Weilburg. 208 Mal sind die Feuerwehren in Weilburg im vergangenen Jahr ausgerückt. Markant dabei: Die Einsätze bei Bootsunfällen nehmen zu. Das ist aber nur ein Thema, das die Verantwortlichen anpacken wollen ...
Brandschutz Weilburger Wehren ziehen Bilanz: Weniger Aktive, mehr Einsätze an der Lahn
Einerseits ist die Zahl der Aktiven im Jahr 2016 leicht rückläufig gewesen und die Frage stellt sich: Wie lassen sich mehr Menschen für die freiwillige Mitarbeit gewinnen? Andererseits genügen die Standorte in der Hainkaserne und in Waldhausen nicht mehr den Anforderungen. Es zeichnet sich Handlungsbedarf ab.
In der Hainkaserne beispielsweise wird es eng. Für Fahrzeuge und Ausrüstung ist kaum noch ausreichend Platz, erklärt Stadtbrandinspektor Armin Heberling. Ähnlich ist die Situation in Waldhausen.
Wie eine Lösung aussehen könnte, deutete Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Wehren aus allen Stadtteilen an. Das ehemalige MAN-Gebäude in der Industriestraße, das zuletzt als Treffpunkt für Flüchtlinge genutzt wurde, steht seitdem wieder leer und könnte – so eine erste Idee – zum Feuerwehrstandort ausgebaut werden. Schließlich sind die Erweiterungsmöglichkeiten am Standort in der Ortsmitte von Waldhausen begrenzt. In der Industriestraße hingegen gebe es auch Platz, um Fahrzeuge aus der Hainkaserne unterzustellen, erklärte Heberling. Aber: „Es ist noch nichts spruchreif, wir arbeiten noch dran“, sagte Hanisch.
Kreisbrandinspektor Georg Hauch appellierte in der Versammlung an alle Kommunen: „Liebe Kommunen, baut.“ Der Wohlfühlfaktor sei wichtig, gerade nach belastenden Einsätzen. So gebe es im Kreis noch Feuerwehrgerätehäuser ohne Heizung.
Die Ausrüstung der Wehren ist aber nur die eine Seite. Es sind auch ausreichend Mitglieder und Aktive notwendig, um die Aufgaben gewährleisten. 182 Aktive gab es in Weilburg zum Ende des Jahres 2016. Die Zahl ist leicht rückläufig. Die Gründe sind vielfältig: Umzug wegen der Familie, Belastung im Job, aber auch Rückzug wegen mangelnder Übungsbeteiligung nannte Heberling als Beispiele. Insgesamt waren 24 Aktive ausgetreten, aber nur sechs neu hinzugekommen. Der Alters- und Ehrenabteilung gehören 67 Mitglieder an, der Musikabteilung 22 Mitglieder.
Bürgermeister Hanisch schlug vor, über eine Imagekampagne nachzudenken, damit auch künftig die Einsatzstärke über den Tag gehalten werden könne. Alle Redner waren sich einig: Alle Einsatzkräfte verdienten Respekt und Anerkennung dafür, dass sie an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr für das Allgemeinwohl und die Sicherheit aller bereitstehen.
„Wer um 17 oder 18 Uhr aus der Schule kommt, hat keine Zeit für das Ehrenamt“, bedauert Hauch
131 Jugendliche sind in den Jugendfeuerwehren aktiv, darunter 61 Mädchen, hieß es im Bericht des Stadtjugendfeuerwehrwartes Tobias Stein. Aber auch hier sind die Verantwortlichen gefragt. Immer häufiger hören die Betreuer, dass die Jugendlichen neben den schulischen Anforderungen keine Zeit mehr für die Feuerwehrarbeit finden. „Wer um 17 oder 18 Uhr aus der Schule kommt, hat wahrhaft keine Zeit mehr für das Ehrenamt“, bedauerte Kreisbrandinspektor Hauch.
Umso wichtiger sei es, den Jugendlichen bewusst zu machen, dass in den Jugendwehren nicht die Leistung, sondern das Gruppengefühl im Vordergrund stehe, hieß es seitens des Stadtjugendfeuerwehrwartes. 201 Stunden beschäftigte sich der Nachwuchs mit Schlauch- und Gerätekunde, 826 Stunden allgemeine Jugendarbeit kamen hinzu.
Die Erwachsenen mussten im vergangenen Jahr zu 208 Einsätzen ausrücken. So fielen 3323 Einsatzstunden an, wovon 801 in den Nachbarkommunen geleistet wurden. Außerdem rückten die Aktiven für 632 Stunden Brandsicherheitsdienst aus.
Das Spektrum der Einsätze ist vielfältig: Brand, Hilfeleistung, Unwetter und Gefahrguteinsatz. Aber immer häufiger würden die Feuerwehrmänner und -frauen zu Einsätzen auf oder an der Lahn gerufen.
Stadtbrandinspektor Heberling erinnerte beispielsweise an das Pfingstwochenende 2016, als drei betrunkene Bootsfahrer aus dem Wasser „gefischt“ werden mussten. Vor wenigen Wochen sei eine Bootsbesatzung dann über das Kirschhöfer Wehr gefahren. Und zuletzt seien die Weilburger dabei gewesen, als eine Familie bei Aumenau gekentert war. Oft sei durch Starkregen der Lahnpegel gestiegen, Touristen fehle aber auch die Ortskenntnisse, sagte Kreisbrandinspektor Hauch dazu ...
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