

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Die Erbacher Wehr feiert 75. Geburtstag – Enten-Rennen brachte rund 5000 Euro ein
Von Petra Hackert
... Immer höher geht es im Drehkorb, und Anne möchte immer mehr sehen, hat keine Angst vor der Höhe. Kein Wunder: Die Neunjährige klettert für ihr Leben gern. Sie war auch schon einmal auf einer Feuerwehr-Drehleiter, aber «nur» in 30 Metern Höhe. Auch die Bad Camberger Drehleiter reicht nicht so weit: Über 50 Meter ist Anne mit ihrer Mutter Marion Schmitter über Erbach. Die Oberselterserin entdeckt nicht nur die Erbacher Kirche. Auch das Bad Camberger Gotteshaus, die Kreuzkapelle und der Schlauchturm der Kernstadt-Feuerwehr sind Orientierungspunkte. Ein Erlebnis, das gestern viele genossen, die mit Frank Weimer in die Höhe starteten. Die Höchster Werksfeuerwehr hatte die Drehleiter zur Verfügung gestellt, um die besonderen Ausblicke zu ermöglichen.
Das schlechte Wetter machte den Erbacher Wehrleuten um Wehrführer Michael Diehl teilweise zu schaffen. Die Menschen machten das Beste draus, schließlich gab es ein schönes, großes Zelt. Das Enten-Rennen in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club war ein finanzieller Erfolg: 4000 Euro für die Polio-Aktion der Rotarier kamen zusammen, weitere 1000 Euro für die Jugendfeuerwehr, informierte Feuerwehrfrau Melanie Bauer.
Die Erbacher Künstler Rudolf Petzinger, Thomas Müller, Susanne Messer und Heinz Sedlick zeigten in einer Bilderausstellung im Festzelt interessante Eindrücke. Auch die Kindergarten- und Grundschulkinder hatten gemalt: Über ihre Bilder hatten sich die Erwachsenen so gefreut, dass viele schöne Preise zur Belohnung ausgelost wurden.
Feuerwehr zum Anfassen – das erlebten die Gäste, die bei der Fahrzeugschau Informationen aus erster Hand bekamen. So war auch das brandneue Einsatzfahrzeug der Bad Camberger Wehr zu sehen. Schon die Farbe ist etwas anders: Ein leuchtend helles Rot ziert das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug 20/16 (HLF). Es verfügt über einen 1600 bis 2400 Liter fassenden Löschwassertank, 120 Liter Schaummittelvorrat und zwölf Kilogramm Löschpulver. Seine Pumpe kann pro Minute 2000 Liter Wasser fördern. Zur technischen Unfallhilfe ist es unter anderem mit einem Greifzug, einem Trennschleifer, einem hydraulischen Rettungssatz, einem pneumatischen Hebesatz, Glasschneider sowie diversen Rüstmaterialien ausgestattet.
Fasziniert hören sich Matthias Schmitt und seine beiden Kinder Antonia und Matthias an, was das Fahrzeug alles kann. Helmut Thies, Stadtbrandinspektor und Schirmherr der Jubiläumsfeier, öffnet sogar die Fahrertür. Maurizio ist fasziniert. Sowieso: Er wird später einmal Feuerwehrmann. Die richtige Ausrüstung hat der Dreieinhalbjährige schon: Helm und Anzug. Das ist auch kein Wunder, denn schließlich ist sein Onkel Marcus Polizist und Feuerwehrmann. Deshalb weiß Maurizio auch so genau, dass er später einmal mitmachen will. Und seine Augen leuchten. . .


Rechts: Stadtbrandinspektor Helmut Thies zeigt Matthias Schmitt mit Maurizio und Antonia das neue Fahrzeug. Fotos: Hackert