Limburg. Feuerwehr und Karneval – nur zwei von vielen „Hobbys“, für die Hans Arnold bekannt ist. Heute feiert der Limburger Ehrenstadtbrandinspektor seinen 90. Geburtstag ...

Bild: Hans Arnold hat auch ein Buch über die Limburger Feuerwehr geschrieben - Foto: Anette in Concas

Ehrenstadtbrandinspektor Hans Arnold feiert heute seinen 90. Geburtstag

VON JOHANNES KOENIG

Seit 75 Jahren Mitglied der Limburger Feuerwehr, davon 62 Jahre aktiv im Vorstand, und sogar die eigene Wohnung befindet sich direkt am Feuerwehrhaus: Ehrenstadtbrandindspektor Johann Arnold, besser bekannt unter seinem Rufnamen Hans, ist eine lebende Feuerwehrlegende. Heute feiert er seinen 90. Geburtstag.

Aber nicht „nur“ über die Feuerwehr möchte er angesichts seines Ehrentages sprechen. Denn der gelernte Schreiner ist unter anderem auch ein begeisterter Karnevalist und Ehren-Senator der Blauen Funker. Seine handwerklichen Fähigkeiten kamen viele Jahre lang beim Karneval zum Einsatz: Denn der Jubilar baute eine ganze Reihe von Umzugs- und Festwagen. Gerne erinnert er sich noch an den Prinzessinnenwagen von Annemarie I. von 1977. „Es wurde gesagt, das war der schönste im Wagenzug.“ Dekoriert war er mit Blumen und in Falten gelegtem Stoff. Außerdem hatte er einen Springbrunnen, eine eigene Beleuchtung sowie eine Prinzenpuppe, da Annemarie I. noch alleine antrat. „Die Beleuchtung war klasse, die kam erst im Dunkeln zum tragen: Der Wagen leuchtete dann in verschiedenen Farben von ihnen heraus“, erinnert sich Feuerwehrkamerad und Karnevalsprinz von 1992, Jürgen Hertzel. Auch seinen Wagen hatte Hans Arnold gebaut.

In die Feuerwehr gezwungen

„Er war aber auch als gefragter Feuerwehrberater weit über die Grenzen des Landkreises aktiv und wirkte zum Beispiel bei der Entwicklung der Gefahrengutkennzeichnung mit“, ergänzt Jürgen Hertzel noch.

Zur Limburger Feuerwehr kam Hans Arnold seinerzeit aber nicht ganz freiwillig: Im Krieg war der aus einer katholischen Familie stammende Jubilar aufgefordert worden, sich einer Abteilung der Hitlerjugend anzuschließen. So erfolgte am 1. April 1942 der Eintritt in die Feuerwehr. Im Rahmen seiner Ausbildung an der Feuerwehrschule in Kassel erlebte er die schweren Bombenangriffe auf die Stadt und wurde mit seinen Kameraden zum Einsatz in der brennenden Stadt herangezogen. Es folgten 1944 die Einberufung zur Marine sowie die Kriegsgefangenschaft im Mai 1945. Mit der Rückkehr nach Limburg schloss er sich der freiwilligen Feuerwehr an.

Dort war er als Gruppenführer, Ortsbrandmeister, Feuerwehrgerätewart, Stadtbrandinspektor, Sprecher der Alters- und Ehrenabteilung sowie in zahlreichen weiteren Positionen und Funktionen aktiv. 1958 lernte er bei der Weihnachtsfeier der Buderus-Werksfeuerwehr seine Frau Maria kennen. Drei Kinder, acht Enkel und drei Urenkel zählen inzwischen zu Hans Arnolds Familie.

„Ersatzleitstelle“

Dass die Familie stark in Hans Arnolds Feuerwehrverpflichtungen involviert war, ergab sich von alleine. „Als ich Limburger Feuerwehrkommandant war, gab es noch keine Leitstelle, also kamen die Anrufe abends bei mir zu Hause an. Mein Frau war quasi die Leitstelle“, erinnert sich Hans Arnold. Wenn also bei Karstadt nachts eine Kühltruhe ausfiel, hieß es: „Technischer Alarm bei Karstadt“. Und er musste mitten in der Nacht zusammen mit einem Karstadt-Mitarbeiter zum Kaufhaus fahren. Wer dem Jubilar gratulieren möchte, hat dazu heute zwischen 14 und 19 Uhr im Schulungsraum der Feuerwehr Gelegenheit.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

KFV: Wir gratulieren unserem Ehrenmitglied Hans Arnold ganz herzlich zu seinem 90. Geburtstag und wünschen ihm alles Gute.