Limburg-Weilburg. Am Tag nach dem Unwetter waren am Freitag die Aufräumarbeiten im vollen Gange. Besonders heftig erwischt hatte es den Villmarer Ortsteil Aumenau, wo bis in die Nacht Anwohner, Gewerbetreibende und Landwirte gemeinsam gegen den Schlamm gekämpft hatten ...

Bis zu den Knien und höher stand den Helfern der Matsch.Bild: Bis zu den Knien und höher stand den Helfern der Matsch.

Das große Aufräumen - Am Tag nach dem Unwetter kämpfen zahlreiche Helfer in Villmar gegen den Matsch

Von FABIA MIELCAREK

„Das Wasser kam von allen Seiten“, sagt Angelika Brau und der Schrecken des vergangenen Nachmittags steht ihr noch ins Gesicht geschrieben. Sie habe mit Gästen ihrer Gaststätte im Aumenauer Bahnhofsgebäude gesessen, als plötzlich Wasser und Schlamm durch die Ritzen gekommen seien. „Das hat sich innerhalb von Minuten entwickelt. Wir mussten von innen die Türen zugehalten, obwohl die schon abgeschlossen waren. Es war total fürchterlich.“

Noch schlimmer als in der Gaststätte, wo Brau und ihre Helfer schon sauber gemacht haben – unter anderem mit Schneeschiebern –, sieht es draußen aus. Überall ist Schlamm, auf der Straße, am Straßenrand und vor allem in der Außenanlage des Cafés. „Wenn das trocknet ist das hart wie Beton“, sagt Brau. Trotzdem kann sie es nicht wegräumen, weil die Versicherung den Schaden erst begutachten muss. „Gestern war die ganze Straße voller freiwilliger Helfer, es waren bestimmt 400. Die standen zum Teil bis zur Hüfte im Schlamm.“ Fast zwölf Stunden lang hätten alle gemeinsam gegen die Schlammmassen gekämpft.

„Schlimmer als Weyer“

Einer von ihnen war auch Bürgermeister Matthias Rubröder, der gerade erst seit vier Tagen im Amt war, als das Gewitter über Villmar kam. „Das war noch schlimmer als vor ein paar Jahren in Weyer“, erzählt er am Freitag. Wie Angelika Brau zeigte sich auch Rubröder lobte er die Hilfe, die aus der Gemeinde gekommen ist. „Alle haben mitangepackt. Das Miteinander in Villmar hat wieder einmal gut funktioniert.“ Auch die Landesbehörde Hessen Mobil habe unkompliziert ihre Unterstützung beim Säubern der Kreisstraße, für die sie eigentlich nicht zuständig wäre, zugesagt.

Am Freitag wird das Ausmaß der Schäden deutlich. Foto: Fabia MielcarekBild: Am Freitag wird das Ausmaß der Schäden deutlich. Foto: Fabia Mielcarek

Die Gemeinde habe mit allen Geschädigten Kontakt aufgenommen, und Hilfe in Versicherungsfragen angeboten. Man werde nun versuchen, durch Gräben oder andere Maßnahmen eine ähnliche Entwicklung in Zukunft zu verhindern. „Aber wenn alles zusammenkommt, werden wir so etwas wohl nie ganz ausschließen können.“

Wenige Hundert Meter lahnaufwärts hat eine Gerölllawine den Radweg und vor allem die Bahnstrecke blockiert. Mittlerweile bahnen sich schon wieder Radfahrer ihren Weg über die glitschige Piste. „Wie Schokolade“, staunt einer von ihnen.

Bahnstrecke gesperrt

Auf der Bahnstrecke geht aber gar nichts mehr. Und das wird auch noch bis mindestens Montag so bleiben, teilt die Bahn gestern Nachmittag. Die Züge der Linie RE 25 zwischen Limburg und Gießen werden durch Busse ersetzt. Die Regionalzüge der Linie RE 25 aus Richtung Koblenz enden vorzeitig in Limburg.

Nichts geht mehr, die Bahnstrecke bei Aumenau wurde durch eine Schlammlawine unterbrochen. Wann die Züge wieder fahren können, ist noch offen.Bild: Nichts geht mehr, die Bahnstrecke bei Aumenau wurde durch eine Schlammlawine unterbrochen. Wann die Züge wieder fahren können, ist noch offen.

Die Kreisstraße zwischen Aumenau und Münster wurde so stark beschädigt, dass sie bis auf Weiteres gesperrt bleibt, teilt das Landratsamt mit.

Die Busse halten in Limburg an der Ersatzhaltestelle „Eisenbahnstraße“ und verkehren nach Angaben der Bahn im Zwei-Stunden-Takt mit weiteren Halten in Weilburg und Wetzlar. Die Busse sind mit „DB Schienenersatzverkehr“ gekennzeichnet. In Limburg besteht auch Anschluss an die Regionalbahnen der Lahn Eifel Bahn.

Relativ glimpflich davon gekommen sei die Stadt Runkel, sagte Bürgermeister Friedhelm Bender im Gespräch mit unserer Zeitung. Es hätten vor allem Keller ausgepumpt werden müssen. Man werde nun die Kanäle auf eventuelle Schäden begutachten und habe einen Architekten beauftragt, zu überprüfen, ob man das Wasser beispielsweise durch Rückhalteeinrichtungen aus den Ortschaften heraushalten könne. In Weilmünster und Weinbach verzeichnete die Feuerwehr insgesamt elf umgestürzte Bäume, drei Erdrutsche, sieben überflutete Straßen und 61 vollgelaufene Keller.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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