Limburg-Weilburg/Villmar. Mehr Lob ging nicht – doch die Redner waren sich einig, dass Manfred Michel als Landrat auch nicht mehr hätte leisten können: 200 Ehrengäste verabschiedeten den 65-Jährigen gestern mit minutenlangen stehenden Ovationen. Neben dem erfolgreichen Wirken hoben alle seine menschlichen Stärken hervor. Ministerpräsident Volker Bouffier verlieh ihm den Hessischen Verdienstorden ...

Ministerpräsident Volker Bouffier (links) überreichte Manfred Michel den Hessischen Verdienstorden und Sigrun Michel Blumen - © HeidersdorfBild: Ministerpräsident Volker Bouffier (links) überreichte Manfred Michel den Hessischen Verdienstorden und Sigrun Michel Blumen - © Heidersdorf

Kreispolitik

von Joachim Heidersdorf

In der Villmarer König-Konrad-Halle hatte vor knapp 13 Jahren alles begonnen. Mit einer fulminanten Rede begeisterte Manfred Michel seine Parteifreunde so stark, dass sie ihn einstimmig zum Landratskandidaten kürten. An gleicher Stelle ging gestern eine erfolgreiche Ära für den Landkreis Limburg-Weilburg zu Ende. Dass in den vielen Ansprachen in fast drei Stunden die CDU nicht einmal erwähnt wurde, war ein Indiz für das Amtsverständnis Michels. Der überzeugte Christdemokrat hat seine politischen Wurzeln zwar nie geleugnet, aber parteiübergreifend agiert und „gerne allen Bürgern gedient“, wie er es ausdrückte.

Manfred Michel blieb auch bei seinen Abschiedsworten seinem Stil treu, der ihn so beliebt gemacht und ihm bei zwei Direktwahlen hervorragende Ergebnisse beschert hat: Authentisch, offen, sympathisch und die Menschen mitnehmend. Die überschwänglichen Lobeshymnen gab er denn auch an seine „tolle Mannschaft“ in der Verwaltung und viele Mitstreiter und Wegbegleiter in Politik und Gesellschaft weiter. „Einer allein kann das nicht schaffen“, betonte Michel mehrfach. „Die Erfolge sind das Ergebnis guter Teamarbeit – und auch von etwas Glück, das wir in vielen Situationen gehabt haben.“ Dank des reibungslosen Miteinanders in den Kreisgremien habe man „wahnsinnig viel umsetzen“ können. Auf sein Lebensmotto gemünzt („Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen“), sagte der studierte Architekt und Baumeister: „Mir sind nicht viele Steine in den Weg gelegt worden.“ Dafür sei er sehr dankbar.

Der 65-Jährige überraschte mit dem Bekenntnis, dass er zum Jahresende „doch mit viel Wehmut“ ausscheidet. „Landrat ist ein Traumjob. Der tollste, den es überhaupt gibt“, sagte er an seinen Nachfolger Michael Köberle gerichtet. Insgesamt wirkte Michel ab März 2000 knapp 19 Jahre für den Landkreis: bis 2006 als Hauptamtlicher 1. Kreisbeigeordneter und Vize-Landrat und seit dem 1. Januar 2007 an der Spitze. „Die 19 Jahre waren anstrengend, aber auch erfüllend für mich“, sagte er.

Schlagwortartig ging Michel auf die wichtigsten Stationen und Errungenschaften in seiner Amtszeit ein. Die Schulen seien ihm als schlechten Schüler ein Herzensanliegen gewesen, die Sportförderung des Kreises sei in Hessen einzigartig. Weiter stellte er die Bereiche Soziales und Jugend sowie den Breitband- und Straßenausbau heraus. Besonders stolz sei er außerdem darauf, wie sich die Kreisverwaltung unter seiner Führung zum modernen Dienstleister entwickelt habe und wie beispielhaft die Flüchtlingskrise im Kreis bewältigt worden sei.

