Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Beselich-Obertiefenbach. Der Kampf um die Kinder bei den Vereinen wird bei niedrigen Geburtenzahlen, deutlich mehr Freizeitangeboten und höheren schulischen Belastungen durch G 8 und Nachmittagsunterricht größer. Darum hat die Feuerwehr Obertiefenbach vor neun Jahren eine Kinderwehr gegründet. Darin werden schon Kleine ab sechs Jahren spielerisch an die Feuerwehrarbeit herangeführt ...

Der Kampf um die Kinder bei den Vereinen wird größer. Darum hat die Feuerwehr Obertiefenbach vor neun Jahren eine Kinderwehr gegründet. Darin werden schon Kinder ab sechs Jahren spielerisch an die Feuerwehrarbeit herangeführt - Foto: Robin Klöppel
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 Der Kampf um die Kinder bei den Vereinen wird größer. Darum hat die Feuerwehr Obertiefenbach vor neun Jahren eine Kinderwehr gegründet. Darin werden schon Kinder ab sechs Jahren spielerisch an die Feuerwehrarbeit herangeführt - Foto: Robin Klöppel

Von ROBIN KLÖPPEL

Viele Vereine gehen mittlerweile schon in die Grundschulen, um für Nachwuchs zu werben. Denn wenn Kinder schon andere Verpflichtungen im Sport und in der Musik haben, sind sie meist für die Jugendfeuerwehr verloren. Schließlich kann dort niemand unter zehn Jahren Mitglied werden. Obwohl die Verantwortlichen der Wehr Obertiefenbach noch genügend Aktive in der Einsatzabteilung hatten, sahen sie für die Zukunft diese Problematik auch und haben dann 2008 konsequent eine Kinderwehr gegründet. Das Engagement hat sich gelohnt. Denn die Kinderwehr ist mit 20 Kindern praktisch voll.

„Durch sie kommen Kinder in den Verein, deren Familie vorher nie etwas mit der Wehr zu tun hatten“, weiß Jugendwartin Jasmin Kalheber. Das Problem vorher war, dass im Kindergarten Brandschutzerziehung gemacht wurde, die interessierten Kinder aber zu jung für die Jugendwehr waren. „Dann waren sie ein paar Jahre später für uns meist ganz verloren“, erklärt Vorsitzender Franz-Josef Sehr. Das ist anders, seitdem die Kinderwehr gegründet wurde.

Vielfältige Aktivitäten

Die Wehr schafft es auch, mit engagierten Betreuern und vielfältigen Aktivitäten die meisten der Kinder länger zu halten. „Wir können im Jahr zwischen drei bis fünf Kinder von der Kinder- in die Jugendwehr übernehmen“, sagt Kalheber. Die ersten vier Kinder aus den Anfängen der Jugendwehr seien dieses Jahr in die Einsatzabteilung übernommen worden, die mit 45 Aktiven für ein Dorf der Größe Obertiefenbachs mit nur knapp 2500 Einwohnern wirklich sehr stark ist.

Mit was kann man Kinder in die Kinderwehr locken? Dass Matti Schäfer vor einem Jahr dort Mitglied wurde, lag nahe, weil seine Mutter Ramona eine der Betreuerinnen ist. „Ich bin mit meiner Mama einfach mal mit“, sagt der Siebenjährige begeistert. Was ihm vor allem Freude macht, ist, „mit Feuerwehrautos fahren und mit der Wasserspritze spielen“. Jan-Philipp Baltrumei (8) schaut sich mit großer Begeisterung in der Fachzeitschrift des Verbandes an, was in den Feuerwehren so passiert. Da war die Beantwortung der Fragen beim „Tatze“-Wettbewerb für Kinderfeuerwehren einfach, wie etwa wie man eine Kerze richtig anzündet oder korrekt einen Notruf absetzt.

