Hessen. Leserbrief zu „Kein Respekt mehr vor den Rettern“ (Ausgabe vom 6. Februar) ...
Innenminister Beuth fordert mal wieder die Verdoppelung der Mindeststrafe für Täter/innen, die den Aufstand gegen unseren Staat mit Widerständen gegen Mitarbeiter/innen der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes proben. Dass für Anklagen und Verurteilungen die unabhängige Justiz zuständig ist, muss hier angeführt werden, sie wird sich da von einem Minister aus einem anderen Ressort nicht reinreden lassen. Ich kann nur für meine Ex-Kollegen bei der Polizei sprechen. Der verantwortliche Minister soll sich mal selbst hinterfragen: Ist mein Personal gut genug ausgerüstet und auch ausgebildet, und reichen die Rechtsgrundlagen aus, um sich gegen gegenwärtige, rechtswidrige Angriffe wehren zu können? Kompliment Herr Beuth, drei Mal ein klares ja. Ja, warum tun sie es denn nicht? Worin haben die Hemmungen ihre Ursache? Ich musste mich in meiner Dienstzeit (bis Juli 2016) politisch verordneten Diskussionen stellen, dass die gleichen Beamten die Mehrzahl der Widerstände und Beschwerden hätten. Folglich stellte man sie in die entsprechend schlechte Ecke. Dass es so gut wie nie zu Verurteilungen kam, hat zwar hohe Relevanz, wurde aber nicht erwähnt/vollkommen außer Acht gelassen. Der Denkansatz, dass es sich bei diesen Kollegen um die letzten Mohikaner handeln könnte, die sich noch den Herausforderungen des schweren Polizeidienstes stellen, wurde erst gar nicht in Erwägung gezogen. Stattdessen wird er oder sie, über den/die sich beschwert wurde, mit einem Beförderungsverbot belegt, was mit der Unschuldsvermutung unvereinbar ist. Konsequenz ist, dass die letzten Mohikaner immer weniger werden. Konflikten aus dem Wege zu gehen hat zur Folge, dass das polizeiliche Ziel nicht erreicht wird, Verlierer sind meist die Opfer von Straftaten. Den erforderlichen Respekt müssen sich die Einsatzkräfte in der jeweiligen Situation auf der Straße schon selbst einfordern. Ich weiß, dass sie es können. Wehrt Euch endlich mit allen legalen Mitteln, die Euch zur Verfügung stehen, liebe Kolleginnen und Kollegen, nur dann werden die Angriffe gegen Euch irgendwann auch wieder abnehmen. Und dies muss das langfristige Ziel sein.
Schorsch Horz, Eisenbach
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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