Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Waldbrunn. Die Feuerwehr Waldbrunn hatte für 24 Stunden ihren Dienst niedergelegt. Als Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, nannten sie die Gemeindevertreter, welche ihnen nicht zuhören und nicht den Rat bei ihnen suchen würden. Dies möchten die Fraktionsvorsitzenden der CDU und SPD nicht auf sich sitzen lassen ...

Die Waldbrunner Feuerwehr wollte zusätzliche Schutzkleidung haben, um auch bei zwei dicht aufeinanderfolgenden Einsätzen gerüstet zu sein. Mit diesem Wunsch stießen sie bei den Politikern nur bedingt auf Zustimmung.Bild: Die Waldbrunner Feuerwehr wollte zusätzliche Schutzkleidung haben, um auch bei zwei dicht aufeinanderfolgenden Einsätzen gerüstet zu sein. Mit diesem Wunsch stießen sie bei den Politikern nur bedingt auf Zustimmung.

Feuerwehr Waldbrunn

Von HEIKE LACHNIT

Die Feuerwehrleute in Waldbrunn wünschen sich ein stärkeres Miteinander mit den Kommunalpolitikern. Sie möchten gefragt werden, wenn Entscheidungen, die Feuerwehr betreffend, anfallen. Zum Streik kam es aufgrund der gefassten Beschlüsse in der Gemeindevertretersitzung am Montagabend.

Diese Beschlüsse hatten aus Sicht der Feuerwehr das Fass zum Überlaufen gebracht: Mit der Mehrheit von CDU und SPD und gegen die Stimmen der Bürgerliste wurde beschlossen, 6400 Euro für Ersatzbekleidung für die Atemschutzträger zu streichen, dafür jedoch die Sondermittel von 9000 auf 12 000 Euro zu erhöhen. Eine Kommission soll bis Mitte des Jahres nach einem gebrauchten Löschfahrzeug Ausschau halten, das neu etwa 380 000 Euro kosten würde. Sollte kein geeignetes Fahrzeug gefunden werden, solle am 1. Juli ein neues Fahrzeug bestellt werden. Einstimmig beschlossen die Fraktionen die Anschaffung eines Faltbehälters für 5000 Liter Wasser.

„Wir wollen keinen Streit mit der Feuerwehr und sind froh, dass wir sie haben“, sind sich die Fraktionsvorsitzenden Peter Krahl (SPD) und Wolfgang Erler (CDU) einig. „Aber diese Aktion war bitterbös übertrieben.“ Die Gemeindevertreter haben sich in drei Sitzungen getroffen, über fünf Stunden je Abend in den Ausschüssen beraten, um sich mit dem Haushalt zu beschäftigen. Man dürfe auch die 24 400 Euro nicht übersehen, die noch für andere Anschaffungen für die Feuerwehr im Haushalt stünden: Für Parka für die Jugendfeuerwehr, Schläuche, neue Helme, Ersatzbeschaffungen Absturzsicherung oder anderes.

Aber bei dem hohen Schuldenstand in der Gemeinde müsste eben auch an einigen Stellen gespart werden. Er habe bis heute die Aktion nicht verstanden, so Erler. „Was war da los?“ Sie hätten sich Gedanken gemacht, über die Posten beraten und eine Mehrheitsentscheidung getroffen. Dann erwarte er auch, dass die demokratische Entscheidung akzeptiert wird. „Wir haben klare und verständliche Beschlüsse gefasst“, so Erler und Krahl. „Und wir hoffen, dass wieder Ruhe einkehrt.“

Mehrmals betonten beide, dass ihnen die wichtige Rolle der Feuerwehr bewusst ist, dass sie ganz hinter der Feuerwehr stünden und dass die Einsatzkräfte durch die gefassten Beschlüsse in keiner Weise geschwächt würden. „Es war nie unsere Absicht, die Feuerwehr bloßzustellen“, so Krahl, „aber wir möchten in unserer Arbeit auch ernst genommen werden.“

Sie wollten eine Neuverschuldung vermeiden, was auch gelungen sei durch den verabschiedeten Haushalt. „Wenn wir sparen können, dann erwarte ich vom Gemeindebrandinspektor, dass er uns dabei unterstützt“, so Peter Krahl weiter. Die Kommunalpolitiker stünden für den Haushalt gerade. Ohne Sparen hätte die Gemeinde zwei Millionen Euro Schulden mehr, so Erler.

Im kommenden Jahr möchte er frühzeitig mit den Wehrführern ins Gespräch kommen. Er möchte einen genauen Blick auf alle Posten werfen und diese gemeinsam mit den Verantwortlichen durchgehen. Jeder Posten soll klar begründet werden, wofür er benötigt wird. Und er verlangt, dass akzeptiert wird, dass sie sich Gedanken gemacht haben, bevor eine Entscheidung gefällt wurde. Und vom Bürgermeister Peter Blum verlangen beide eine lückenlose Aufklärung zu dem Vorfall.

Marc Eisenkopf, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste, ist erleichtert, dass die Wehren die Arbeit wieder aufgenommen haben. „Ich hoffe aber, dass alle Beteiligten die richtigen Rückschlüsse aus dieser Situation ziehen und verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewonnen werden kann.“ Er weist noch einmal darauf hin, dass sich die Bürgerliste für den Neukauf der Fahrzeuge ausgesprochen habe, da gebrauchte Fahrzeuge eine geringere Lebenserwartung hätten und es für diese keine Landeszuschüsse in Höhe von 84 000 Euro gäbe. Die Ersatzkleidung sei keine Idee der Feuerwehr gewesen, sondern Teil des unabhängigen Gutachtens. „Es wäre nicht sonderlich konsequent, für nicht gerade wenig Geld ein Gutachten erstellen zu lassen, um es dann nicht auch umzusetzen“, so Eisenkopf weiter.

Manfred Lischeck, stellvertretende Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste, merkte an, dass die Entscheidung am Montagabend sehr überraschend für alle kam. Der Fraktion sei die Wichtigkeit der Feuerwehr bewusst und im Rahmen ihrer Möglichkeit versuchten sie, diese auch zu unterstützen. „Wir hören sehr wohl zu und setzen uns für die Feuerwehr ein“, so Lischeck.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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