder zuletzt bei der Explosion der Ferngasleitung in Gräveneck gesehen, betonte der Vorsitzende. Solche Großeinsätze zeigten auch, wie wichtig die Kooperation mit Nachbarwehren und anderen Hilfsorganisationen der Region sei.

Obwohl die Falkenbacher Wehr glücklich sein muss, in einem solch kleinen Ort immer noch 21 Aktive in der Einsatzabteilung zu haben, ging Bautz aber auf Zukunftsprobleme ein. Falkenbach möchte zur eigenen Zukunftssicherung unbedingt die Nachwuchsabteilung wiederbeleben, wofür die Ausrüstung noch vorhanden ist. Bautz will aber auch verstärkt Neubürger auf einen Eintritt in die Wehr ansprechen. Eine Gefahr sieht er zudem im Sparzwang der Kommunen, die dadurch auf die Idee kommen könnten, Wehren in kleinen Dörfern ganz zu schließen.

Vom Ledereimer bis zum modernen Löschauto

CDU-Bundestagsabgeordneter Holger Haibach meinte allerdings hierzu, dass von einer Zentrale Villmar aus Feuerwehrleute es nicht schafften, in zehn Minuten bei Einsätzen in Falkenbach zu sein. Villmars Erster Beigeordneter Thomas Werner (CDU) betonte, dass die Menschen in Falkenbach hohe Wertschätzung verdient hätten, die mit viel Idealismus und Hingabe über Jahrzehnte ihren Dienst am Nächsten leisteten. Bernd Rompel vom Kreisfeuerwehrverband erklärte, es sei schon beeindruckend, wenn man den Weg von wassergefüllten Ledereimern über Handdruckspritzen bis zu den modernen Gerätschaften der Gegenwart noch einmal aufgezeigt bekomme.

Mit der Ehrenmedaille in Gold des Nassauischen Feuerwehrverbandes für 50 Jahre aktiven Dienst wurde Ralf Kött ausgezeichnet, mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen für 25 Jahre Simone Weißer. Für 50-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt wurden Herbert Bautz, Werner Lochner, Walter Schmidt und Bernhard Dahlen, für 40-jährige Hans Scharf sowie für 25-jährige Heiko Kiesewetter, Sascha Rudolph und Otto Ketter.

Für gute Unterhaltung beim Kommers sorgten der Bläserchor der Jägervereinigung Oberlahn, das Villmarer Feuerwehrballett, die Kinder des Falkenbacher Turnvereins und der Projektchor des Gesangvereins «Lahnfels». Das Festwochenende klang mit einem Frühschoppen mit den «Heftricher Musikanten» aus. Ein Teil des Festerlöses soll an die Notfallseelsorge gespendet werden.rok

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