Limburg-Lindenholzhausen. Die Limburger Feuerwehren haben eine neue Führung: René Jung und Markus Knoth werden von Mitte Mai an Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann und seinen Stellvertreter Peter Lorger ablösen. Mit großer Mehrheit stimmten die Aktiven der Limburger Feuerwehren in ihrer Jahreshauptversammlung in Lindenholzhausen für das neue Team ...

Bild: Der neue und der alte Stadtbrandinspektor: Uwe Zimmermann (rechts) gratuliert René Jung - Foto: Johannes Koenig

René Jung ist Limburgs Stadtbrandinspektor

Am Schluss wurde es im Lindenholzhäuser Bürgerhaus noch einmal emotional: „Ihr seid die Besten“, bedankte sich Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann bei den Aktiven der Limburger Wehren. „Es war mir eine Ehre“, betonte sein Stellvertreter Peter Lorger.

Mit Ovationen verabschiedeten die rund 160 Teilnehmer der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Limburger Feuerwehren das scheidende Führungsduo. Zuvor hatten sie in zwei geheimen Wahlgängen den Limburger Wehrführer René Jung (41) zum neuen Stadtbrandinspektor gewählt. Mit 108 zu 46 Stimmen hatte sich der Kfz-Meister gegen den hauptamtlichen Limburger Gerätewart Andreas Müller durchgesetzt. „108 ist ein gutes Ergebnis. So viele Ja-Stimmen hat ich auch bei meiner ersten Wahl vor 15 Jahren. Allerdings hatte ich auch 98 Gegenstimmen“, kommentierte Uwe Zimmermann das Votum für seinen Nachfolger.

„Jetzt ist unser Kamerad René Jung aber gewaltig in der Pflicht! So ein deutliches Ergebnis hatte ich nicht erwartet“, erklärte später mit einer gewissen Portion Stolz der Vorsitzende der Ahlbacher Feuerwehr, Bernhard Müller. Denn groß geworden ist der neue Stadtbrandinspektor bei der Jugendfeuerwehr Ahlbach. Von dort wechselte er in die Einsatzabteilung des kleinsten Limburger Stadtteils, bevor er sich der Kernstadtfeuerwehr anschloss. Unter den ersten Gratulanten war sein Vater Willi Jung, der nicht nur jahrelang im Vorstand der Ahlbacher Wehr aktiv war, sondern dort inzwischen auch Ehrenmitglied ist.

Zu René Jungs Stellvertreter wählte die Versammlung mit 116 Stimmen (bei 29 Gegenstimmen) den Lindenholzhäuser Wehrführer Markus Knoth (35). Er genoss an diesem Abend nicht nur einen Heimvorteil, sondern trat auch als einziger Kandidat für dieses Amt an. Dennoch gab es unzufriedenes Gegrummel im Saal, als erneut eine geheime Abstimmung beantragt wurde. Ein Prozedere, dass die Dauer der Versammlung auf insgesamt vier Stunden strecken sollte. Dennoch blieb die Zahl der abgegebenen Stimmen fast konstant: Beim ersten Wahlgang hatte das Team um Wahlleiter Uwe Zimmermann und Ordnungsamtschef Paul Müller 164 abgegebene Stimmen gezählt – bei der zweiten Wahl waren es noch 158.

Ehrenamtliches Bindeglied

Was aber macht ein Stadtbrandinspektor? „Das hat mich eigentlich noch nie jemand gefragt, was ich genau mache: Man führt die Feuerwehr, ist Einsatzleiter und kümmert sich um die Ausbildung – und das alles ehrenamtlich“, erklärt Uwe Zimmermann.

Der neue Stadtbrandinspektor wird außerdem zusammen mit dem Wehrführerausschuss den Bedarfs- und Entwicklungsplan fortschreiben, sagte der Ahlbacher Wehrführer Frank Krämer. Eine Aufgabe, auf deren Erfüllung bewusst gewartet wird, bis der Amtswechsel vollzogen ist. Außerdem ist der Stadtbrandinspektor das Bindeglied zwischen den Wehren und den städtischen Körperschaften, dem Landkreis und dem Land Hessen. Eine Funktion, die zum Beispiel bei der Anschaffung von Geräten, aber auch bei der Weiterqualifizierung eine große Rolle spielt. „Ich freue mich jedenfalls auf eine gute Zusammenarbeit“, betonte der zuständige Dezernent der Stadt Limburg, der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU).

Ein neues Ehrenamt

René Jung wird nicht mehr als Limburger Wehrführer kandidieren

Mit 108 von 164 Stimmen wurde der Limburger Wehrführer René Jung in einer Kampfabstimmung zum neuen ehrenamtlichen Stadtbrandinspektor gewählt. NNP-Mitarbeiter Johannes Koenig unterhielt sich mit dem 41-Jährigen nach der Wahl.

NNP: Sie sind der neue Stadtbrandinspektor, was machen Sie beruflich?

RENE JUNG: Ich arbeite als Kfz-Meister. Momentan bin ich außerdem noch Wehrführer in der Kernstadt und seit 26 Jahren ehrenamtlich bei der Feuerwehr aktiv. Ich komme aus Limburg, bin 41 Jahre alt, verheiratet, und habe ein Kind.

NNP: Warum haben Sie für dieses Ehrenamt kandidiert?

JUNG: Kandidiert habe ich, weil ich Ideen einbringen und zusammen mit den Kameraden vom Wehrführerausschuss etwas bewegen möchte. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Zuerst muss ich mir aber noch ein genaues Bild von den zukünftigen Herausforderungen machen.

NNP: Was hat Ihre Familie gesagt? Sie haben ja bereits jetzt als Wehrführer viel zu tun.

JUNG: Das stimmt. Deshalb werde ich in der Jahreshauptversammlung der Limburger Feuerwehr im Mai mein Amt als Wehrführer niederlegen. Das wird sonst zu viel. Außerdem habe ich vorher viele Gespräche geführt, und auch mein Arbeitgeber weiß Bescheid und unterstützt mich. koe

[Hier] findet man einen weiteren Artikel mit Bildern.