Limburg-Weilburg. Feuerwehrleute kennen keinen Feierabend. Wenn es irgendwo brennt, ein schwerer Unfall passiert oder eine Katze vom Baum gerettet werden muss, sie sind da und setzen nicht selten ihr Leben für andere ein. Wir nehmen das zum Anlass, die Feuerwehr mal genauer unter die Lupe zu nehmen: die Menschen, die Ausrüstung, Erlebnisse, Gedanken und Probleme ...

NNP-Serie schaut hinter die Kulissen der Freiwilligen Feuerwehr

VON HEIKE LACHNIT

Bild: Die richtige Ausrüstung der Feuerwehren ist elementar, dazu gehören auch die Feuerwehrfahrzeuge, wie hier die von Limburg.

Hinter der Freiwilligen Feuerwehr steht ein außergewöhnliches, ehrenamtliches Engagement, welches die NNP in den nächsten Wochen in einer Serie beleuchten möchte.

Sie kommen, wenn es brennt, wenn ein Verkehrsunfall war oder die Katze in der Regenrinne steckt. Sie fahren raus, wenn Öl ausgelaufen ist, Gas austritt, umgefallene Bäume bei Unwetter Straßen blockieren, Hochwasser droht oder Brandmelder Alarm schlagen. Sie stehen an vorderster Front und riskieren dabei oft auch ihr Leben. Und dies alles machen sie ehrenamtlich, jeden Tag, 24 Stunden lang, unter der Woche und am Wochenende, 365 Tage im Jahr.

In Zahlen ausgedrückt sind im Landkreis Limburg-Weilburg 2431 ehrenamtliche Einsatzkräfte in 103 Orts- und Stadtteil-Feuerwehren aktiv. Dabei handelt es sich oft um ein Hobby, aber die Mitgliedschaft in der Feuerwehr ist viel mehr: Denn jede Kommune ist vom Gesetz verpflichtet, eine Feuerwehr aufzustellen, um den Brandschutz und die allgemeine Hilfe zu gewährleisten. Diese Aufgaben übernehmen im Kreis Limburg-Weilburg die Freiwilligen Feuerwehren. Eine Berufsfeuerwehr gibt es in keiner der Kommunen.

Wichtige Aufgaben

Neben dem Brandschutz stecken die Feuerwehren viel Energie in die Kinder- und Jugendarbeit, um somit auch Nachwuchs für dieses wichtige ehrenamtliche Engagement auszubilden. Auch damit übernehmen sie in den Kommunen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Zudem bereichern sie mit ihren Veranstaltungen das Leben in einer Gemeinde.

In unserer Serie schauen wir hinter die Kulissen der Feuerwehren. Wir wollen wissen, wie die Wehren im Kreis aufgestellt sind. Einzelne Personen geben einen Einblick in ihr Leben als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau. Für die NNP öffnete die Freiwillige Feuerwehr Niederzeuzheim alle Klappen und Türen an ihrem Löschfahrzeug, um zu zeigen, was sich alles in dem Auto befindet. Das sind so viele Elemente, dass die Einsatzkräfte extra für jedes neue Fahrzeug geschult werden müssen, um dann im Ernstfall nicht daneben zu greifen. Wir haben mit der Firma gesprochen, welche für die Beklebung der Feuerwehrfahrzeuge zuständig ist. Es geht dabei nicht nur um die Erkennbarkeit der Fahrzeuge als zur Feuerwehr gehörig, sondern ganz konkret auch um die Sicherheit der Einsatzkräfte.

Ausbildung hört nie auf

Um aktiv im Dienst zu sein, muss jeder Wehrangehörige eine ganze Reihe von Aus- und Weiterbildungen absolvieren, bevor er ganz vorne beim Einsatz mit dabei sein kann. Danach hört das Lernen nie auf und Kenntnisse müssen aufgefrischt oder vertieft werden. Die NNP zeigt die Ausbildungen auf, die jeder haben muss und welche zusätzlich gemacht werden können. Zu den gefährlichsten Einsätzen zählen die Einsätze mit Atemschutz, weshalb die Aus- und Weiterbildung eines Atemschutzgeräteträgers spezieller beleuchtet wird. Wir setzen uns aber auch mit der Frage auseinander, ob es sich jede Gemeinde leisten kann, jede einzelne Ortsteil-Wehr zu erhalten, und ob die Zusammenlegung von Wehren auf Dauer ein Tabu sein kann. Im Kreis gibt es mit Elbtal sowie Runkel-Schadeck schon zusammengelegte Wehren, für viele andere Kommunen ist dieser Weg nicht denkbar.

Die Ehrenamtlichen können bei ihren oft gefährlichen Einsätzen an die physischen und auch psychischen Grenzen kommen. Nach solchen Einsätzen steht die Notfallseelsorge bereit, um mit den Beteiligten über das Erlebte zu sprechen und zu helfen, dieses zu verarbeiten. Ebenfalls steht die Notfallseelsorge für präventive Maßnahmen zur Verfügung. Auch dieses Thema interessiert uns natürlich.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.