Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Weilburg. Bei einer Katastrophenmeldung per Katwarn hätten am Mittwochmorgen bereits 5343 Smartphones im Landkreis Limburg Alarm geschlagen. Nun sitzt auch der Landkreis Limburg-Weilburg am Drücker des digitalen Systems, um blitzschnell die Bevölkerung zu warnen ...

Ab sofort sitzt auch der Landkreis Limburg am „Schalter“, um die Bevölkerung bei Katastrophen zu warnen. Ortwin Neuschwander zeigt, wie das auf dem Smartphone aussieht. Natürlich gab es gerade keine Warnung - Foto: Christof HülsBild: Ab sofort sitzt auch der Landkreis Limburg am „Schalter“, um die Bevölkerung bei Katastrophen zu warnen. Ortwin Neuschwander zeigt, wie das auf dem Smartphone aussieht. Natürlich gab es gerade keine Warnung - Foto: Christof Hüls

Bei Blitzeis oder Bränden

Von CHRISTOF HÜLS

Der Katastrophenschutz wird digital: Seit gestern warnt der Landkreis Limburg-Weilburg per Katwarn bei Blitzeis, Bombenfund oder Bränden, Terrorgefahr oder Tornados. Die Meldung kommt im Fall der Fälle per Smartphone-App, als Kurznachricht oder E-Mail.

„Großbrand in der xyz-Straße. Schließen Sie Fenster und Türen und bleiben Sie in der Wohnung.“ Das könnte beispielsweise auf dem Handy-Display stehen, wenn im Nachbarort eine Chemiefabrik brennt. Was alles möglich ist, das erklärten Vertreter der beteiligten Unternehmen und des Kreises gestern im Kreishaus. Weil der Kreis jetzt ebenfalls Meldungen einspeist, hofft Landrat Manfred Michel auf einen sprunghaften Anstieg der Nutzer. Angesichts des sprunghaften Anstiegs der Smartphone-Nutzer komme der Kreis eigentlich gar nicht mehr um die Beteiligung herum, argumentierte der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung. 3000 Euro muss der Kreis künftig jährlich für Updates und Systempflege zahlen. Die 15 000 Euro „Grundgebühr“ hat das Land Hessen übernommen.

Schutzengel-Modus

Katwarn ist nicht neu, jedenfalls gemessen an digitalen Maßstäben: Seit fünf Jahren schließen sich immer mehr Behörden und staatliche Einrichtungen an das Warnsystem an. Beim letzten „Rock am Ring“ forderten die Behörden die Gäste zur Evakuierung des Gelände auf, als ein Sturm herannahte. Die Helfer übermittelten Infos über Treffpunkte und Standorte von Rettungswagen. In Osnabrück gaben die Schulbehörden im Januar am Blitzeis-Tag per App schulfrei, sodass sich viele Kinder und Lehrer erst gar nicht unnötig auf den gefährlichen Weg machten.

Bei Trinkwasser-Verunreinigungen, Vogelgrippe-Alarm oder Bombenbergungen spielt das System seine ganzen Stärken aus. In Berlin lässt es U-Bahnen an evakuierten Haltepunkten durchbrausen. Autohersteller Ford kündigte an, seine Fahrzeuge mit den entsprechenden Schnittstellen auszustatten.

Das System hängt eine Art „Käseglocke“ über den definierten Bereich. Wer an seinem Geräte den „Schutzengel“-Modus aktiviert und sich unter einer solchen „Käseglocke“ aufhält, der bekommt ein Alarmsignal. In welchem Radius Smartphones Alarm schlagen und in welchen Katastrophenfällen, das entscheidet im Landkreis Limburg-Weilburg Kreisbrandinspektor Georg Hauch. Bei einem Gefahrguttransporter-Unfall in Dorchheim müsse sich in Bad Camberg niemand Sorgen machen, nennt Hauch ein Beispiel.

„Wir können beim Oktoberfest jedes Zelt einzeln auswählen“, verdeutlichte Ortwin Neuschwander. Er arbeitet für das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (kurz Fokus), das Katwarn entwickelt hat. Wie Ortwin Neuschwander erklärte, können Nutzer eine Art Event-Alarm einrichten und bekommen dann schon bei der Anfahrt Warnmeldungen. Wer den QR-Code auf dem Ticket per Smartphone scannt, der erhält automatisch Alarm bei Wetterkapriolen oder Bombendrohungen. Nutzer können außerdem bis zu sieben „Zonen“ definieren: Den Ort des Ferienhäuschens, den Wohnort der Enkel oder das eigene Zuhause, wenn man gerade im Urlaub am Meeresstrand liegt. So kommen Menschen erst gar nicht in Gefahr. „Wir löten und schrauben aber nur“, sagt der Instituts-Vertreter.

Betrieb und Finanzierung laufen über CombiRisk, eine Tochter der Sparkassenversicherung. Deren Abteilungsleiter Arno Vetter begründet das Engagement der öffentlich-rechtlichen Versicherung: „Die besten Schäden sind die, die erst gar nicht passieren.“

Fragen zu Katwarn

Was müssen Nutzer bezahlen? - Der Service ist kostenlos.

Welche technischen Anforderungen gibt es? - Nutzer von Android-, Apple- oder Windows-Smartphones können die nötige App kostenlos aus den Online-Stores herunterladen.

Was machen Nutzer einfacher Handys? - Katwarn kann auch SMS verschicken. Die Möglichkeiten sind dann allerdings nicht so groß. Es gibt zum Beispiel nur Warnungen aus einem registrierten Postleitzahlgebiet. Wer diesen Dienst nutzen will, der muss eine SMS senden an die Servicenummer 0163/7558842 mit dem Wort KATWARN und seiner Postleitzahl. Optional kann eine E-Mail-Adresse angegeben werden.

Wer speist Meldungen ein? - Ausschließlich Behörden und öffentliche Einrichtungen.

Wie oft kommen Meldungen? - Das hängt natürlich von der Zahl der Ereignisse ab. Es sollen aber tatsächlich nur Katastrophenmeldungen durchlaufen.

Wie kann man weitere geografische Warngebiete anmelden? - In der App.

Sammelt die App persönliche Daten? - Das System ist datenschutzkonform, es erfolgen weder Datenanalyse noch Tracking.

Zieht das System zusätzlichen Strom? - Die Aktivierung läuft batterieschonend im Hintergrund.

Kann man Warnungen weiterleiten? - Warnungen lassen sich z.B. bei Facebook oder Twitter teilen, aber nicht verändern.

 


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