Limburg-Weilburg. Die Feuerwehren im Landkreis Limburg-Weilburg sind gut aufgestellt. Dennoch gilt es, einer Überforderung der Führungskräfte vorzubeugen, mahnt der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Thomas Schmidt. Er fordert Anreize und Umstrukturierungen, damit die ehrenamtliche Arbeit die Brandschützer nicht ins Burn-out führt ...

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Feuerwehr fühlt sich unter Druck

Von JOHANNES KOENIG

Nicht die örtliche Feuerwehr von der Wache um die Ecke, aber auch kein Lobbyverband wie jeder andere – der Kreisfeuerwehrverband ist anders. „Wir vertreten die Interessen unsere Mitglieder, und das sind die Kommunen“, ordnet der Vorsitzende Thomas Schmidt seinen Verband im Gefüge der öffentlichen Körperschaften und Organisationen des Landkreises ein.

Auch auf der vom Tagesgeschäft etwas entrückten Ebene gibt es Dinge, bei denen der Schuh drückt und die verbessert werden können. Dringenden Verbesserungsbedarf sieht Thomas Schmidt zum Beispiel bei der Belastung der Führungskräfte. Ein Kritikpunkt, den er auch auf der jüngsten Jahreshauptversammlung des Verbandes hervorhob: „Ich denke, dass keiner hier riskieren möchte, was in anderen Landkreisen schon eingetreten ist, wo Feuerwehrführungskräfte wegen eines Burn-outs ihren Dienst quittiert haben oder Führungsfunktionen unbesetzt bleiben, weil die Mehrfachbelastung aus Familie, Firma und Feuerwehr nicht mehr geschultert werden kann.“

Hauptamtliche Helfer

Als Lösung schlägt Schmidt vor, dass in den ehrenamtlichen Wehren „hauptamtliche Korsettstangen“ eingezogen werden. Nein, dass sei kein Schritt in Richtung Berufsfeuerwehr, betont der Verbandsvorsitzende. Das Ehrenamt bleibe von diesem Schritt unberührt. Es gehe vielmehr darum, dass Tätigkeiten, die nicht unbedingt von Feuerwehrleuten durchgeführt werden müssen, von Mitarbeitern der Rathäuser übernommen werden sollen. Dazu zählen Verwaltungsarbeiten, Gebührenbescheide, Dokumentation, aber auch die Geräteprüfung. „Die Fahrzeuge müssen zum Beispiel nicht unbedingt von einem Feuerwehrmann zum TÜV gefahren werden“, gibt Schmidt zu bedenken.

Viele kleine Belastungen

Arbeitsaufwendig war und ist zum Beispiel auch die im Landkreis mittlerweile erfolgte Umstellung auf den Digitalfunk. „Digitalfunk ist eine tolle Sache. Die Geräte benötigen aber immer wieder Updates. Früher hieß es dagegen, ein Funkgerät geht oder geht nicht. So fügen sich die verschiedenen kleinen Belastungen wie Mosaiksteinchen zusammen.“ Im Landkreis gibt es bereits verschiedene Ideen, wie diese Belastungen für die Feuerwehrkräfte gemindert werden könnten. Einige davon wurden laut Schmidt auch schon umgesetzt. So gibt es zum Beispiel in Limburg eine Anerkennungsprämie für aktive Feuerwehrleute. Außerdem wird über eine Verschlankung beziehungsweise Umstrukturierung der Feuerwehrausbildung nachgedacht.

Ein Ausbildungsproblem sieht Thomas Schmidt allerdings gleich auf mehrfache Weise nicht: „Man muss sich bei einem Einsatz aufeinander verlassen können. Da nützt kein nur halb ausgebildeter Kollege. Deshalb stellt die Ausbildung auch keine Überanspruchung da.“ Im Rahmen einer modernen Ausbildung könnten aber noch stärker berufliche Vorkenntnisse eingebunden werden, lautet eine seiner Anregungen.

Aktive werden älter

Auch bei der Personalstärke der Einsatzabteilungen sowie den vorgehaltenen Fahrzeugen und Geräten liegt der Landkreis im Soll. „Wir haben nach wie vor genug Aktive. Deren Altersdurchschnitt steigt allerdings. Und auch bei den Fahrzeugen gibt es da und dort manches ältere Modell. Es ist aber alles vorhanden“, betont Schmidt.

Einen Trend zur Zusammenlegung von Feuerwehren, wie es etwa bei der Feuerwehr Elbtal mit dem Bau der neuen Wache an der B 54 geschah, sieht Thomas Schmidt nicht. Generell könne er sich Zusammenlegungen vorstellen, wenn sie sinnvoll seien und die Wehrführungen sie unterstützten. Auf keinen Fall dürften sie aus finanziellen Gesichtspunkten erfolgen.

„Der lokale Bezug, die Verbundenheit zum Dorf ist die wichtigste Motivation für viele Feuerwehrleute, sich zu engagieren. Bei Zusammenlegungen kann die natürlich gemindert werden“, warnt der Experte.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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