Limburg-Weilburg. Während die einen unterm Tannenbaum feierten, retteten die anderen Leben, löschten Brände und fahndeten nach Verdächtigen. In einem Fall konnten die Einsatzkräfte an diesen Weihnachtsfeiertagen leider nicht mehr helfen ...

Was Polizei und Rettungskräfte an den Feiertagen in Atem hielt

VON HEIKE LACHNIT

Georg Gräf nimmt in der Zentralen Rettungsleitstelle Notrufe entgegen. Er war auch an den Weihnachtsfeiertagen im Einsatz.Bild: Georg Gräf nimmt in der Zentralen Rettungsleitstelle Notrufe entgegen. Er war auch an den Weihnachtsfeiertagen im Einsatz.

Heiligabend, 17.58 Uhr: Das ist in vielen Familien der Moment der Weihnachtsbescherung. Nicht so für die Polizisten, Rettungssanitäter und den Notarzt, die genau zu dieser Zeit zu einem schweren Unfall auf die A 3 gerufen werden: In Fahrtrichtung Frankfurt, zwischen Werschau und Niederselters hat es gekracht. Eine Viertelstunde darauf passiert dort im Stau ein weiterer Unfall. Die Leitstelle schickt fünf Rettungswagen und einen Notarzt hin, insgesamt sind 14 Einsatzkräfte im Einsatz. Sie lassen den betroffenen Autobahnabschnitt sperren, sieben Autoinsassen sind leicht verletzt, sechs von ihnen müssen ins Krankenhaus.

Routine für die Männer und Frauen der Zentralen Leitstelle – auch an Weihnachten. „Wir sind für alles zuständig mit Blaulicht, außer für die Polizei“, erklärt Georg Gräf, einer der Disponenten der Zentralen Leitstelle. Gräf und seine Kollegen arbeiten in drei Schichten mit einer Mindestbesetzung von je zwei Personen. Sie sitzen vor ihren Rechnern und nehmen Notrufe entgegen. Innerhalb von Sekunden müssen sie entscheiden, welche Dringlichkeit ein Anruf hat und welche Einsatzkräfte sie losschicken müssen.

Ende einer Personensuche

Ein Notruf mit weitreichenden Folgen geht am Abend des Ersten Weihnachtsfeiertags ein: Ein 71 Jahre alter Mann aus Villmar wird von seinen Angehörigen vermisst. Um 19.11 Uhr startet die Polizei die Personensuche: 56 Einsatzkräfte, 14 Fahrzeuge sowie zwei Einsatzkräfte der Notfallseelsorge sind beteiligt. Die Lage ist ernst, der Mann, so heißt es, benötige eventuell ärztliche Hilfe. Die Suche wird in der Nacht ohne Erfolg abgebrochen, am Dienstagmorgen wieder aufgenommen. Außer den Feuerwehren aus Villmar und Runkel wird gegen Mittag noch die Tauchergruppe Limburg hinzugezogen. Am frühen Nachmittag werden die Einsatzkräfte endlich fündig. Aber es ist eine traurige Nachricht, die um 14.27 Uhr über den Polizeiticker läuft: Der Vermisste ist tot, sein Körper wurde in der Nähe von Runkel aus der Lahn geborgen. Georg Hauch, Kreisbrandinspektor und Leiter des Brand-, Zivil- und Katastrophenschutzes Limburg-Weilburg, bestätigt dies am Telefon. Die Leiche sei vom Hubschrauber aus entdeckt worden. Im Polizeibericht heißt es nüchtern: „Bisher keine Hinweise auf eine Straftat, die Ermittlungen zur Todesursache dauern an.“ Angesichts dieses Ereignisses wirken die übrigen Einsätze der Feuerwehr an den Feiertagen banal. Doch auch dort müssen Helfer ran, während die meisten anderen Menschen feiern, schlafen oder sich erholen: 24.12., 0.29 Uhr, Verdacht auf Kabelbrand oder Kaminbrand in Kirberg, 27 Einsatzkräfte sowie der Bezirksschornsteinfeger vor Ort; 25.12., 4.02 Uhr, brennende Mülltonne in Bad Camberg, 17 Einsatzkräfte; 25.12., 16.39 Uhr, Kaminbrand in Thalheim, 29 Einsatzkräfte und der Bezirksschornsteinfeger vor Ort.

Zusätzlich müssen die Einsatzkräfte im Landkreis über die Feiertage 19-mal zu Krankentransporten ausrücken, 31-mal mit dem Rettungswagen ohne Blaulicht und Martinshorn, 16-mal mit Blaulicht und Martinshorn, 37-mal mit Blaulicht und Martinshorn sowie unter Begleitung des Noteinsatzfahrzeuges. Vier Personen kommen mit Verdacht auf Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, eine Person nach einer Familienauseinandersetzung.

„Leute sind entspannter“

Die Helfer des DRK-Kreisverbands Limburg sind über die Feiertage in zwei Zwölf-Stunden-Schichten tätig. „Die Leute sind an Weihnachten insgesamt entspannter“, findet Rettungsdienstleiter Matthias Böhm. „Wir werden seltener für leichte Notfälle gerufen.“ Pro Tag sind 25 Einsatzkräfte im Dienst, stationiert in Limburg, Dorchheim und Brechen. „Die Feiertage bedürfen einer guten Koordinierung. Denn auch unsere Mitarbeiter sollen mit ihren Familien feiern“, sagt Böhm.

Keine besonderen Vorkommnisse an den Feiertagen, verkündet die Polizeidirektion Limburg-Weilburg und verweist auf den Polizeibericht: In Waldhausen geraten in der Nacht zu Heiligabend zwei Mitbewohner aneinander. Einer von ihnen wird mit Messerstichen leicht verletzt, die Fahndung nach dem anderen läuft noch. Eine Streife erwischt kurz nach Mitternacht einen 19-Jährigen unter Drogeneinfluss am Steuer. In Elz haben Unbekannte in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember fünf Gullydeckel entfernt.

„Ruhig und friedlich“, seien die Weihnachtstage insgesamt verlaufen, resümiert die Pressestelle der Polizei. Ähnlich sieht das Chef-Brandschützer Georg Hauch: „Wir hatten erfreulich ruhige Weihnachten.“

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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