Limburg-Weilburg. Während die meisten Menschen im Landkreis in Ruhe das Weihnachtsfest feierten, waren andere immer in Alarmbereitschaft: die Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste sowie die Polizei und die Ärzte in der Notaufnahme. Die Brandschützer im Kreis mussten am Heiligen Abend und in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag drei Mal ausrücken und verhinderten jedes Mal größeren Schaden ...
Brandstiftung an Heiligabend – Facebook-Nachricht an unbekannten Täter
VON HEIKE LACHNIT
Es war Montagvormittag, 24. Dezember, als die Freiwillige Feuerwehr Elz zum ersten Mal am Heiligen Abend alarmiert wurde, ein sogenannter „Kleinalarm“: Gegen 11.30 Uhr hatten junge Sportler eine brennende Mülltonne auf dem Sportplatz entdeckt. Als die Brandschützer eintrafen, war die Tonne bereits zu einem großen Teil verbrannt. Der Einsatz war Routine: Rasch waren die Flammen gelöscht, das Holzhäuschen gleich daneben wurde dank des Notrufs durch die Sportler und des raschen Eingreifens der sieben Elzer Feuerwehrleute nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die angerückten Feuerwehrleute nutzten das Zusammentreffen, um sich rasch noch ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen.
10 Meter hohe Flammen
Doch der Heilige Abend sollte für die Elzer Wehr auch im weiteren Verlauf keine stille Nacht werden: Um 23.59 Uhr wurde sie zu einem weiteren Brand gerufen. In den Gärten in der Nähe des Bahnhofs brannte eine Thujahecke samt dem dahinterliegenden Holzschuppen. Brandstiftung! Anwohner bemerkten die bis zu zehn Meter hohen Flammen und verständigten sofort die Feuerwehr.
Die zwölf Wehrleute rückten mit zwei wasserführenden Fahrzeugen an und konnten unter massivem Löschwassereinsatz aus zwei Strahlrohren die Flammen schnell niederschlagen. So verhinderten sie, dass das Feuer auf die benachbarten Gärten übergriff. Verärgert, aber auch mit einer Portion Galgenhumor wandte sich die Feuerwehr auf ihrer Facebook-Seite an den unbekannten Brandstifter: Sie wünsche ihm „die Einsicht, dass mit mehr Licht in dieser dunklen Zeit definitiv nicht das brennende Eigentum von Mitbürgern gemeint ist“.
Dieser abendliche Einsatz war im Übrigen der 166. Einsatz in diesem Jahr für die Elzer Floriansjünger. Damit ist 2018 bereits heute das bislang einsatzreichste Jahr in der Geschichte der Elzer Wehr. Die restlichen Feiertage verliefen dann glücklicherweise ruhig, wie Gemeindebrandinspektor Hilmar von Schenck mitteilt.
Anders in Limburg: In der Nacht zum Dienstag gegen 3 Uhr wurde dort die Feuerwehr in den Ortsteil Ahlbach gerufen. Eine Gartenhütte in der Obertorstraße stand in Flammen. Auch dort vermutet die Feuerwehr Brandstiftung. Ansonsten spricht auch Kreisbrandinspektor Georg Hauch von überwiegend ruhigen Weihnachtstagen. „Keine größeren Schadensereignisse“, teilt er mit. Brandmeldeanlagen in einem betreuten Wohnen in Runkel und einem Verbrauchermarkt in Dietkirchen hätten frühzeitig die örtlichen Wehren alarmiert, so dass es keine nennenswerten Gefahren für Menschen gab. „Die Ursachen konnten bereits in der Entstehungsphase abgelöscht bzw. beseitigt werden.“ Lediglich in der Nacht von Sonntag auf Heiligabend mussten die Einsatzkräfte raus: In Runkel war Regenwasser in ein Gebäude gelaufen. Und auch in einem Haus in Bad Camberg war es nass: Dort war ein Dach undicht.
„Viele kleine Sachen“
Und was war in der Polizeidirektion in Limburg über die Feiertage los? Thomas Stahl fasst zusammen: „viele kleine Sachen, ansonsten ruhig“. Viele Meldungen stellten sich schließlich als nicht relevant heraus. „Aber rausfahren müssen wir trotzdem erstmal“, berichtet Stahl. Es gab ein paar mündliche Verwarnungen, weil verdächtige Personen gemeldet wurden, aber ansonsten keine Vorkommnisse mit Straftatbestand. In Villmar übersah am 24. Dezember ein Müllwagen ein Auto, es kam zum Zusammenstoß. Der Pkw wurde stark beschädigt.
Im Einsatz über die Feiertage waren auch die Mitarbeiter der Zentralen Notaufnahme des St.-Vincenz-Krankenhauses, unter ihnen Dr. Isabel Sandner. Viele Menschen wurden ambulant behandelt und konnten danach wieder nach Hause geschickt werden, erzählt die Ärztin und fügt hinzu: Rund 80 Prozent der Fälle wären eigentlich beim ärztlichen Bereitschaftsdienst in Dietkirchen richtig gewesen. Aber es gab auch stationäre Aufnahmen im St. Vincenz: verschleppte schwerwiegende Erkrankungen etwa sowie akute Fälle wie Magenblutungen, die nicht vorherzusehen waren. Viele Patienten seien aufgrund der langen Wartezeiten ungeduldig gewesen . „Zwei Stunden Wartezeit sind jedoch nicht unüblich“, sagt Sandner.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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