Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Limburg-Weilburg. Die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr müssen nicht nur eine Grundausbildung absolvieren, um in den Einsatz zu fahren. Sie müssen sich stetig weiterbilden und Übungen absolvieren, um aktiv bleiben zu dürfen. Dabei kommen viele Stunden zusammen. Und alle beginnen damit, eine Leiter hochzuklettern ...

Vor dem ersten Feuer brauchen Wehrleute eine solide Ausbildung

VON HEIKE LACHNIT

„Traut sich jemand nicht auf die Leiter?“, fragt Kreisausbilder Matthias Dietz in die Runde. Doch niemand meldet sich. Die Aufgaben in der freiwilligen Feuerwehr sind sehr vielfältig, und jeder kann sich auf ganz verschiedene Weise einbringen, aber auf die Leiter muss jeder.

Daher gehört dies auch mit zu den ersten Übungen in der Grundausbildung. „Wer nicht auf die Leiter geht, fällt durch die Grundausbildung“, so Dietz weiter. Und so wartet die sieben Meter lange Steckleiter darauf, nach und nach von den Teilnehmern erklommen zu werden. Manch einer schreitet mutig voran, der andere ist noch ein wenig zögerlich, doch am Ende erklimmen alle die Leiter und klettern sie in den zweiten Stock hinauf, wo sie über die Brüstung steigen und sicheren Stand suchen.

Am Wochenende hat ein Kurs der Grundausbildung begonnen. Ab 17 Jahren kann jeder diese Ausbildung absolvieren, wenn er bei der Feuerwehr aktiv werden möchte. Die Ausbildung ist in der Feuerwehrdienstvorschrift vorgeschrieben. Die nächsten drei Wochenenden von Freitag bis Sonntag absolvieren die Teilnehmer insgesamt 70 Stunden für die Grundausbildung oder auch Trupp-Mann-Ausbildung Teil 1.

Mindestens ein Einsatz

Unabhängig von den weiteren Ausbildungen müsse jeder Aktive im Jahr 40 Stunden pro Jahr an Übungen leisten, erklärt Matthias Dietz, der seit 2006 als Kreisausbilder in Limburg-Weilburg tätig ist. Diese Übungen werden an Ort und Stelle in den Feuerwachen organisiert. Jeder sollte im Anschluss auch die Trupp-Mann-Ausbildung Teil 2 absolvieren mit einem Umfang von 80 Stunden. In diesen Block fallen die Ausbildung am Funkgerät sowie die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger.

Wer danach weiterhin als Atemschutzgeräteträger tätig ist, muss jährlich mindestens einen Einsatz nachweisen oder eine Übung unter Einsatzbedingungen absolvieren. Zudem findet eine Überprüfung im Keller der Feuerwehrwache Limburg statt. Alle drei Jahre erfolgt ein Gesundheitscheck.

Jeder Lehrgang schließt zudem mit einer Prüfung ab. Die Lehrgänge sind alle am Wochenende und teilweise abends. Wer nun weiter möchte und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, kann sich zum Trupp-, Gruppen- oder auch Zugführer weiterbilden.

Ab der Ebene des Gruppenführers finden die Ausbildungen an der Landesfeuerwehrschule in Kassel statt, darunter verfügt der Kreis über genügend Kreisausbilder. „Der größte Sprung von den Anforderungen her ist von der Ebene des Truppführers auf die Ebene des Gruppenführers“, so Dietz.

Das Lernen hört nie auf

Neben den verschiedenen Führungsebenen gibt es eine Vielzahl an Ausbildungen, so dass für jeden etwas dabei ist. Wer das Feuerwehrauto fahren und bedienen möchte, benötigt einen C-Führerschein sowie eine Maschinistenausbildung. Wer die Geräte wartet, prüft und instand setzt, bildet sich zum Gerätewart weiter. Wer mit den Jugendlichen die Grundlagen in der Jugendfeuerwehr legt, besucht extra Weiterbildungen. „Ich halte dreimal im Jahr die Grundlehrgänge ab“, so Dietz, „und versuche, mich auch selbst zwei- bis dreimal im Jahr weiterzubilden.“

Das Lernen höre nie auf. Dabei liege auch ein Teil der Verantwortung beim Wehrführer. „Ein Wehrführer sollte seine Leute motivieren, ihre Tauglichkeit durch körperliche Fitness aufrechtzuerhalten und sich regelmäßig fortzubilden.“

Da Matthias Dietz bereits seit einigen Jahren dabei ist, macht er auch die Erfahrung, dass die Teilnehmer an dem Grundlehrgang immer jünger werden. Mit 16 können diese in der Jugendfeuerwehr die Leistungsspange machen und dann den Grundlehrgang besuchen. Dies habe zur Folge, dass die Fluktuation durch Ausbildung und Beruf auch viel größer sei als früher. „Wir sollten den Jugendlichen die Möglichkeit geben, zu reifen und zu wachsen“, so Dietz.

Fast jedes Wochenende ein Lehrgang

Kreisbrandinspektor Georg Hauch hat die Zahlen zu den Aus- und Weiterbildungen im Kreis. Aus den freiwilligen Feuerwehren im Landkreis kommen 69 Kreisausbilder. Im Kreis gibt es sechs Lehrgangsstandorte in Elz, Limburg, Runkel, Villmar, Weilburg sowie Weilmünster sowie in Limburg das Gefahrenabwehrzentrum. Im Jahr finden an 50 Wochenenden insgesamt 19 Lehrgänge statt, an denen rund 515 Einsatzkräfte teilgenommen haben. Neben den Ausbildungen direkt im Kreis finden weitere Lehrgänge in der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel und Marburg statt. Daran nehmen durchschnittlich 350 Teilnehmer aus dem Kreis teil. Die Ausbildung, Unterbringung, Fahrtkosten und der Verdienstausfall trägt das Land Hessen. Dies finanziert sich aus der Feuerschutzsteuer, welche von jedem Hauseigentümer zu entrichten ist. Auch für die Ausbildungen im Kreis zahlt das Land Hessen eine Aufwandsentschädigung. Diese beläuft sich im Jahr auf 40 400 Euro.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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