Limburg-Ahlbach. 20 Jahre Freundschaft der Feuerwehren Ahlbach und Albach - ein Jubiläum, das in den vergangenen Tagen ausgiebig gefeiert wurde. An die Entstehung der Freundschaft zwischen den beiden Orten, die nur ein „h“ im Namen trennt, erinnern sich die beiden „Erstkontaktler“ Jörn Schäfer und Karl-Heinrich Dippel ...
Zwischen den beiden gleichnamigen Ortschaften sind enge Freundschaften entstanden
„Ich bin bei der Feuerwehr Ahlbach!“ – „Nie im Leben, das wüsste ich.“ So oder so ähnlich bahnte sich vor über 20 Jahren die Freundschaft zwischen den beiden Feuerwehren Ahlbach (Limburg) und Albach (Fernwald) im Landkreis Gießen.
Das besagte Gespräch führten 1996 Jörn Schäfer, aktives Mitglied der Feuerwehr Ahlbach, und der damalige Wehrführer und Vorsitzende der Albacher Wehr, Karl-Heinrich Dippel. „Ich war damals Schornsteinfeger in Frankfurt und der Kollege arbeitete für die Bauaufsicht“, erinnert sich Jörn Schäfer. Man sah sich öfter, war aber bisher beim förmlichen „Sie“ geblieben.
Nach einem verdutzten Schweigen fiel bei Karl-Heinrich Dippel der Groschen zuerst. „Ahlbach, bei Limburg?“, fragte er nach. Kurzerhand lud er Jörn Schäfer zu einem Fachvortrag über Kaminbrände zu sich nach Albach ein.
Denn damals war die Löschung von Kaminbränden noch Neuland für die Albacher Wehr. „Dabei sind Kaminbrände tückisch und dürfen keinesfalls mit Wasser gelöscht werden. Denn Wasser verdampft und dehnt sich aus. Ein Liter Wasser verwandelt sich so in Sekundenbruchteilen in 1600 Liter Wasserdampf. Mit der Folge, dass der Schornstein explodiert“, erläutert Dippel den ernsten Hintergrund der im Dezember ’96 durchgeführten Fortbildungsaktion.
Hintergedanken
Aber auch Jörn Schäfer fuhr mit einem „Hintergedanken“ nach Albach. „Guck Dir die Jungs genau an“, hatte ihm Willi Beul mit auf dem Weg gegeben. Der hatte nämlich in der Zwischenzeit recherchiert und festgestellt, dass der Ort nur 60 Kilometer von der Domstadt entfernt liegt.
Das sei ideal: Weit genug weg, dass man sich nicht gegenseitig auf die Nerven geht und nah genug dran, dass jederzeit Besuche möglich sind.
Ähnliche Gedankengänge gab es auch auf der anderen Seite: Im Mai ’97 schauten sich die Albacher daher eine Feuerwehrübung in Limburgs kleinsten Stadtteil an. „Die waren damals schon ganz schön fit“, erinnert sich Karl-Heinrich Dippel an die Aktion. Ein Jahr später folgte die erste gemeinsame Übung der beiden Wehren. Die fand aber eher zum Spaß statt: Die Wahrscheinlichkeit, dass wir mal gemeinsam zum Einsatz ausrücken müssen, liegt bei Null“, weiß der Ahlbacher Wehrführer, Frank Krämer. Was aber mal vorkam, war eine „Hilfeleistung“ bei einem Verkehrsunfall, wie es im Fachjargon heißt. „Unsere Leute waren gerade mit dem Feuerwehrauto auf der Bundesstraße in Richtung Gießen unterwegs und haben dann gleich geholfen.“
Nicht mit dem Feuerwehrauto, sondern in einer historischen Löschkutsche präsentierte sich die Partnerwehr zum 90. und 100. Jubiläum der Ahlbacher. Unvergessen ist auch eine Übung im Ahlbacher Steinbruch im Jahr 2000. Dazu hatten sie eine Absaugpumpe mitgebracht. „Willi Beul meinte, er müsste mal das Limit der Pumpe austesten und stellte sie auf volle Leistung. Mit der Folge, dass sie kaputt ging und wir zu Hause in Fernwald Rede und Antwort stehen mussten. Schließlich kosten solche Geräte ein bisschen was“, fasst Dippel die potenziell unangenehme Episode zusammen.
Intensive Kontakte
Ein Vorfall, der aber ohne ernste Folgen blieb. Ganz im Gegenteil – über die Jahre sind die Kontakte immer intensiver geworden: „Inzwischen treffen wir uns fast vier Mal im Jahr. Dazu kommen spontane Besuche einiger Mitglieder“, sagt Dippel. Traditionelle Fixpunkte sind das Ahlbacher Sommerfest und das Albacher Oktoberfest sowie die beiden Jahreshauptversammlungen. „Längst ist es normal, dass Mitglieder als Beisitzer oder Kassenprüfer auch bei der Partnerwehr aktiv sind“, ergänzt Frank Krämer.
Nur eine Hochzeit zwischen Mitglieder hat es noch nicht gegeben. „Es gab mal eine Beziehung, die es dann aber auseinander gegangen“, erinnert sich Karl-Heinrich Dippel mit einem gewissen Bedauern.koe
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Interesse am Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr?
Das kann bei uns JEDER, zumindest als Unterstützer im Feuerwehrverein und wer geistig und körperlich in der Lage und Willens ist, kann auch aktiv in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr, in einer Einsatzabteilung oder bei der Feuerwehrmusik mitmachen!
Mehr Infos auf www.steig-ein.info per Klick auf das nebenstehende Logo.