Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Weilburg. Immer wieder blockieren Autofahrer Rettungsfahrzeuge auf dem Weg zum Unfallort, weil sie keine Rettungsgasse bilden. Woran liegt das? Wir haben bei Feuerwehr, Rotem Kreuz und Passanten nachgefragt ...

Limburg-Weilburg: Erfahrungen mit der Rettungsgasse aus der täglichen Praxis

VON MURIEL-LARISSA FRANK

1 Seit 26 Jahren fährt Astrid Künzler Einsätze auf dem Rettungswagen. Immer wieder erlebt die DRK-Notfallsanitäterin, dass sich Autofahrer wenig Gedanken machen, wie Rettungsfahrzeuge zu einem Unfallort auf der Autobahn kommen.

Viele seien verunsichert, manche führen unbewusst, manche aber auch mit voller Absicht in die Rettungsgasse. „Das bringt uns an unsere Grenzen“, sagt Künzler. „Wir sind nervös und stehen unter Druck“, sagt sie. Sich über Behinderungen bei Einsatzfahrten aufzuregen, hat sich Künzler allerdings abgewöhnt. „Wir brauchen unsere Nerven für anderes“, sagt sie.

2 Henrik Mansel, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Nentershausen, kann seinen Unmut über ignorante Autofahrer nur schwer verbergen. „Ich ärgere mich immer wieder, wenn wir bei unseren Einsatzfahrten behindert werden“, sagt er. Rund 70 Einsätze fährt seine Wehr pro Jahr, die meisten auf der A 3. Besonders problematisch sei es mit ausländischen Lkw-Fahrern. „Die haben das Prinzip der Rettungsgasse noch nicht verstanden“, sagt er. Verständnis dafür hat er allerdings nicht. „Die wissen nicht, was sie damit anrichten“, sagt Mansel, der seit 32 Jahren solche Einsätze fährt. Wie oft die Retter auf dem Weg zum Unfallort blockiert werden? „Fast bei jedem Einsatz “, sagt Mansel. „Behinderungen sind die traurige Realität.“

3 Birgit Ehrhardt (56) ist Vielfahrerin. Täglich pendelt sie von Limburg nach Frankfurt. „Die Autofahrer von heute sind sehr undiszipliniert“, sagt die Limburgerin Und viele seien unsicher, wie sie sich im Straßenverkehr zu verhalten hätten.

Auch Ehrhardt erlebt immer wieder, dass vor allem die Lkw-Fahrer im Stau regelmäßig die Fahrstreifen verstopften. „Das ärgert mich“, sagt die Limburgerin. Gleichzeitig fühle sie sich hilflos, weil sie die Situation nicht ändern könne. Ob Schilder mit der Aufschritt „Rettungsgasse bilden“ an der Autobahn helfen könnten? „Schilder werden doch ohnehin ignoriert“, sagt Ehrhardt.

4 Samuel Schneider (21) dagegen ist überzeugt, dass Hinweisschilder helfen könnten. Denn wann immer er bisher im Stau gestanden habe, habe er beobachtet, dass Autofahrer keine Rettungsgasse freimachten. „Die meisten vergessen wohl einfach, dass sie das tun sollten“, mutmaßt er. Schilder könnten sie daran erinnern.

5 Detlef Koch (67) ist für die Wiederbelebung der TV-Sendung „Der 7. Sinn“, die ab Mitte der 1960er Jahre wöchentlich über das richtige Verhalten im Straßenverkehr aufklärte. Außerdem ist der Obernhausener dafür, die Strafen für Gaffer und Autofahrer, die Einsatzkräfte auf dem Weg zum Unfallort behindern, empfindlich anzuheben. „Der Deutsche wird nur vernünftig, wenn er ordentlich zur Kasse gebeten wird“, sagt Koch. Das Nichtbilden einer Rettungsgasse könne, wenn es nach ihm geht, gerne mit einem Bußgeld von 1000 Euro bestraft werden. Und betont noch: „Ein Menschenleben bleibt mehr wert.“

6 Marleen Hartmann (19) hat vor wenigen Monaten ihren Führerschein gemacht. Das Thema Rettungsgasse habe im Theorieunterricht jedoch keine große Rolle gespielt. „Wir hatten das in fünf Minuten abgehandelt“, erzählt die junge Dornburgerin, die fordert, dass dieses Thema künftig ausführlicher durchgesprochen werden sollte. „Dann verinnerlichen es die angehenden Autofahrer vielleicht auch besser.“. Insgesamt habe sich die Situation für Rettungskräfte im Landkreis in den vergangenen Jahren verbessert, sagt Astrid Künzler. Sie und ihre Kollegen hätten den Eindruck, dass es mit dem Bilden der Rettungsgasse besser klappe. Und trotzdem dürfe das Thema nicht kalt werden. „Das muss automatisiert werden. Aha, wir fahren langsam, also bilden wir eine Rettungsgasse“, sagt sie.

Lesen Sie zu dem Themea auch den Artikel: Kein Durchkommen für die Retter

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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