Waldbrunn-Ellar. Die freiwilligen Feuerwehren sind das ganze Jahr Tag und Nacht ehrenamtlich im Einsatz, um den Brandschutz zu gewährleisten. Auch bei Unfällen und Unwetterereignissen sind sie gefordert. Einige Kommunen wollen daher mit einer Ehrenamtsprämie den Einsatz der Frauen und Männer würdigen ...
Blasorchester muss Proben verlegen
Wegen einer fehlenden Feuerschutztreppe hat der Gemeindevorstand die Empore der Mehrzweckhalle Ellar gesperrt. Für das Blasorchester der freiwilligen Feuerwehr, das dort probt, kam das völlig überraschend. Neu ist das Problem jedoch nicht.
Völlig überraschend hat Christoph Simon, Leiter des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Ellar, in der vergangenen gemeinsamen Ausschusssitzung der Gemeinde von der Sperrung der Empore in der Mehrzweckhalle Ellar erfahren. „Es traf mich sehr unvorbereitet“, sagt Simon. Seit Jahren nutze das Orchester den Raum für seine Proben. Das Gute dort sei vor allem, dass sie nichts wegräumen müssen, da der Raum alleine von ihnen genutzt werde, erklärt Simon.
Das Orchester nutzt jetzt bis auf Weiteres unten in der Halle einen Raum. Doch dort muss immer alles hin- und wieder weggeräumt werden. Zudem fällt die Probe aus, wenn dieser Raum vermietet ist. Der Raum auf der Empore hat aber immer noch eine Zulassung für bis zu zehn Personen. „So kann wenigstens die Ausbildung unserer Jugendlichen noch in diesem Raum stattfinden“, sagt Simon. Und weiter: „Wir sind für die angebotene Lösung dankbar, aber das ist kein Dauerzustand.“
Fluchtweg fehlt
Gesperrt wurde die Empore wegen einer fehlenden Feuerschutztreppe. Auf Nachfrage im Ausschuss, warum eine geplante Treppe nicht gebaut wurde, gab Bürgermeister Peter Blum (parteilos) Auskunft, dass der Kreisbrandinspektor dies verhindert habe. Aber die Verwaltung bemühe sich um Klärung.
Auf Nachfrage erklärte der Sprecher vom Landkreis, Jan Kieserg, dass die Errichtung zweier baulicher Rettungswege von den Emporen in den Mehrzweckhallen in Ellar wie auch in Hausen schon seit vielen Jahren Thema sei. 2003 sei nach vielen Gesprächen mit dem damaligen Bürgermeister Lothar Blättel (SPD) sowie einigen Ortsterminen die Treppe in Hausen gebaut worden. Dies galt jedoch nicht für Ellar.
2012 sei das Thema einer Treppe von der Empore als Fluchtweg nochmals mit den Mitarbeitern der Gemeinde erörtert worden, sagt Kieserg. Aufgrund baulicher Gegebenheiten seien die damaligen Planungen aber verworfen worden. „Die Errichtung einer Außentreppe wurden durch den Kreisbrandinspektor nicht verhindert, sondern war baulich nicht umsetzbar“, sagt der Kreissprecher.
Baugesuch in Bearbeitung
Ende 2017 habe die Gemeinde ein Baugesuch für eine Fluchtwegtreppe eingereicht. Bei einem Anhörungsverfahren im Februar 2018 habe es zum Brandschutzkonzept einige Rückfragen gegeben, die mit der Bauherrschaft, dem Brandschutzkonzeptersteller unter Teilnahme des Fachdienstes Bauen und Naturschutz aus dem Amt für Öffentliche Ordnung der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg, erörtert wurde. Die Überarbeitung dieser Unterlagen durch die Gemeinde stehe noch aus, so Kieserg.
Dem aktuellen Baugesuch wurde eine Fristverlängerung bis zum 31. Dezember gewährt. Bürgermeister Peter Blum bestätigt auf Nachfrage, dass es ein laufender Prozess sei. Es müsse ein neues Brandschutzkonzept aufgestellt werden, um die Fluchttreppe an der Halle zu bauen. In der Genehmigungsphase seien einige Dinge bemängelt worden. „Die Bearbeitung ist im Gange und findet in Abstimmung mit dem Bauamt und der Brandschutzaufsicht statt“, erklärt Blum.lh
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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