Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg. Wer wissen wollte, wie Rettungshunde Personen finden oder Verletzte aus stark beschädigten Unfallautos befreit werden, kam beim großen Aktionstag der Limburger Feuerwehr auf seine Kosten. Zum 150-jährigen Bestehen ihrer Wehr hatten sie ein großes Programm an der Markthalle organisiert ...

Bellend zeigt der Rettungshund an, dass er die „Vermisste“ gefunden hat - Foto: Johannes KoenigBild: Bellend zeigt der Rettungshund an, dass er die „Vermisste“ gefunden hat - Foto: Johannes Koenig

Auf dem Marktplatz demonstrierten die Floriansjünger ihr Können

Von JOHANNES KOENIG

Die siebenjährige Aika weiß ganz genau, was sie will – Fleischwurst und Käse. „Die Hunde wissen, dass sie eine supertolle Belohnung bekommen, wenn sie eine Person finden“, sagt die Besitzerin der Rettungshündin, Nicole Schulz, die Vorsitzende der Rettungshundestaffel Goldener Grund ist. „Manche Hunde bevorzugen Spielzeug, Aika allerdings definitiv was Essbares.“ Zusammen mit ihren Kollegen zeigte sie beim großen Aktionstag der Limburger Feuerwehr auf dem Marktplatz rund eine Stunde lang, was die Hunde alles können müssen. Die Aufgaben reichten vom Befolgen per Handzeichen gegebener Kommandos bis zum Anzeigen vermisster Personen.

Ausspähen verboten

Letzters war für die Hunde diesmal gar nicht so einfach. So hatte die Jugendfeuerwehr bereits eine Stunde vorher einen nachgestellten Gasbrand bekämpft und bei der Gelegenheit den Platz ordentlich bewässert. „Aika springt normalerweise in jede Pfütze. Aber auf Kommando ins Nasse legen wollte sie sich dann doch nicht. Was in dem Fall in Ordnung war. Schließlich sind die Hunde ja keine Roboter, sondern haben einen eigenen Willen“, gab sich Nicole Schulz mit den gezeigten Leistungen zufrieden.

Ebenfalls ungewohnt war die große Zahl der Zuschauer. „Wer ist nun die Person, bei der ich mir meine Belohnung abholen darf?“, fragte sich offensichtlich manch einer der eingesetzten Hunde. Trotz der Verwirrung dehnte aber keiner von ihnen die Suche eigenmächtig auf den Zuschauerbereich aus. Mogelversuche gab es aber trotzdem: So versuchte einer der Rettungshunde auszuspähen, wo sich denn nun die „vermisste Person“ versteckt. Selbst als Herrchen energisch versuchte, das Sichtfeld zuzustellen, gelang das nur bedingt. „Die Tiere sind ja nicht doof. Aber sie sollen sich bei der Suche auf ihren Geruchssinn verlassen“, betonte Nicole Schulz.

Verweiser und Verbeller

Was aber macht der Suchhund, wenn er die Person gefunden hat? Da gibt es zwei Möglichkeiten: Ein „Freiverweiser“ pendelt zwischen dem Vermissten und dem Hundeführer hin und her, bis letzterer an Ort und Stelle angekommen ist. Ein „Verbeller“ wiederum bleibt bellend beim Gesuchten stehen. Beide Methoden waren auf dem Aktionstag zu erleben. „Welcher Hund was macht, hängt von der Neigung ab“, sagt Nicole Schulz. „Ansonsten sind die Einsatzfelder fast gleich. Nur auf Trümmerfeldern sind nur Verbeller im Einsatz, weil man nicht weiß, ob sonst durch das Hin- und herlaufen noch irgendetwas einstürzen könnte.“

Ein echter Hingucker des Aktionstags war die Bergung eines verletzten Autofahrers. Dieser wurde von einer Puppe dargestellt, die in einem stark ramponierten Auto mit eingedrücktem Dach steckte. Mit Martinshorn und Blaulicht sausten die Einsatzfahrzeuge zur Personenrettung auf den abgesperrten Übungsplatz. Um die für den Auftritt eingeplante Stunde auch tatsächlich auszufüllen, entschied sich der Einsatztrupp für ein langsameres Vorgehen. Das wird in der Regel gewählt, um weitere Verletzungen beim Unfallopfer zu vermeiden. Bei schweren Verletzungen ist allerdings auch eine sogenannte Crash-Rettung denkbar: Der Fahrer wird schnellstmöglich herausgeholt. Steht aber mehr Zeit zur Verfügung, achten die Profis auf eine schonende Rettung. Schließlich soll die Wirbelsäule der Unfallopfer nicht belastet werden. Das Fahrzeug wird quasi rund um den Verletzten langsam abgetragen.

Zuerst aber erkundete der Gruppenführer die Situation. Danach blieb ein Feuerwehrmann beim Verletzten, um ihn vom Unfallgeschehen abzulenken und die Personalien aufzunehmen. Aufgaben, die sonst der Rettungsdienst übernimmt, sobald er am Unfallort angekommen ist. Währenddessen begannen die Einsatzkräfte damit, sich zum „Verletzten“ vorzuarbeiten.

„Das ist schon beeindruckend, was die Feuerwehr ehrenamtlich so alles leistet“, kommentierte DLRG-Mitglied Bastian Heberling aus Diez das Geschehen. Für ihn und seinen Kollegen Jens Schellong war das ein Blick über den Tellerrand – schließlich ist der Aufgabenbereich der DLRG in der Regel kleiner.

KFV:

[Hier] in unserer Bildergalerie findet man weitere Fotos von dem Event.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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