Limburg-Weilburg. Der Digitalfunk für die Alarmierung von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehren ist nach zehnjähriger Vorlaufzeit endlich in der entscheidenden Phase der Umsetzung. Gestern wurde im Hünfeldener Rathaus die neue Basisstation vorgestellt, die im kompletten Hünfeldener Gemeindegebiet sowie im Brechener Ortsteil Werschau für die nötige Funkversorgung sorgen soll ...

Sie sind froh, dass nach Jahren der Vorbereitung der neue Digital-Funkturm steht und die Einsatzkräfte den Digitalfunk nutzen können (von links): Bürgermeisterin Silvia-Scheu-Menzer, Kreisbrandinspektor Georg Hauch und Thorsten Müller, stellvertretender Gemeindebrandinspektor in Hünfelden.Bild: Sie sind froh, dass nach Jahren der Vorbereitung der neue Digital-Funkturm steht und die Einsatzkräfte den Digitalfunk nutzen können (von links): Bürgermeisterin Silvia-Scheu-Menzer, Kreisbrandinspektor Georg Hauch und Thorsten Müller, stellvertretender Gemeindebrandinspektor in Hünfelden.

Neue Basisstation

Von ROBIN KLÖPPEL

Die Gemeinde Hünfelden und der Brechener Ortsteil Werschau sind für den Digitalfunk gerüstet. Am Donnerstagnachmittag wurde im Hünfeldener Rathaus die neue Basisstation vorgestellt, die den Funkempfang in den acht Dörfern sicherstellen soll. Die Gesamtkosten für die Einrichtung der Basisstation betrugen 157 000 Euro. Sie ist günstiger als anderswo geworden, weil in Hünfelden die Mitnutzung eines bereits vorhandenen 50-Meter-Mastes möglich war, wie Tobias Herr, Leiter der Abteilung Digitalfunk beim Präsidium für Technik, Logistik und Verwaltung des Landes, erklärte.

18 Basisstationen gebe es bereits im Landkreis Limburg-Weilburg. Vier weitere Stationen würden kurz vor der Inbetriebnahme stehen. Gesamtkosten: eine Million Euro. Im dritten Quartal dieses Jahres sollen die Stationen in Barig-Selbenhausen sowie Dietenhausen den Betrieb aufnehmen. Im vierten Quartal soll die Station in Münster ans Netz gehen. Die in Schupbach soll im ersten Quartal 2019 folgen. Für die Funknetzplaner sei die Arbeit in der Region wegen der anspruchsvollen Topographie nicht einfach, erläuterte Herr. Im Kreis wollen 300 Mitarbeiter der Polizei sowie 1 800 Einsatzkräfte bei Feuerwehren und Rettungsdiensten künftig das digitale Funknetz nutzen. Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung (SPD) und Hünfeldens Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer (parteilos) wiesen bei aller Freude über den Fortschritt darauf hin, dass es von den ersten Planungen bis zur Umsetzung zehn Jahre gedauert habe.

Empfang mit Lücken

Kreisbrandinspektor Georg Hauch berichtete, dass die Feuerwehren in Weilburg, Dornburg und Elbtal bereits über Digitalfunk informiert würden. Hünfelden wolle nun auch umstellen. Hauch ist trotz der vielen Arbeit guter Dinge, dass die Wehren in allen Kommunen spätestens im kommenden Jahr komplett auf Digitalfunk umgestellt sein werden.

Thorsten Müller, stellvertretender Gemeindebrandinspektor in Hünfelden, sagte, dass durch die neue Basisstation in seiner Kommune der Empfang deutlich besser geworden sei. Es gebe aber noch gewisse Punkte, wo der Empfang schlecht sei. Markus Schütz, Gemeindebrandinspektor Brechens, sprach für Werschau von einer leichten, jedoch noch keiner signifikanten Verbesserung. Werschau bleibe ein Problem. Hier sei es nach wie vor schlechter als in Nieder- und Oberbrechen.

Erster Kreisbeigeordneter Jung meinte, bei den ersten Gesprächen über Digitalfunk vor elf Jahren seien alle noch euphorisch gewesen. Der Prozess sei zwar immer noch nicht am Ende. Doch er sei schon zufrieden, „dass wir wenigstens so weit sind, wie wir jetzt sind“. Jung hofft aber, dass die Lücken im Netz in der Region baldmöglichst geschlossen werden. Denn viele Kommunen seien nicht mehr bereit, Geld in den alten Analogfunk zu stecken. Wer, so Silvia Scheu-Menzer, investiere schon gerne noch mal in eine Technik von gestern. Nun habe Hünfelden 174 neue Pager für seine Feuerwehren.

Kurz gefragt

Wir sprachen mit Tobias Herr vom Präsidium für Technik, Logistik und Verwaltung des Landes Hessen über Sinn und Zweck des Digitalfunks.

NNP: Was ist der Vorteil der neuen Digitaltechnik?

TOBIAS HERR: Ein unberechtigtes Mithören Dritter wird verhindert. Außerdem ist die Netzqualität deutlich höher als vorher. Es gibt beim Sprechen kein Rauschen mehr. Der Versorgungsgrad des Netzes liegt in Hessen bereits bei 99 Prozent. Bei Großschadenslagen haben die Einsatzkräfte wesentlich mehr Kanäle zur Verfügung und können sich mit Kollegen in ganz Deutschland abstimmen. Denn Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Katastrophenschutz und andere Hilfsorganisationen sind im selben Netz.

Warum hat die Umsetzung über zehn Jahre gedauert?

HERR: Das Land hatte nicht die Kapazitäten, alle Basisstationen auf einmal zu schaffen. Folglich wurde von Wiesbaden aus alles nach und nach gemacht, ein Netz praktisch wie ein Spinnennetz gewoben. Derzeit sind schon 490 Basisstationen landesweit im Betrieb. In einigen Kommunen zog sich die Standortsuche über Jahre. Alle wollen zwar den Digitalfunk, aber viele Gemeinden und Bürger die Basisstation nicht vor ihre Nase.

Wie können die noch bestehenden Lücken im Funknetz geschlossen werden?

HERR: Wir haben einen Repeater beispielsweise in Offenbach in der Testphase. Wird der für tauglich befunden, können wir ihn hessenweit einsetzen. Der nimmt dann das Signal von einer Station auf und verteilt es weiter. rok

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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