Bei Gytis Filipavicius hat die Brandschutzerziehung das Interesse geweckt. Kinderbetreuerin Ramona Schäfer sagt, dass sie und ihre Kollegen diese jedes Jahr im katholischen Kindergarten „St. Aegidius“ für die Vorschulkinder anbieten. Im August gehe es wieder mit den monatlichen Treffen der Kinderfeuerwehr los. Eltern interessierter Kinder ab Grundschuleintritt sollten sich einfach bei der Obetriefenbacher Wehr melden. Es lohnt sich, denn wie Raphael Tillmann erzählt, „kann man hier viel über die Feuerwehr lernen“. Er ist vor zwei Jahren wegen seines besten Freundes das erste Mal hin.

Eine Menge Freude

Das jüngste Mitglied ist der sechsjährige Fabian Schäfer, der ebenfalls über einen Freund zur Kinderwehr kam. Er findet es spannend, Wasserspiele zu machen und über Gerüste zu klettern. Luca Stecker findet neben letzterem auch das Fahren mit Feuerwehrautos sehr interessant. Bei ihm lag der Eintritt nahe, weil sein Vater und seine zwei älteren Geschwister in der Wehr engagiert sind. Jannis Ludwig ist da, weil sein engster Freund da ist und Feuerwehrautos fahren und Spiele spielen eben auch ihm eine Menge Freude machen.

Der Spaß steht laut Ramona Schäfer im Vordergrund, aber natürlich sollen die Kinder auch langsam an die Feuerwehrarbeit herangeführt werden. Wenn sie zum Beispiel das Deutsche Feuerwehrmuseum in Fulda besuchen, die Limburger Stadtfeuerwehr oder mit der Obertiefenbacher Einsatzabteilung einmal im Jahr zusammen eine spannende Übung machen, dann inspiriert das.

Dass die Obertiefenbacher Kameraden viel für den Nachwuchs tun, hat dazu geführt, dass wieder 25 Aktive in der Jugendfeuerwehr sind. „Bedrohlich war es bei uns nicht, aber bevor wir die Kinderfeuerwehr gestartet haben, war die Mitgliederzahl in der Jugendwehr doch leicht rückläufig“, erzählt Kalheber. Folglich kann sie anderen Feuerwehren trotz des damit verbundenen Arbeits- und Zeitaufwandes nur raten, auch Kinderwehren zu gründen. Aus ihren bisherigen Erfahrungen kann sie nur sagen, dass Jugendarbeit überlebensnotwendig für Einsatzabteilungen ist. Der Großteil der späteren Aktiven komme nämlich aus dem eigenen Nachwuchs. „50 Prozent, die einmal angefangen haben, kommen oben in der Einsatzabteilung an“, sagt Kalheber. Die Jugendlichen, die bis hierhin dabei bleiben, seien auch meistens heiß darauf, ihre Grundausbildung zu machen. Franz-Josef Sehr sagt, dass es wichtig sei, dass pro Jahr mehrere Jugendliche gemeinsam in die Einsatzabteilung wechselten. Das erleichtere ihnen den Übergang. So habe die Wehr einen gesunden Altersschnitt, da auch viele der Älteren wegen der guten Kameradschaft bis zur Erreichung der Altersgrenze dabei blieben.

Für Mädchen und Jungen bis zehn Jahren

Den Aktiven der Kinderfeuerwehr wird eher spielerisch das Thema Feuerwehr beigebracht. Hier liegt der Schwerpunkt auf basteln, malen, spielen oder einfach mal in der Adventszeit „Feuerwehr-Plätzchen“ backen. Richtige „Übungen“, wie bei Übungsabenden der Jugendfeuerwehr finden hier kaum statt. Die Kinder werden von den ausgebildeten Erzieherinnen Ramona Schäfer und Gaby Schmitt sowie von Bianca Geis an das Thema Feuerwehr herangeführt.

Damit die Aktiven der Kinderfeuerwehr auch gelegentlich üben können „wie die Großen“ werden altersgerechte und entsprechend kleinere Ausrüstungsgegenstände vorgehalten. Haben die Kinder dann das zehnte Lebensjahr vollendet, können Sie der Jugendfeuerwehr beitreten.

Die Kinderwehr trifft sich jeden ersten Mittwoch eines Monats um 17 Uhr am Feuerwehrhaus Obertiefenbach für 90 Minuten. Ansprechpartner finden Eltern auf der Vereinswebseite: www.feuerwehr-obertiefenbach.de.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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