Beim Dank an viele Personen nannte Michel seine Familie sowie seine langjährigsten Mitarbeiter im Kreishaus, Nicole Bay und Thorsten Roth, an erster Stelle. Sein Schlusswort: „Ich wünsche uns allen ein vermehrt positives Denken“. Die 200 Ehrengäste erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten minutenlang.

Viele Tugenden

Vorher hatten zahlreiche Redner die vielfältigen Leistungen des Kreis-Chefs gewürdigt, dabei seinen Pragmatismus und seine Durchsetzungskraft erwähnt, und unisono seine menschliche Stärke hervorgehoben. Kaum eine Tugend von bürgernah über hilfsbereit bis zielstrebig, die Michel nicht zugeschrieben worden wäre. Und alle bezogen in den Dank die Familie, vor allem Ehefrau Sigrun, mit ein. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sprach in diesem Zusammenhang gar von einem „Gesamtkunstwerk“. Dass Bouffier trotz Regierungsverhandlungen nach Villmar gekommen war dokumentierte wie die gesamte Gästeliste die große Wertschätzung für Manfred Michel. „Natürlich“ waren alle da, die im Kreis Rang und Namen haben, aber auch viele ehemalige Kollegen und seine beiden früheren Chefs im Hessischen Staatsbauamt. „Das war eine großartige Zeit“, erinnerte sich der Diplom-Ingenieur. Michel war unter anderem für die Sanierung von Kloster Eberbach verantwortlich.

Den Reigen der zahlreichen Redner eröffnete der Kreistagsvorsitzende Joachim Veyhelmann (CDU). Er dankte Michel für die herausragende Arbeit. Er habe sich mit ganzer Kraft für die Region eingesetzt, viele pfiffige Ideen umgesetzt und „unglaublich viel für den Landkreis bewegt“. Kein Landrat vor ihm habe so viele Termine besucht und sei so nahe bei den Menschen gewesen, sagte Veyhelmann.

Ein Vorbild

Volker Bouffier gratulierte Michel zur „herausragenden Lebensleistung“ und dankte ihm für sein „unermüdliches Engagement für die Gemeinschaft sowie seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Interessen der Bürger seiner Heimat.“ Manfred Michel habe diesen Kreis „in ganz hervorragender Weise geprägt“ und sei zu seinem Gesicht geworden. Bouffier bezeichnete den Landrat als Vorbild und überreichte ihm den Hessischen Verdienstorden.

Die großartigen Ergebnisse bei den Wahlen bewiesen, dass Michel das Vertrauen der Bürger nicht enttäuscht habe. „Ein solches Amt kann man nicht machen, wenn man die Menschen nicht mag“, erläuterte der Regierungschef. Michel sei ein jahrzehntelanger Freund von ihm und ein „prima Kerl“.

Im Abschlusszeugnis die Note 1

Manfred Michel ist am Freitag mit Lobes- und Dankesworten, Auszeichnungen und Geschenken überhäuft worden. Eindrucksvoll, wie die Mitarbeiter ihren Chef würdigten. Sein Stellvertreter Helmut Jung (SPD) betonte die freundschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit an der Spitze. Büroleiter Michael Lohr sagte, Michel habe immer der Mannschaft geholfen und einen teamorientierten Führungsstil gepflegt. Seine Empathie für die Mitarbeiter sei spürbar gewesen. Personalratsvorsitzender Christoph Heun sprach von einem kollegialen und umgänglichen Miteinander.

Nach dem Auftritt der „Cäcilia“ Lindenholzhausen überreichte Sängerkreis-Vorsitzender Gerhard Voss Michel als Erstem die Ehrenmedaille des Verbandes. Der Landrat habe die Sänger immer gut unterstützt, sagte Voss. Außerdem dankten und lobten Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Silvia Scheu-Menzer für die Bürgermeister sowie die Kreissparkassen-Vorstände Patrick Ehlen (Limburg) und Stefan Hastrich (Weilburg). Helmut Peuser richtete persönliche Worte an Michel. Er habe ihn damals als 1. Kreisbeigeordneten vorgeschlagen, ihm damit den Weg zum Landrat geebnet und sei noch heute froh über diese Idee. Im Abschlusszeugnis stehe die Note 1. (hei)

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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