Waldbrunn-Fussingen. Großeinsatz am Bauhof und im Rathaus: Die Waldbrunner Feuerwehren und der Gefahrstoffzug übten den Ernstfall ...
Bild: 15 Personen musste die Feuerwehr vom Gelände des Bauhofs und aus den Räumlichkeiten des Rathauses Waldbrunn retten - Foto: Klaus-Dieter Häring
Als die Sirenen in Fussingen pünktlich um 10 Uhr losgingen, wussten die Feuerwehrleute längst, was zu tun ist – sie wussten nur nicht, wo die Großübung stattfinden sollte. Es ging auf den Bauhof; es galt, einen Gefahrstoffunfall zu üben. Das Szenario: Ein IBS-Behälter war vom Gabelstapler gefallen, aus diesem 1000-Liter-Tank lief eine Flüssigkeit aus und verletzte den Gabelstaplerfahrer; der Mann lag ohnmächtig im Gefahrenbereich, seine Kollegen konnten ihn nicht retten, weil auch sie unter den Dämpfen der ätzenden Flüssigkeit litten. Die Situation wurde noch verschärft, weil der Wind die ätzenden Dämpfe in Richtung Rathaus wehte. Und in diesem Gebäude befanden sich 15 Personen – alle litten unter Übelkeit, Augenreizung und Angstzuständen. Diese Übung sei durchaus realitätsnah, sagte Schorsch Schäfer, der stellvertretende Gemeindebrandinspektor. Denn auf dem Gelände des Bauhofs werde zum Beispiel Essigsäure gelagert.
Bei der Übung galt es erst einmal, die Lage zu erkunden – und dann mussten die Führungskräfte ihre Mannschaften einsetzen. Alles läuft nach der GAMS-Regel ab: Gefahr erkennen, absperren, Menschenrettung durchführen, Spezialkräfte alarmieren. Und die Helfer kamen zahlreich: die Feuerwehren aus Fussingen, Hausen, Ellar, Lahr, Hintermeilingen, der Gefahrstoffzug des Landkreises (bestehend aus dem GABC Erkunder aus Weilburg und Weilmünster, GABC Gefahrstoffgruppe Limburg, GABC Dekontaminationsgruppe aus Beselich und Runkel), der Einsatzleitwagen der Gemeinde Dornburg (da Waldbrunn so ein Fahrzeug nicht besitzt) sowie der organisatorische Leiter des Rettungsdienstes.
95 Helfer
Insgesamt waren 95 Helfer an der Übung beteiligt, deshalb wurde auf die Teilnahme des Rettungsdienstes verzichtet. Aber im Ernstfall kämen zusätzlich noch 20 Rettungsassistenten und Sanitäter, eine SEG-Einheit mit 20 Sanitätskräften sowie drei Notärzte. Nach der Übung waren die Retter zufrieden: Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen klappte hervorragend, schon nach kürzester Zeit waren alle Personen in Sicherheit, der Fahrer des Gabelstaplers gerettet und das Säure-Fass abgedichtet. (kdh)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Interesse am Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr?
Das kann bei uns JEDER, zumindest als Unterstützer im Feuerwehrverein und wer geistig und körperlich in der Lage und Willens ist, kann auch aktiv in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr, in einer Einsatzabteilung oder bei der Feuerwehrmusik mitmachen!
Mehr Infos auf www.steig-ein.info per Klick auf das nebenstehende Logo.