Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Bad Camberg-Oberselters. Kurz nachdem Edwin Zimmermann in die Oberselterser Feuerwehr eintrat, wurde die erste Motorspritze angeschafft. Das war vor 75 Jahren. Seitdem hat sich die freiwillige Feuerwehr rasant weiterentwickelt ...

Der 88-Jährige erinnert sich: Die erste Motorspritze schaffte 400 Liter in der Minute

Wir schreiben das Jahr 1942. Mitten im Zweiten Weltkrieg. Edwin Zimmermann ist 13 Jahre alt. Er tritt in die Jugendgruppe der Feuerwehr ein, quasi ein Vorläufer der heutigen Jugendfeuerwehr, die 1974 gegründet wurde. Später ist er viele Jahre aktiv. Wie lange, das kann er heute gar nicht mehr sagen. Und womit er gar nicht gerechnet hat: Die Freiwillige Feuerwehr Oberselters überraschte ihn in ihrer Jahreshauptversammlung mit einer Urkunde und einer Ehrung – für 75-jährige Mitgliedschaft.

Das gibt es selten, und es kam ihm auch gar nicht so lange vor. Der 88-Jährige hat die Jahre nicht gezählt, in denen er die Feuerwehr schon unterstützt, zuerst aktiv, dann als förderndes Mitglied. Heute ist alles ganz anders, weiß er. „Es sind ja nicht nur die Brände, auch die Hilfeleistungen und andere Einsätze fordern die Feuerwehren.“ Damals, als er als Teenager eintrat, waren die Verhältnisse komplett anders. „Wir haben 1943 die erste Motorspritze bekommen“, erinnert er sich zurück. „Die wurde dann mit dem Lkw zum Bach gefahren, dort haben wir sie heruntergehoben, die Schläuche angeschlossen und erst einmal geübt. Die Spritze schaffte 400 Liter in der Minute, das war schon eine Leistung!“ Zwei Jahre später trafen Jagdbomber eine Scheune. Da war die Spritze im Kampf gegen die Flammen bitter nötig.

Edwin Zimmermann gehört zu denen, die gerne anpacken und dabei sind – und er hat Anteil an der guten Dorfgemeinschaft. Das sehr beständig, wie schon das letzte Jahr zeigte: 2016 wurde er für 70-jährige Mitgliedeschaft im Gesangverein „Liederkranz“ geehrt. Sein Bruder Josef war dort bis vor kurzem noch der Vorsitzende, und Edwin Zimmermann stand 17 Jahre lang an der Spitze des Verschönerungsvereins. In diesen Jahren hat er viele Entwicklungen erlebt, die positiven Auswirkungen der Dorferneuerung und natürlich auch die Weiterentwicklung der Feuerwehr.

28 Einsatzkräfte

Heute hat die Freiwillige Feuerwehr Oberselters 313 fördernde Mitglieder. Der Einsatzabteilung gehören 28 Einsatzkräfte an, darunter fünf Frauen und 23 Männer, berichtete der Wehrführer und Vorsitzender Alexander Bayer der Mitgliederversammlung. Im vergangenen Jahr wurden 1656,33 Stunden an Ausbildung geleistet. Die Aktiven mussten zu 38 Einsätzen ausrücken, worauf noch einmal 433,83 Personalstunden entfielen. „Zu dem kommen 65,75 Stunden für Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen und 838,45 Stunden für die Nachwuchsförderung (Jugendfeuerwehr). Sitzungen und Versammlungen schlagen mit 473,42 Stunden zu Buche. Zeitaufwand der Wehrführung und Gerätewarte etwa 500 Stunden, sowie Personalaufwand bei Vereinsveranstaltungen von etwa 500 Stunden. Somit ergibt sich eine Gesamtpersonalstundenzahl von etwa 4467,78 Stunden zum Wohle der Bürger“, rechnete Alexander Bayer vor.

Elfmal wurde die Wehr zu Bränden gerufen, es gab rund 20 Hilfeleistungen, wie bei den Unwetter-Einsätzen in Ober- und Niederselters, vier Verkehrsunfälle, davon drei auf der A 3, bei der die Oberselterser im Einsatz waren. Wehrführer Bayer appellierte an die Aktiven, sich weiterzubilden, und an die Arbeitgeber, die Einsatzkräfte für Einsatz- und Übungsdienst freizustellen „Auch die politischen Gremien müssen mehr auf die Arbeitgeber zugehen und um Verständnis bitten“, so Bayer. Abschließend dankte er für die gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD), Ordnungsamtsleiterin Heike Niehörster, Stadtbrandinspektor Christoph Schmitt sowie seinen Stellvertretern Alexander Rembser und Richard Burbach.

Elf Jugendliche

Die Jugendfeuerwehr besteht aus elf Mitgliedern, darunter drei Mädchen, berichtete der stellvertretende Jugendwart Dennis Reifert. Höhepunkte waren unter anderem die Teilnahme an den Floriansspielen in Bad Camberg, die Abnahme der Leistungsspange sowie eine praktische Ausbildung am Feuerlöschtrainer. Hier wurden der Umgang und die Wirkung der verschiedenen Feuerlöscher-Typen gezeigt, und die Jugendlichen konnten selbst ein Feuer löschen.

Das Oberselterser Märchen, eine Traditionsveranstaltung des Grisu-Theaters der freiwilligen Feuerwehr, macht in diesem Jahr Pause – wegen der Sanierung des Bürgerhauses. Am 3. Juni findet das traditionelle Saugrillen statt. pp

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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