Elz. Glück im Unglück hatten gestern Morgen drei Personen, die mit einem einmotorigen Flugzeug notlanden mussten: Obwohl sich das Flugzeug überschlug, blieben alle drei, zwei Männer und eine Frau, unverletzt. Ursache für die Notlandung war vermutlich ein Motorschaden. Das Flugzeug war 15 Jahre alt ...

Motorflugzeug überschlägt sich bei Niederhadamar

Bild: Das Flugzeug blieb auf dem Dach liegen. Dennoch konnten sich die Insassen selbst befreien - Foto: Klaus-Dieter Häring

Es hätte für einen 78-Jährigen Löhnberger und seine zwei Freunde aus Heuchelheim und Gießen ein ruhiger Flug nach Schwaben werden sollen. Gegen 10 Uhr stiegen die drei auf dem Elzer Flugplatz in eine viersitzige DR 400, ein einmotoriges Flugzeug in Holzbauweise. Neben Rund- und Reiseflügen wird es auch zum Schleppen von Segelflugzeugen eingesetzt. 15 Jahre ist die vereinseigene Maschine alt, „für ein Flugzeug ist das gar nichts“, sagt Torsten Uhe, Erster Vorsitzender der Elzer Flugsportgruppe. Doch bereits kurz nach dem Start kam es während des Steigfluges vermutlich zu technischen Schwierigkeiten. „Scheinbar ein Motorproblem, Genaues wissen wir noch nicht“, sagt Uhe. Nach Zeugenaussagen von Anwohnern sei das Flugzeug sehr niedrig über Niederhadamar geflogen und habe „komische Geräusche gemacht“. Der 78-Jährige, laut Uhe ein erfahrener Pilot, ging in den Sinkflug und versuchte, auf einem Acker zwischen Niederhadamar und Offheim notzulanden. Den Spuren an der Absturzstelle zu urteilen, wurde dabei ein Rad abgerissen. Das Flugzeug überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Sofort wurden die Rettungskräfte der umliegenden Feuerwehren, des DRK und des Malteser Hilfsdienstes alarmiert. Da kletterten der Pilot, der Der 51-jährige Co-Pilot und die 59-jährige Passagierin schon ohne Hilfe aus dem Flugzeug. Sie wurden vorsichtshalber mit einem Rettungswagen beziehungsweise dem Rettungshubschrauber in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Tatsächlich gehe es aber allen dreien gut, sagt Uhe. „Der Pilot hat keinen Kratzer und ist gut drauf.“

Da am Flugzeug Explosionsgefahr bestand, wurde ein Wasserwerfer aktiviert, der aber nicht zum Einsatz kam. Den Schaden am Flugzeug schätzt die Polizei auf rund 100 000 Euro. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hat das Flugzeug bereits wieder freigegeben. Was weiter damit passiert, muss Uhe nun mit der Versicherung klären. Auch für ihn sei ein solcher Unfall Neuland: Seit er dem Verein vor zehn Jahren beitrat, sei dies der erste Unfall mit einem Motorflugzeug gewesen. kdh/sab

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.