Waldbrunn-Fussingen. Georg Höhler ist Feuerwehrmann aus Leidenschaft. Seit 38 Jahren arbeitet er aktiv bei den Brandbekämpfern mit. Jetzt will er mehr und baut deshalb in seiner Heimatgemeinde ein Feuerwehrmuseum ...
Georg Höhler will seine Ausstellung 2020 eröffnen
VON ANKEN BOHNHORST
Bei einem spontanen Feuerwehreinsatz könnte es schwierig werden in der Halle von Georg Höhler in Fussingen. Zwar stehen hier etwa ein Dutzend Fahrzeuge herum, große Tanklöschfahrzeuge und kleine Einsatzwagen, aber auch hölzerne Spritzen- und Leiterwagen. Alles ordentlich angeordnet. Alles kompakt geparkt. Und alles Ausstellungsstücke für das Feuerwehrmuseum, das Georg Höhler im kleinsten Ortsteil seiner Heimatgemeinde Waldbrunn errichten will. Seit etwas mehr als zehn Jahren verfolgt er den Plan, über die Wehr und ihre Ausrüstung im Wandel der Zeit zu informieren.
Die Idee entwickelte er, als er vor Jahren im Kindergarten von Hausen Brandschutzerziehung erteilte. Wie entsteht Feuer, welche Gefahren lauern, wie kann man sich schützen, und welche Aufgaben hat die Feuerwehr überhaupt, außer mit Wasser auf Flammen zu spritzen und Rauch zu bekämpfen? Das musste kindgerecht erklärt und demonstriert werden, und Höhler merkte, das könnte auch für eine breitere Öffentlichkeit interessant sein.
Alte Bestände aufgekauft
In etwa zur gleichen Zeit erwarb der heute 53-Jährige, der selbst seit 38 Jahren aktiver Feuerwehrmann ist, drei alte VW-Feuerwehrbusse und eine Feuerlöschpumpe, eine sogenannte Tragkraftspritze. Georg Höhler begann, alte Bestände aus Feuerwehr-Fuhrparks aufzukaufen, die verschrottet werden sollten. Zum Beispiel einen ausgedienten „LF 8“, das kleinste jemals genormte Löschgruppenfahrzeug der deutschen Feuerwehren. Für einen niedrigen dreistelligen Betrag übernahm er den Wagen von einer Feuerwehreinheit der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Bad Ems.
Einmal in den vergangenen Jahren habe er sogar die Möglichkeit gehabt, eine echte Rarität aus einem französischen Feuerwehrbestand zu erwerben. Lediglich fünf Fahrzeuge gebe es aus dieser Reihe, sagt der Sammler aus Waldbrunn. Dass er den Wagen schließlich nicht kaufte, lag an den Umständen. Erst wollte er ein Museum schaffen und es dann mit Inventar ausstatten. „Man muss Prioritäten setzen“, sagt Georg Höhler nüchtern.
Für ihn hieß das, einen ehemaligen Bauernhof, ein Anwesen an der Fussinger Kirchstraße, so umzugestalten, dass eine angemessene Ausstellungsfläche zur Verfügung steht. Für Erinnerungsstücke aus der Vergangenheit und für die Feuerwehrarbeit der Gegenwart. Denn um der in Waldbrunn herrschenden Löschwasserknappheit zu begegnen, hat der aktive Feuerwehrmann Höhler auf seinem Privatgrundstück eine Zisterne gebaut. Für eine halbe Stunde reiche das Wasser, sagt er.
Hoffen auf Gemeinde
Neben diesem Bauwerk entsteht jetzt das Museum, mit dessen Arbeiten Georg Höhler im Herbst 2017 anfing: Auf rund 600 Quadratmetern Präsentationsfläche sollen fünf Räume entstehen – für Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände, Schläuche, Spritzen, Kleidung und Helme. Die Eröffnung seines Feuerwehrmuseums hat er für das Frühjahr 2020 geplant. Als besonderen Höhepunkt würde er dann gerne eine Rarität aus der Heimat zeigen: Jenes Feuerwehrfahrzeug nämlich, das jahrelang in Waldbrunner Diensten stand und das jetzt durch ein Fahrzeug aus dem Fuhrpark der Feuerwehrschule in Kassel ersetzt wird. „Wenn ich das von der Gemeinde bekommen könnte“, sagt er, „das wär’ schon was.“
[Hier] findet man weitere Infos zum Feuerwehrmuseum.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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