Limburg. Kleingärten sind beliebt. Das ist kein Wunder, wenn man das Kleinod von Hans-Jürgen Limberger sieht: Auf der Schleuseninsel gelegen, bietet er Ruhe, Blumen, Vögel und einen wunderschönen Blick auf den Dom...

Hans-Jürgen Limberger genießt in seinem Kleingarten auf der Schleuseninsel die Ruhe und den Blick auf den Dom - Foto: Stefan DickmannBild: Hans-Jürgen Limberger genießt in seinem Kleingarten auf der Schleuseninsel die Ruhe und den Blick auf den Dom - Foto: Stefan Dickmann

Kleingärten

Von STEFAN DICKMANN

Eine Frage drängt sich zwangsläufig auf in diesem wunderschönen Kleingarten, umgeben von zahlreichen Blumen und einem besonderen Ausblick: Kann es im Paradies schöner sein als hier? Hans-Jürgen Limberger überlegt kurz und sagt: „Ich glaube nicht.“

Der 76-jährige ehemalige Stadtbrandinspektor hat das Glück, einen der schönsten Kleingärten sein eigen nennen zu dürfen, den die Stadt verpachten kann: Mitten auf der Schleuseninsel gewähren die Kleingärten einen einzigartigen Blick auf den Dom. „Vor allem abends, wenn der Dom beleuchtet ist, ist das beeindruckend“, sagt er.

„Ihr habt es so schön hier, da müsst ihr ja gar nicht in Urlaub fahren.“ Diesen Satz hören die Limbergers, die in der Stadt ohne Garten wohnen, von Besuchern ihres Kleingartens zwar oft. „Aber man will ja auch mal etwas anderes sehen“, sagt Limberger, der jeden Tag hier ist. Dann schaut er nach dem Rechten, gießt die Blumen, liest die NNP und freut sich immer wieder über die Ruhe und den Blick.

Mit seiner Frau genießt er die Idylle im Kleingarten schon seit 1980. Sieben Jahre später konnte er die Fläche vergrößern, weil der Nachbargarten frei wurde. Als erstes entfernte er eine 33 Meter hohe Tanne, die den Blick auf den Dom verstellte. Im Garten befinden sich Vogelhäuschen und eine Vogeltränke. Neben Meisen beobachtet Limberger Zaunkönige, Spechte, Buchfinken, Eichelhäher und den Dompfaff. „Aber den habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen.“

105 auf der Warteliste

Die städtischen Kleingärten sind ausgesprochen beliebt: Die Stadt und der Bürgerhospitalfonds verfügen über insgesamt 100 Kleingärten, teilt der Sprecher der Stadt, Johannes Laubach, mit. Angst über Leerstand muss die Stadt nicht haben – im Gegenteil: Auf der Warteliste stehen schon jetzt 105 Interessenten, die nach der Reihenfolge ihrer Bewerbung berücksichtigt werden. Anbau- und Pflegevorgaben gebe es keine, außer, dass der Kleingarten sich in einem „ordnungsgemäßen Zustand“ befinden müsse.

An seiner dunkelbraun gestrichenen Holzhütte hängt an der Veranda ein Schild, das gewissermaßen das Motto dieses Kleingartens vorgibt: „Limberger’s Blumen Insel“. „Das Schild haben uns die drei Schwestern meiner Frau geschenkt, die alle in den USA leben“, sagt er. Die Blumenpracht leidet im Augenblick unter der ungewöhnlichen Trockenheit. „So etwas habe ich hier noch nie erlebt“, sagt er. Das Wasser zum Gießen könnte er mit der Gießkanne zwar aus der Lahn holen, aber die Limbergers haben einen Wasseranschluss.

Giftige Schönheit

Neben Flieder, Lavendel und Sonnenhut fällt unter anderem eine große Trompetenblume im Kleingarten auf, die angesichts ihrer Wuchshöhe von gut drei Metern eher an einem Baum erinnert. Aber so schön die roten Blüten auch sind, Vorsicht ist auf jeden Fall geboten. „Die Blüten sind giftig“, sagt Limberger. Hautkontakt sollte unbedingt vermieden werden, um Hautreizungen zu vermeiden, beim Umgang sollten Handschuhe getragen werden.

Der Kleingarten hat auch einen direkten Zugang zur Lahn. Durch eine grüne Holztür mitten in einer mannshohen Hecke geht es zum nur wenige Meter entfernten Ufer mit Anlegesteg für Boote. „Das eigentliche Gartengrundstück geht sogar fast bis ans Lahnufer“, sagt Limberger. „Aber wir Kleingärtner haben damals gemeinsam entschieden, mehr Platz zu lassen. Den nutzen oft Angler. Manchmal zelten sie auch direkt an der Lahn.“

Vorsicht an der Lahn

So schön die Lahn auch ist, Vorsicht ist immer geboten, wenn die Hochwasser-Saison ansteht. „1984 war es besonders schlimm“, erinnert sich Limberger. „Da stand das Wasser hier im Garten zwei Meter hoch.“ Aber auch in weniger schlimmen Hochwasserjahren sei es durchaus üblich, dass die Lahn seinen Kleingarten bis zum Gartenhäuschen in Besitz nimmt. „Dann schütze ich das Häuschen mit Sandsäcken, damit der Schlamm draußen bleibt“, sagt Limberger.

Die Nähe zur Lahn hat auch dazu beigetragen, dass Limberger 1988 mit der Hessischen Rettungsmedaille ausgezeichnet wurde. „Ich stand eines Tages, am 17. Juni 1987, am Lahnufer und sah auf der anderen Seite eine ältere Frau, die offenbar ins Wasser gehen wollte“, erzählt er.

„Meine Frau hat den Notarzt gerufen, und ich bin schnell zum Auto gelaufen und über die alte Lahnbrücke gefahren. Als ich bei der Frau war, war sie schon im Wasser, und da habe ich sie rausgezogen.“ Sie wollte sich das Leben nehmen und bereute noch im Krankenwagen ihre tragische Entscheidung.

Einbrecher suchen Alkohol

Die Hütte im Kleingarten ist mit einer Alarmanlage gesichert. „Hier ist schon zwei Mal eingebrochen worden“, sagt Limberger. „Meistens suchen die Alkohol.“ Den gibt es bei Limbergers aber nur, wenn Familienfeiern anstehen. Eine Kühltruhe füllt er dann mit mehreren Säcken Eis und kann dort vier bis fünf Tage Getränke kalt stellen. Dank eines Gaskochers gibt es heiße Getränke, und dank eines benzinbetriebenen Generators verfügt der Kleingarten auch über Strom.

Wenn der Piepser ruft...

Bis zu seinem Ruhestand war Limberger bei der Bahn beschäftigt, davon die letzten 15 Berufsjahre im Bahnausbesserungswerk in Limburg. Er kontrollierte als Abnahmewagenmeister die reparierten Waggons, forderte gegebenenfalls Nachbesserungen und gab die Waggons frei, die zu seiner Zeit automatisch alle sechs Jahre den Weg in den Werkstatt fanden.

Von 1993 bis 2002 war er Wehrführer der Kernstadt und Stadtbrandinspektor. „Wenn wir im Garten saßen, ging oft der Pieper, und ich musste zu einem Einsatz“, sagt Limberger. 45 Jahre lang war er für die Feuerwehr aktiv und erhielt unter anderem das goldene Brandschutzehrenzeichen, das goldene Feuerwehrehrenkreuz und die Verdienstmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbands in Gold.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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