Brechen. Bei den letzten Arbeiten des Tages kam es im Bauhof der Gemeinde Brechen beim aktuell angenommenen Übungsszenario der Feuerwehr zu einer Verpuffung mit mehreren Verletzten und vermissten Personen ...
Feuerwehr übt bei dichtem Rauch und ohne Strom
Das Szenario der Übung: Durch die Verpuffung kam es zu starker Rauchentwicklung, die auch die nebenan verlaufende Bahnstrecke beeinträchtigt hat. Der alarmierende Bauhofleiter hat zudem festgestellt, dass der Strom nicht zur Verfügung steht und somit die elektrischen Tore nicht geöffnet werden können. Nach seinem letzten Kenntnisstand hatten zwei Mitarbeiter im Bereich der Hebebühne gearbeitet und ein dritter auf der Empore.
Der Gruppenführer des zuerst eintreffenden Florian Brechen 3-48 erkundigte sich beim „Bauhofleiter“ nach der Lage und verteilte sodann seine Einsatzkräfte. Das Fahrzeug wurde im sicheren Bereich weit weg von der Halle abgeparkt und die Wasserversorgung für den Innenangriff vorbereitet. Eine weitere Reserveversorgung wurde inclusive Schlauchreserve ebenfalls bereitgelegt.
Nach dem Betreten der Wartungshalle unter Atemschutz wurde der Lüfter in Stellung gebracht, um durch eine Entlüftung des Gebäudes bessere Sicht zu haben. Direkt im Eingangsbereich erkannte der Angriffstrupp weitere Gefahrenpotentiale, so wurden Propangasflaschen als mögliche Brandlasten aus dem Gebäude verbracht.
Nach der Rettung der verunfallten und verletzten Personen wurden diese zur weiteren Versorgung dem Rettungsdienst zugeführt.
Als besonderes Erschwernis war von der Übungsleitung auf Verzögerungen durch längere Anfahrten bei den nachgeforderten Einheiten hingewiesen worden. Hierdurch verzögerte sich die Anfahrt der Drehleiter genauso wie die der abführenden Rettungsmittel.
Hohe Anforderungen
Das zweite nachrückende Fahrzeug der Wehr konnte mit weiteren Kräften das Einsatzgeschehen tatkräftig unterstützen und eine Wasserversorgung lange Wegstrecke inclusive Schlauchbrücken und Einsatzstellenabsicherung mittels Pylonen und Blinklichtern darstellen.
Die schlechten Sichtverhältnisse im Inneren machen deutlich, warum Atemschutzgeräteträger auf sogenannte Streckendurchgänge auf der Atemschutzgeräteträgerübungsstrecke bei der Feuerwehr Limburg gehen müssen. Die Feuerwehreinsatzkleidung einerseits ist zwar modern und leistungsfähig, dennoch schränkt sie die Bewegung der Wehrleute ein, wenn man sich dann noch vorstellt, dass die Atemschutzausrüstung hinzukommt, zu der neben der sichteinschränkenden Atemschutzmaske auch noch ein Funkgerät, Rettungsleine, Keile, Axt, Halligantool und nicht zuletzt der Feuerwehrschlauch mitgeführt werden müssen, dann kann man sich vorstellen, welche Anforderungen dies an die Menschen stellt, die als Atemschutzgeräteträger durch einen roten Punkt am Helm zu erkennen sind.
Nach Abarbeitung des Übungsszenarios und der Einsatznachbesprechung hatten die Feuerwehrleute die Gelegenheit, sich einen Überblick über die Räume des Bauhofs zu verschaffen. Dieses Wissen sichert im Fall des Falles wertvolle Zeit, schont die Kräfte und mindert Gefahren. Denn bei „Nullsicht“ sich durch eine Autowerkstatt bewegen zu müssen – das ist nicht jedermanns Sache. Die jüngste Verletztendarstellerin, ein echtes Kind der Feuerwehr, stellte sich mit ihrem Opa unerschrocken dem Szenario und fragte danach „Wärst Du da rein gegangen. . . “ Damit ist alles gesagt – der Feuerwehrnachwuchs ist in Werschau schon am Start. Und genau das ist wichtig, denn die Aufgaben im Bereich der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes werden immer anspruchsvoller und umfangreicher.red
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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